UHH Newsletter

Mai 2015, Nr. 74

Personalia

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Die Universität Hamburg trauert um

Prof. Dr. Rainer Carle

* 9. August 1946
† 6. Februar 2015

Am 6. Februar verstarb im Alter von 68 Jahren in Manado, Indonesien, Rainer Carle, der von 1990 bis 2011 als Professor und zwischen 1972 und 1982 als Wissenschaftlicher Assistent mit der Hamburger Austronesistik verbunden war.

Rainer Carle hat das Studium der Austronesistik in einer Zeit begonnen, als die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem insularen Südostasien in Deutschland noch sehr selten war. Sein Name ist mit dem Aufbau der literaturwissenschaftlichen Forschung zu Indonesien eng verbunden. Seine Begeisterung für die indonesische Kultur ließ ihn unermüdlich Kontakte in die Region und darüber hinaus knüpfen.

Mit großen Konferenzen (insb. Nord-Sumatra-Konferenz - 1980; Euroseas-Konferenz - 1998), Gastvorträgen, Dichterlesungen und Besuchen indonesischer Delegationen (u.a. Expräsident Abdurrahman Wahid) sowie der Kooperation mit indonesischen Universitäten sorgte Rainer Carle zusammen mit dem langjährigen Lektor Drs. D.N. Toda von Beginn an für internationale Vernetzung des Instituts. Die offene Atmosphäre erlaubte es den Studierenden, an all diesen Aktivitäten teilzuhaben.

Als Lehrer wurde Rainer Carle seinen Studierenden Vorbild durch die genaue Arbeit am Text und die akribische Vertiefung in ein Problem. Zugleich schätzten sie seine tiefe Kenntnis der malaio-indonesischen Kulturen und seine Aufgeschlossenheit für all die unterschiedlichen Fragenstellungen, mit denen sie sich in ihren Abschlussarbeiten befassten.

In den letzten Jahren war er von Krankheit gezeichnet. In Manado, dem Tätigkeitsort seiner zweiten Frau, Prof. Dr. Margaretha Carle, verstarb er und wurde in Tondano begraben. Seine zahlreichen Schülerinnen und Schüler und früheren Kolleginnen und Kollegen gedenken seiner in Anteilnahme und werden ihn vermissen.

Prof. Dr. Jan van der Putten
Professor für Austronesistik
Asien-Afrika-Institut

Dr. Martina Heinschke
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Die Universität Hamburg trauert um

Prof. Dr. Ellen Schulz

* 1929
† 13. April 2015

Am 13. April 2015 verstarb Frau Prof. Dr. Ellen Schulz im 86. Lebensjahr. In ihrer fast 30-jährigen Tätigkeit an der Universität Hamburg hat sie – zuerst als Dozentin und Abteilungsleiterin am Pädagogischen Institut (1963 bis 1970), danach als Professorin am neugegründeten Fachbereich Erziehungswissenschaft – in vielfältiger Weise die Entwicklung der Fachdisziplin, die Gestaltung des Instituts für Berufs- und Wirtschaftspädagogik und den Ausbau des Fachbereichs Erziehungswissenschaft angestoßen und mit geprägt.

Als erste Frau im Amt der Sprecherin setzte sie sich von 1972 bis 1974 für den strukturellen Ausbau des Fachbereichs Erziehungswissenschaft ein. Als mehrjähriges Mitglied des Vorstandes der Kommission Berufs- und Wirtschaftspädagogik in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) sowie als Mitglied verschiedener Kommissionen und Gremien innerhalb und außerhalb des Hochschulbereichs, war sie auf vielfache Weise aktiv, auch noch nach dem Ausscheiden aus dem Hochschuldienst im Jahr 1991. Sie übernahm 1992 die Ko-Leitung der Arbeitsstelle Expertinnen-Beratungsnetz/Mentoring und war dort auch als Expertin und Mentorin für den Hochschulbereich tätig.

In ihrer zehnjährigen ehrenamtlichen Leitungstätigkeit hat sie das Expertinnen-Beratungsnetz weiter auf- und ausgebaut und diesem zu einem großen überregionalen Erfolg verholfen. Dazu gehört nicht zuletzt der Aufbau vergleichbarer Einrichtungen in fünf weiteren Städten (Berlin, Dresden, Köln, München und Bremen).

Für ihre Verdienste und ehrenamtliche Tätigkeit wurde Ellen Schulz am 7. April 2006 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Ihre Umsicht und Gelassenheit, ihr stringentes Denken, ihr Organisations- und Planungsvermögen sowie ihre Art, Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen, haben ihr sehr viel Achtung und Anerkennung in wissenschaftlichen wie auch außerwissenschaftlichen Bereichen eingebracht.

Die Fakultät für Erziehungswissenschaft trauert um eine vielfach anerkannte Wissenschaftlerin, eine engagierte Berufspädagogin und eine langjährige Kollegin.

Prof. Dr. Christine Mayer
Professorin für Erziehungs- und bildungswissenschaftliche Grundlagenforschung
Fakultät für Erziehungswissenschaft

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