Am 5. Mai 2015 wurde an der Universität Hamburg der Joseph Carlebach-Preis für herausragende wissenschaftliche Beiträge zur jüdischen Geschichte, Religion und Kultur verliehen. Preisträgerinnen und Preisträger waren Dr. Lea Wohl-von Haselberg für ihre Dissertation „Und nach dem Holocaust? Jüdische Spielfilmfiguren im (west-)deutschen Film und Fernsehen nach 1945“ sowie Özlem Alagöz, Fabian Boehlke, Viktoria Wilke, Nikolas Odinius und Thomas Rost für ihre gemeinsame Seminararbeit mit dem Thema „Stolpersteine im Grindelviertel – vom Namen zur Biografie“.
In ihrer Dissertation untersuchte Frau Wohl-von Haselberg die Gestaltung und Sichtbarmachung von jüdischen Figuren in deutschen Spielfilmen, Fernsehspielen und -serien nach 1945. Sie kommt dabei zur Erkenntnis, dass jüdische Figuren sichtbarer und somit erkennbarer sind als zunächst angenommen und betont gleichzeitig deren große Bandbreite.
Die Seminararbeit „Stolpersteine im Grindelviertel – vom Namen zur Biografie“ zeichnet die Schicksale in der Shoah umgebrachter Juden nach, deren Namen heute auf Stolpersteinen in Hamburg zu finden sind. Die Preisträger/-innen haben mit hohem Rechercheaufwand die Biografien der Ermordeten zusammengestellt und damit einen wichtigen Beitrag zur jüdischen Geschichte Hamburgs geleistet.
Der Joseph Carlebach-Preis wird insgesamt mit einem Preisgeld von 3.000 Euro dotiert und richtet sich an Studierende und Promovierende.
Weitere Informationen zum Joseph Carlebach-Preis
Foto: Prof. Dr. Miriam Gillis-Carlebach (3. v. r.) und die Preisträger/-innen des Joseph Carlebach-Preises (von links: Dr. Lea Wohl-von Haselberg, Özlem Alagöz, Nikolas Odinius, Viktoria Wilke, Fabian Boehlke und Thomas Rost); Quelle: UHH/Sukhina