UHH Newsletter

Sep­tem­ber 2015, Nr. 77

CAM­PUS

Weist nach, ob in Lebensmitteln das drin ist, was drauf steht: Lebensmittelchemiker Prof. Dr. Markus Fischer. UHH/Kieke

Weist nach, ob in Le­bens­mit­teln das drin ist, was drauf steht: Le­bens­mit­tel­che­mi­ker Prof. Dr. Mar­kus Fi­scher. UHH/Kieke

Was macht ei­gent­lich…
Prof. Dr. Mar­kus Fi­scher, Grün­der und Di­rek­tor der Ham­burg School of Food Sci­ence

In die­ser Ru­brik stel­len wir Per­so­nen vor, die an der Uni­ver­si­tät Ham­burg ar­bei­ten, immer ab­wech­selnd aus dem Wis­sen­schafts-​ und Ver­wal­tungs­be­reich. Warum ma­chen wir das? Weil wir neu­gie­rig sind und die „Per­so­nen da­hin­ter“ ken­nen­ler­nen wol­len. Wir haben uns dazu eine Art Steck­brief aus­ge­dacht.

Ihre For­schung in drei Sät­zen.

Wir ent­wi­ckeln Stra­te­gi­en, um mit­hil­fe mo­derns­ter Tech­no­lo­gi­en nach­zu­wei­sen, ob in Le­bens­mit­teln das drin ist, was drauf steht. Die Her­aus­for­de­run­gen hier­bei be­ste­hen unter an­de­rem in der Be­stim­mung der Iden­ti­tät des Roh­stof­fes (zum Bei­spiel der Sorte), auf­grund der glo­ba­len Stoff­kreis­läu­fe im Nach­weis der geo­gra­fi­schen Her­kunft (zum Bei­spiel zur Ve­ri­fi­zie­rung re­gio­nal ge­schütz­ter Le­bens­mit­tel) sowie in der Un­ter­schei­dung spe­zi­el­ler Pro­duk­ti­ons­wei­sen (bio­dy­na­misch und nach­hal­tig vs. kon­ven­tio­nel­lem Anbau). Mit mo­le­ku­la­ren Fin­ger­ab­drü­cken sind wir bei­spiels­wei­se immer bes­ser in der Lage, ex­ak­te Zu­ord­nun­gen zu er­stel­len.

Ich liebe meine Ar­beit, weil…

... ich mich in der For­schung krea­tiv ent­fal­ten kann.

... ich täg­lich mit jun­gen und hoch­mo­ti­vier­ten Men­schen zu­sam­men­ar­bei­ten darf.

... ich, falls die Idee gut war, den un­mit­tel­ba­ren Er­folg sehen kann.

... ich im Fach­be­reich Che­mie ein idea­les Um­feld für meine Ar­bei­ten ge­fun­den habe.

Was zeich­net die Uni Ham­burg aus?

Die Uni­ver­si­tät Ham­burg ver­än­dert sich der­zeit sehr stark, wir be­kom­men ein Ge­sicht. In mei­nen Augen be­inhal­tet Wan­del immer auch die Mög­lich­keit, eine Sache bes­ser zu ma­chen. Wir sind noch nicht am Ziel, aber wir ar­bei­ten daran und da sehe ich mo­men­tan un­se­re große Chan­ce.

Ihr Lieb­lings­platz an der Uni?

Da ich von einer Uni komme, die in den 70er Jah­ren auf die grüne Wiese ge­setzt wurde, ohne In­fra­struk­tur und ohne „nor­ma­les“ Leben, schät­ze ich ein­fach den Stand­ort hier in Ham­burg. Mit­ten im Leben und nicht iso­liert in einem Rand­be­zirk. Im Spe­zi­el­len mag ich die vie­len Es­sens­mög­lich­kei­ten rund um das Aba­ton und ge­nie­ße dies auch re­gel­mä­ßig in mei­ner Mit­tags­pau­se. An­sons­ten ist auch mein Büro im sechs­ten Stock mit der Aus­sicht über die Dä­cher von Ham­burg einer mei­ner Lieb­lings­plät­ze.

Fahr­stuhl oder Trep­pe?

Mein Büro ist in der sechs­ten Etage, da über­legt man es sich zwei­mal, zu Fuß zu gehen. Eine Mit­ar­bei­te­rin in mei­ner Grup­pe nimmt stets die Trep­pe. Immer wenn ich Fahr­stuhl fahre, denke ich mit einem schlech­ten Ge­wis­sen an sie…

Ur­laub: An die See oder in die Berge?

Ein­deu­tig in die Berge, da ich ur­sprüng­lich aus Bay­ern komme. Von Mün­chen aus waren die Alpen sehr nah, aber auch der Sprung nach Ita­li­en an den Gar­da­see war schon mal zum Wo­chen­en­de mach­bar. Das ver­mis­se ich auf­grund der gro­ßen Ent­fer­nung hier schon.

Kaf­fee oder Tee?

Ob­wohl ich als Le­bens­mit­tel­che­mi­ker die Vor­tei­le von Tee kenne, trin­ke ich fast aus­schließ­lich Kaf­fee. Ich brau­che ein­fach den Kaf­fee, um in den Tag star­ten zu kön­nen.

Lesen: Ge­druckt oder di­gi­tal?

Pri­vat lese ich gerne und viel, al­ler­dings bis­lang nur „rich­ti­ge“ Bü­cher, das heißt Bü­cher in Pa­pier­form. Ich bin noch nicht so weit, ob­wohl viele Freun­de be­reits um­ge­stellt haben auf di­gi­ta­le Bü­cher. Ich finde ein­fach den An­blick eines ge­füll­ten Bü­cher­re­gals schön und das soll erst­mal noch eine Weile so blei­ben.

Alles, was mit der Ar­beit zu tun hat, ist bei mir di­gi­ta­li­siert, weil es ein­fach prak­ti­ka­bler ist und da­ne­ben die Um­welt schont. Pa­pier­los ist grund­sätz­lich gut und ich kann auf meine di­ver­sen Dienst­rei­sen eine ganze Bi­blio­thek „mit­schlep­pen“, ohne dass sie mir zur Last wird.

Woh­nen: Stadt oder Land?

Am liebs­ten so­wohl als auch. Seit ei­ni­gen Jah­ren lebe ich al­ler­dings auf dem Land in der Nord­hei­de. Ein sehr emp­feh­lens­wer­tes Plätz­chen.

Rad­fah­ren, Auto oder Öf­f­ent­li­che?

Öf­f­ent­lich im täg­li­chen Leben eher we­ni­ger, was  al­ler­dings an der Ab­ge­schie­den­heit und da­durch schlech­ten öf­f­ent­li­chen An­bin­dung mei­nes Wohn­or­tes liegt. Ich fahre jeden Tag mit dem Auto an die Uni, ob­wohl ich bei Ver­füg­bar­keit lie­ber mit öf­f­ent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln fah­ren würde.

Dienst­rei­sen mache ich in­ner­halb Deutsch­lands über­wie­gend mit der Bahn. Das Fahr­rad nehme ich der­zeit aus­schließ­lich im pri­va­ten Be­reich.

Eine für Sie be­deu­ten­de Zahl.

Zah­len sind für Na­tur­wis­sen­schaft­ler von gro­ßer Be­deu­tung. Wir mes­sen bei­spiels­wei­se täg­lich die Kon­zen­tra­ti­on von ir­gend­wel­chen In­halts­stof­fen. An­de­rer­seits sind Zah­len auch sehr wich­tig, wenn es zum Bei­spiel um Dritt­mit­tel­ein­wer­bun­gen oder wis­sen­schaft­li­che Leis­tun­gen geht. Mo­men­tan denke ich bis­wei­len daran, wie lange es wohl noch dau­ern wird, bis ich einen Hirsch-​In­dex von 40 er­rei­che, ich bin bei 39. Hat al­ler­dings eher sport­li­che Grün­de…

Drei Dinge für ein er­füll­tes Leben

Fa­mi­lie und Ge­sund­heit, Raum für Krea­ti­vi­tät, freie Zeit für sich und die Lie­ben.

Eine Le­bens­weis­heit?

Um an die Quel­le zu kom­men, muss man gegen den Strom schwim­men.

Er­gän­zen Sie: Ich war noch nie…

... in der Ant­ark­tis. Mich würde die Stil­le, die Ein­sam­keit und die Ruhe rei­zen, zu­min­dest eine Zeit lang…

Red.
 


Kon­takt:

Prof. Dr. Mar­kus Fi­scher
Di­rek­tor der Ham­burg School of Food Sci­ence

t. 040.42838-​4359
e. mar­kus.fi­scher"AT"uni-​ham­burg.de

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