UHH Newsletter

Sep­tem­ber 2015, Nr. 77

CAM­PUS

Im Projektbüro Angewandte Sozialforschung helfen Studierende gemeinnützigen Einrichtungen. Foto: C. Mangold

Im Pro­jekt­bü­ro An­ge­wand­te So­zi­al­for­schung hel­fen Stu­die­ren­de ge­mein­nüt­zi­gen Ein­rich­tun­gen. Foto: C. Man­gold

Ler­nen in der Pra­xis – im Pro­jekt­bü­ro An­ge­wand­te So­zi­al­for­schung hel­fen Stu­die­ren­de ge­mein­nüt­zi­gen Ein­rich­tun­gen

Wel­che An­sprü­che haben Men­schen mit einer kör­per­li­chen Be­hin­de­rung an Sport­hal­len? Was macht eine Sport­hal­le bar­rie­re­frei? Diese und mehr Fra­gen stell­ten zwei Stu­die­ren­den­grup­pen im Rah­men des Me­tho­den­kur­ses ihres so­zi­al­wis­sen­schaft­li­chen Stu­di­ums nicht nur sich, son­dern auch der Ziel­grup­pe. In Zu­sam­men­ar­beit mit dem Ham­bur­ger Sport­bund be­ar­bei­te­ten sie die For­schungs­fra­gen so­wohl qua­li­ta­tiv via Fo­kus­grup­pen­in­ter­views als auch quan­ti­ta­tiv mit Fra­ge­bö­gen. Das alles er­mög­lich­te das Pro­jekt­bü­ro An­ge­wand­te So­zi­al­for­schung.

Das Ge­stal­ten ei­ge­ner For­schungs­pro­jek­te ist in den Me­tho­den­kur­sen der So­zi­al­wis­sen­schaf­ten seit Jah­ren eta­bliert. In die­sem Jahr konn­ten durch das Pro­jekt­bü­ro An­ge­wand­te So­zi­al­for­schung zu­sätz­lich Pra­xis­ko­ope­ra­tio­nen or­ga­ni­siert wer­den.

Theo­re­ti­sches Wis­sen prak­tisch an­wen­den

In Zu­sam­men­ar­beit mit dem Pro­jekt­bü­ro war es ge­lun­gen, für drei der acht so­zi­al­wis­sen­schaft­li­chen Me­tho­den­grund­kur­se For­schungs­an­lie­gen zu ge­win­nen‚ die „aus dem rich­ti­gen Leben“ stam­men – also von nicht-​wis­sen­schaft­li­chen Ak­teu­ren aus der Stadt an die Wis­sen­schaft her­an­ge­tra­gen wur­den. Bei der Ab­schluss­ver­an­stal­tung des Me­tho­den­kur­ses am 8. Juli wurde die Bi­lanz die­ser Pra­xis­pro­jek­te ge­zo­gen

„Das Ziel des Se­mi­na­res ist, dass die Stu­die­ren­den ler­nen, das in Vor­le­sun­gen ver­mit­tel­te me­tho­di­sche Wis­sen an­zu­wen­den“, er­klärt Tina Wies­ner vom Pro­jekt­bü­ro An­ge­wand­te So­zi­al­for­schung. Em­pi­ri­sche So­zi­al­for­schung solle in der Pra­xis er­lebt wer­den. „Im Mit­tel­punkt ste­hen die kon­kre­ten Fra­gen, Er­fah­run­gen und Er­leb­nis­se der Stu­die­ren­den, die im Ver­lauf der Um­set­zung des For­schungs­pro­jek­tes auf­kom­men“, so Wies­ner.

Mit Pro­ble­men in der prak­ti­schen Um­set­zung um­ge­hen ler­nen

In der Ab­schluss­sit­zung gaben die Stu­die­ren­den Rück­mel­dung zu der Zu­sam­men­ar­beit – an die Do­zen­tin­nen und Do­zen­ten, aber auch an die Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen. Die Stu­die­ren­den be­rich­te­ten etwa, dass die Pra­xis­part­ner von der Be­fra­gung manch­mal Dinge ge­wollt hät­ten, die mit wis­sen­schaft­li­chen Grund­sät­zen nicht ver­ein­bar seien.

Vor allem aber zeig­ten die Rück­mel­dun­gen die über­wie­gend po­si­ti­ven Sei­ten der Ko­ope­ra­tio­nen: „Man kann zu jedem Thema so viele Fra­gen stel­len, da war es gut, dass die Er­war­tun­gen vom Part­ner dazu kamen und man sah, was für ihn mehr und was we­ni­ger re­le­vant ist“, er­klär­te eine Stu­den­tin.

Die For­schungs­er­geb­nis­se wer­den nun in Pro­jekt­ar­bei­ten aus­ge­wer­tet und fest­ge­hal­ten. Doch be­reits jetzt steht für die Stu­die­ren­den, die mit dem Sport­bund ko­ope­riert hat­ten, eine Er­kennt­nis fest: Bar­rie­re­frei­heit ist ein Be­griff, der je nach Art der Be­ein­träch­ti­gung mit an­de­ren Be­dürf­nis­sen be­setzt ist. So hät­ten man­che Be­frag­ten ge­äu­ßert, zu nied­ri­ge Tem­pe­ra­tu­ren in der Sport­hal­le seien für sie eine große Bar­rie­re, da sie beim Sport im Roll­stuhl in der kal­ten Halle frie­ren. An­de­re hin­ge­gen spra­chen sich gegen zu warme Tem­pe­ra­tu­ren aus, da sie nicht schwit­zen dür­fen.

Wert­volls­te Quel­le: die Ziel­grup­pe

Ein be­tei­lig­ter Stu­dent äu­ßer­te: „Ich hoffe, mit der Ar­beit etwas be­we­gen zu kön­nen, z.B. dass die Bar­rie­re­frei­heit in Ham­bur­ger Turn­hal­len in Zu­kunft nur noch di­rekt mit Be­trof­fe­nen dis­ku­tiert und be­ur­teilt wird.“

C. Man­gold/Red.
 


Kon­takt:

Tina Wies­ner
Pro­jekt­bü­ro An­ge­wand­te So­zi­al­for­schung

t. 040.42838-​7259
e. tina.wies­ner"AT"wiso.uni-​ham­burg.de

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