60 Jahre christlich-jüdische Zusammenarbeit in der Hansestadt: Mit einer Ausstellung wird vom 13. bis 24. November in der Rathausdiele dieses Jubiläum der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Hamburg gefeiert. Die Ausstellung wurde von Studierenden der Universität Hamburg entwickelt und realisiert.
Im Rahmen zweier Lehrveranstaltungen am Fachbereich Geschichte und in Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte sowie der Landeszentrale für politische Bildung erarbeiteten die Studierenden die Konzeption, die Inhalte und Gestaltung der Ausstellungstafeln sowie das Werbematerial.
Berufsorientierte Projektarbeit
Inhaltlich verantwortlich für die Ausstellung sind das Seminar „Zivilgesellschaftliche Aufarbeitung der deutschen Geschichte. Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit“ von Frau PD Dr. Kirsten Heinsohn sowie das Projektseminar „Ausstellungsprojekt – 60 Jahre Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Hamburg“ von Thorsten Logge, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar.
Im Rahmen der Reform des Bachelor-Geschichtsstudiums erhält der Arbeitsbereich für „Allgemeine Berufsqualifizierende Kompetenzen“ (ABK) eine neue Gestalt, in der die Projektarbeit eine zentrale Rolle spielen wird. Ziel des Projektseminars ist es in diesem Zusammenhang, den Studierenden berufsorientierende und berufsorientierte Projektarbeit in Kooperation mit außeruniversitären Partnern aus der Hamburger Geschichts- und Medienlandschaft zu ermöglichen. Im Ausstellungsprojekt „60 Jahre Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) in Hamburg“ wurde diese Zusammenarbeit erstmals getestet.
Seit 60 Jahren aktiv gegen Antisemitismus und Diskriminierung
Die GCJZ in der Hansestadt wurde am 12. Mai 1952 gegründet. Sie machte und macht es sich zur Aufgabe, Christen und Juden im Dialog zusammenzuführen und sich aktiv gegen Antisemitismus, Rassismus und jegliche Art der Diskriminierung zu stellen. Nicht nur die Zusammensetzung des Vorstandes mit Juden und Christen verschiedener Konfessionen, sondern auch die weiteren Aktivitäten der Gesellschaft sind geprägt von der Idee, das Verständnis füreinander stetig weiter zu entwickeln und auszubauen.
Die Ausstellung stellt die Themen und Aktivitäten der GCJZ Hamburg sowie ihr Engagement der vergangenen sechs Jahrzehnte bis in die Gegenwart hinein dar. Zudem werden die Hintergründe des Beginns der christlich-jüdischen Zusammenarbeit in Hamburg nach 1945, an der unter anderem Ida Ehre, Harry Goldstein und Erich Lüth maßgeblich beteiligt waren, nachgezeichnet.
60 Jahre in Hamburg - Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit
13. bis 24. November 2012
Rathausdiele, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg
Mo. - Fr. 7 - 19 Uhr, Sa. 10 - 17 Uhr
Vielfältiges Begleitprogramm
Im Zusammenhang mit der Ausstellung gibt es zudem ein abgestimmtes Begleitprogramm. Am 20. November 2012 findet um 16 Uhr eine Synagogen-Besichtigung in der Hohen Weide 34, 20253 Hamburg, statt. Zu dieser Veranstaltung ist eine Anmeldung unter
info-at-gcjz-hamburg.de erforderlich. Zudem hält Dr. Siegfried von Kortzfleisch am 22. November 2012 um 19.30 Uhr in der ehemaligen Talmud-Tora-Schule (Grindelhof 30, 20146 Hamburg) einen Vortrag zum Thema „Der bedrohte Friede. Nach 60 Jahren der Annäherung von Christen und Juden.“
Red.