UHH Newsletter

April 2012, Nr. 37

FOR­SCHUNG

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Mi­kro­sko­p­a­uf­nah­me einer auf­fäl­li­gen Zelle, die ver­mut­lich aus Tro­pen­holz stammt. Um Tro­pen­holz in Pa­pier und Zell­stoff nach­wei­sen zu kön­nen, ent­wi­ckelt die TU Darm­stadt mit der Uni Ham­burg, dem von-​Thü­nen-​In­sti­tut in Ham­burg und der ISEGA in Aschaf­fen­burg eine ein­fa­che und güns­ti­ge Ana­ly­se­me­tho­de für Tro­pen­holz­fa­sern. Foto: Heinz-​Joa­chim Schaf­frath/TU Darm­stadt



Kon­takt:

PD Dr. Jür­gen Oder­matt
Zen­trum Holz­wirt­schaft - Holz­che­mie und che­mi­sche Tech­no­lo­gie des Hol­zes Leu­sch­ner­str. 91b
21031 Ham­burg

t. 040.73962-​528
e. j.​odermatt@​holz.​uni-​ham­burg.de

Il­le­ga­lem Tro­pen­holz im Pa­pier auf der Spur

Seit Früh­jahr 2012 ist die Ein­fuhr von il­le­gal ge­schla­ge­nem Tro­pen­holz in der Eu­ro­päi­schen Union ver­bo­ten. Pa­pier­her­stel­ler müs­sen nach­wei­sen, dass ihr Pa­pier aus legal ge­won­ne­nen Holz­ar­ten be­steht. Das Pro­blem: Bis­her gibt es keine ein­fa­che und schnel­le Ana­ly­se­me­tho­de für Tro­pen­holz­fa­sern. Das soll sich nun än­dern.
Die Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät Darm­stadt ent­wi­ckelt der­zeit ein Ver­fah­ren zur Be­stim­mung il­le­ga­ler Pa­pier-​ und Zell­stoff­be­stand­tei­le. Das Zen­trum Holz­wirt­schaft – Che­mi­sche Holz­tech­no­lo­gie der Uni­ver­si­tät Ham­burg und das Von-​Thü­nen-​In­sti­tut/Ham­burg sind an dem For­schungs­pro­jekt be­tei­ligt, das von der Deut­schen Um­welt­stif­tung mit 284.000 Euro un­ter­stützt wird.

Tro­pen­holz wird il­le­gal ge­nutzt

Beim fer­ti­gen Pa­pier kann nur an­hand der Holz­fa­sern be­stimmt wer­den, aus wel­cher Holz­gat­tung es be­steht. Ob­wohl Tro­pen­holz sich zur Pa­pier­her­stel­lung nicht gut eig­net, wird es in man­chen Län­dern ver­wen­det, denn il­le­gal ge­schla­ge­nes Tro­pen­holz bringt hohe Ge­win­ne. Bis­her ließ sich Tro­pen­holz im Pa­pier nicht ein­fach nach­wei­sen. Da Tro­pen­höl­zer nicht ka­ta­lo­gi­siert sind, kön­nen ihre Fa­sern nicht iden­ti­fi­ziert wer­den. Genau dies soll sich mit dem For­schungs­pro­jekt än­dern. In den kom­men­den zwei Jah­ren wer­den 20 bis 30 Tro­pen­höl­zer er­fasst, so dass ein Fa­se­rat­las der wich­tigs­ten Tro­pen­holz­ar­ten ent­steht.

Uni-​Holz­bio­lo­gen mit welt­weit größ­ter Holz­da­ten­bank

Der Zell­stoff für den Tro­pen­holz-​Fa­se­rat­las wird vom Zen­trum Holz­wirt­schaft der Uni­ver­si­tät Ham­burg und dem Von-​Thü­nen-​In­sti­tut her­ge­stellt. Dort gibt es die mit 50.000 Ein­zel­höl­zern welt­weit größ­te Holz­da­ten­bank. Sie hilft den Ham­bur­ger For­schern um Pro­jekt­lei­ter PD Dr. Jür­gen Oder­matt, die Höl­zer zu be­stim­men und zu klas­si­fi­zie­ren. Die iden­ti­fi­zier­ten Tro­pen­holz­fa­sern wer­den dann an der TU Darm­stadt zu Dau­er­prä­pa­ra­ten wei­ter­ver­ar­bei­tet, mit denen man per Mi­kro­skop Pa­pier­pro­ben ver­glei­chen kann. Noch im Jahr 2012 soll so ein öf­f­ent­lich zu­gäng­li­cher Be­stim­mungs­at­las ent­ste­hen.

Nächs­ter Schritt: Schnell-​Test

Dar­über hin­aus wol­len die For­scher ein Sys­tem zur au­to­ma­ti­schen Fa­ser­er­ken­nung ent­wi­ckeln, das jede Holz­fa­ser scan­nen und mit den in einer Da­ten­bank ge­spei­cher­ten ty­pi­schen Holz­merk­ma­len ver­glei­chen kann. Ein elek­tro­nen­mi­kro­sko­pi­sches Ver­fah­ren dazu wird am Von-​Thü­nen-​In­sti­tut in Ham­burg ent­wi­ckelt und soll bis Ende 2013 fer­tig sein. Pa­pier­un­ter­neh­men und -​im­por­teu­re kön­nen dann ein­fach und schnell die Le­ga­li­tät ihrer Ware nach­wei­sen.

V. Griehl
 



Kon­takt:

PD Dr. Jür­gen Oder­matt
Zen­trum Holz­wirt­schaft - Holz­che­mie und che­mi­sche Tech­no­lo­gie des Hol­zes Leu­sch­ner­str. 91b
21031 Ham­burg

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