UHH Newsletter

November 2015, Nr. 79

CAMPUS


Kontakt:

Prof. Dr. Gordon Mitchell
Initiativkreis Friedensbildung
Fakultät für Erziehungswissenschaft

t. 040.42838-4199
e. gordon.mitchell"AT"uni-hamburg.de

Lehrende, Studierende und Geflüchtete nehmen in diesem Seminar wortwörtlich einen anderen Blickwinkel ein.  Foto: Ise Gainza

Lehrende, Studierende und Geflüchtete nehmen in diesem Seminar wortwörtlich einen anderen Blickwinkel ein. Foto: Ise Gainza

Capoeira ist ein Kampftanz, welcher Tanz, Spiel, Rhythmus, Musik und Kampf vereint. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen ganz schön ins Schwitzen. Foto: Christian Scholz

Capoeira ist ein Kampftanz, welcher Tanz, Spiel, Rhythmus, Musik und Kampf vereint. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen ganz schön ins Schwitzen. Foto: Christian Scholz

Welchen Beitrag kann Sport zu Integration leisten? Gemeinsam Spaß haben ist schon mal eine gute Voraussetzung. Hier bei einer Partnerübung zum negativen Spiegeln. Foto: Ise Gainza

Welchen Beitrag kann Sport zu Integration leisten? Gemeinsam Spaß haben ist schon mal eine gute Voraussetzung. Hier bei einer Partnerübung zum negativen Spiegeln. Foto: Ise Gainza

Interdisziplinäres Blockseminar mit Studierenden und Geflüchteten

Mit welchen Hoffnungen fliehen Menschen nach Hamburg? Was sollte eine Gesellschaft für eine erfolgreiche Integration bereitstellen? Und wie können wir eine Begegnungsstätte schaffen? Der Initiativkreis Friedensbildung der Universität Hamburg veranstaltete vom 16. bis 17. Oktober ein interdisziplinäres Blockseminar für Studierende und Geflüchtete. Gemeinsam setzten sie sich mit Fragen rund um das Thema Migration auseinander.

Es war vielleicht nicht das, was sich die meisten unter einem Universitätsseminar vorgestellt hatten. Denn passend zum Titel des Seminars „Moving People – People on the Move for Peace“ startete die internationale Gruppe aus Studierenden und Geflüchteten – mit Teilnehmenden aus mehr als zehn Herkunftsländern – beide Tage mit Tanz und Sport. Friedensbildung durch Bewegung – das ist einer der besonderen Ansätze des Seminars, das der Initiativkreis Friedensbildung kurzfristig organisierte, um mit Geflüchteten ins Gespräch zu kommen.

Friedenspädagogik mit den Ansätzen aus vier Disziplinen

Besonders an diesem Seminar waren auch der interdisziplinäre Ansatz und die Zusammenarbeit von vier Fakultäten mit den Lehrenden Sigrid Happ (Bewegungswissenschaft), Patricia Konrad (Politikwissenschaft), Prof. Dr. Markus Schäffauer (Romanistik) und Prof. Dr. Gordon Mitchell (Erziehungswissenschaft).

Durch die gemeinsame Arbeit hatten Studierende wie Geflüchtete die Möglichkeit, unterschiedliche Perspektiven zu Migration und Integration sowie eigene praktische Erfahrungen und Vorstellungen im Dialog auszutauschen, zu diskutieren und aus neuen Blickwinkeln zu entdecken, bspw. zur Frage: Was kann jeder selbst tun, um in einer Gesellschaft anzukommen?

Wahre und fiktive biographische Geschichten

Der künstlerische Ansatz des Storytellings und der Performance ermöglichte es den Teilnehmenden, Biographie und Fiktion in einer Geschichte zu vermischen und so auch schwierige Themen spielerisch aufzugreifen. Später wurden die Themen der vorherigen Gruppenarbeit kreativ fortgeführt und mit eigenen Erfahrungen, Wünschen und Vorstellungen verwoben.

Es entstanden vier ganz unterschiedliche und spannende Kurzfilme, welche auf der Webseite des Projektes (Move-for-Peace.de) zu sehen sind. Wünsche der Geflüchteten

Befragt nach ihren Wünschen, formulierten die Geflüchteten vor allem den Wunsch nach Deutschkursen, um Selbstständigkeit zu erlangen. Doch für ein wirkliches Ankommen brauche es neutrale Begegnungsstätten, in denen es weder Flüchtling noch Helfer gibt, sondern einfach Menschen mit gleichen Interessen, wie etwa in einem Sportverein oder Universitätsseminar.

Beitrag zur Integration

Das Interesse an diesem Programm ist groß: Schon am selben Abend kamen die ersten Anmeldungen für eine Folgeveranstaltung im kommenden Sommersemester. Dieses Thema und Format sei, so ein Teilnehmer, ein „wichtiger Beitrag zur Integration, ich kenne viele Freunde, die ich das nächste Mal mitbringen möchte“.

Der Initiativkreis Friedensbildung organisiert seit 2008 in jedem Semester ein fakultätsübergreifendes Angebot aus Seminaren und Vorlesungen, die allen Studierenden offen stehen als freie Wahlkurse. Das Seminar ist eine Weiterführung des Projekts „Spirals of Storytelling in Jordan“. Studentische Tutorinnen und Tutoren haben Erkenntnisse und Wissen in das Seminar getragen und unterstützten bei der Performance.

I. Gainza/Red.
 
 
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