Gewinner im Architekturwettbewerb für den Neubau „MIN-Forum und Informatik“ stehen fest
Der Campus Bundesstraße wird sich in den kommenden Jahren grundlegend verändern: Nachdem bereits der Neubau eines Gebäudes für die Klimaforschung und die Geowissenschaften am Geomatikum angestoßen worden war, folgt nun der zweite Wettbewerb. Das Architekten-Büro „Bez + Kock“ aus Stuttgart überzeugte mit seinem Entwurf für die Neubauten des MIN-Forums und der Informatik die Fach-Jury. Damit nimmt die zukünftige Planung des Campus‘ an der Bundesstraße Gestalt an.
Auf dem Tisch steht ein großes Modell der Fläche rund um den Campus an der Bundesstraße, und mitten drin – wie ein passendes Puzzleteil – befindet sich der Entwurf für die Neubauten des MIN-Forums und der Informatik. Am 16. Oktober stellten Dr. Katrin Vernau, Kanzlerin der Universität, Wissenschaftssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt, Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter und Dr. Torsten Sevecke, Bezirksleiter von Eimsbüttel, den Sieger-Entwurf des Architektenwettbewerbs der Öffentlichkeit vor.
15 Preisrichter/innen, elf Vorschläge, drei Hauptkriterien
Zwölf Architektur-Büros waren eingeladen worden, an dem Wettbewerb teilzunehmen und einen sogenannten „Stadtbaustein“ zu entwerfen. Dieser sollte sich in das Quartier einpassen und insbesondere auch die Bewohnerinnen und Bewohner ansprechen. Von den elf eingereichten Beiträgen wurden durch eine fünfzehnköpfige Jury drei prämiert. Gewonnen hat der Entwurf des Büros „Bez + Kock“ aus Stuttgart. Auf Platz 2 kam das Hamburger Büro „Schweger + Partner“, dritter wurde das Büro Max Dudler aus Berlin.
Alle eingereichten Vorschläge mussten drei Hauptkriterien erfüllen: Zum einen Funktionalität, denn die Anforderungen an ein Gebäude, das von der Universität genutzt werden soll, sind vielseitig. Wichtig war zweitens die Fassadengestaltung, die optisch ansprechend sein, sich aber ins Stadtbild einfügen sollte. Und drittens der Kostenrahmen. Aus einem vorherigen, städtebaulichen Wettbewerb ergaben sich bereits relativ enge Vorgaben für die Architekten, was etwa Gestaltung und Größe der Gebäude anging.
Vernetzung mit dem Stadtteil
Was den Ausschlag für die Stuttgarter gegeben hat, könnte man mit dem Wort „Zugänglichkeit“ zusammenfassen. In den Erdgeschossen beider Gebäude sind offene, kommunikative Nutzungsmöglichkeiten vorgesehen – unter anderem ist ein Café geplant. Durch die „öffentlichkeitswirksame Nutzungen von Bibliothek, Mensa und Hörsaalbereich“ werde die Universität sehr gut mit dem Stadtteil vernetzt, sagte Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter. „Es war eine enge Entscheidung, da es zwischen den Entwürfen viele Ähnlichkeiten gab.“
Auch Dr. Torsten Sevecke, Bezirksleiter von Eimsbüttel, betonte, die Universität Hamburg wachse mit den Entwürfen in den Stadtteil zurück. Zudem wies er darauf hin, dass durch den Wegzug der Informatik aus Stellingen dort Flächen frei würden, die für den dringend notwendigen Wohnungsbau genutzt werden könnten. Für Kanzlerin Vernau ist der Umzug der Informatik aus einem anderen Grund entscheidend: „Die Informatik als Kernbestandteil der naturwissenschaftlichen Fakultät wird künftig wieder an den Campus zurückkehren.“ Es entstehe ein „neues kommunikatives Zentrum“, bei dem vor allem auch die Aufenthaltsqualität im Vordergrund stehe, „denn neue Ideen entstehen durch den Austausch zwischen den Studierenden und den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern“.
Bau wird frühestens Ende 2014 beginnen
Wie geht es nun weiter? Es folgt eine etwa sechsmonatige Phase der Überarbeitung, in der alle drei ausgezeichneten Entwürfe weiter verfeinert und an die gegebenen Anforderungen angepasst werden. Anschließend wird entschieden, wer den Zuschlag bekommt – das muss nicht zwingend der Sieger dieses Wettbewerbs sein. Der Bau wird voraussichtlich frühestens Ende 2014 beginnen können. Mit einem Bezug der Gebäude ist nicht vor 2016 zu rechnen. Die Gebäude, die von dem Partner GWG Gewerbe errichtet, finanziert und später betrieben werden, sollen an der Sedanstraße und an der Bundesstraße realisiert werden. Insgesamt ist eine Fläche von 17.800 Quadratmetern geplant.
PM/Red.