UHH Newsletter

Ok­to­ber 2010, Nr. 19

CAM­PUS

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Der Fluss Okavan­go fließt durch die süd­afri­ka­ni­schen Län­der An­go­la, Na­mi­bia und Bots­ua­na, Foto: UHH/Schne­gg



Kon­takt:

Prof. Dr. Nor­bert Jür­gens
Bio­zen­trum Klein Flott­bek und Bo­ta­ni­scher Gar­ten
e. juergens@​botanik.​uni-​ham­burg.de

Dr. Alex­an­der Grön­gröft
In­sti­tut für Bo­den­kun­de
t. 040.42838-​4395
e. a.​groengroeft@​ifb.​uni-​ham­burg.de

Dr. Mi­cha­el Pro­ep­per
In­sti­tut für Eth­no­lo­gie
t. 040.42838-​3850
e. michael.​proepper@​uni-​ham­burg.de

Prof. Mi­cha­el Schne­gg
In­sti­tut für Eth­no­lo­gie
t. 040.42838-​7915
e. michael.​schnegg@​uni-​ham­burg.de

Nach­hal­ti­ge Land­nut­zung am Fluss Okavan­go im süd­li­chen Afri­ka

Ab so­fort star­tet ein neues groß an­ge­leg­tes in­ter­na­tio­na­les Pro­jekt: „The Fu­ture Okavan­go“ soll in den nächs­ten fünf Jah­ren die Nut­zung na­tür­li­cher Res­sour­cen ent­lang des Flus­ses Okavan­go un­ter­su­chen und op­ti­mie­ren. Unter der Fe­der­füh­rung von Pro­fes­sor Nor­bert Jür­gens (Bio­zen­trum Klein Flott­bek und Bo­ta­ni­scher Gar­ten) be­tei­li­gen sich vier In­sti­tu­te der Uni­ver­si­tät Ham­burg und Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler aus aller Welt. Das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung för­dert das Pro­jekt mit 4 Mil­lio­nen Euro.
Der Okavan­go Fluss ist 1 700 Ki­lo­me­ter lang und fließt durch drei afri­ka­ni­sche Län­der: An­go­la, Na­mi­bia und Bots­ua­na, wo er im welt­größ­ten In­land-​Del­ta in der Erde ver­si­ckert bzw. in der tro­cke­nen Luft der Ka­la­ha­ri-​Wüs­te ver­duns­tet. Die na­tür­li­chen Res­sour­cen rund um den Fluss sind reich­hal­tig und die For­men der Nut­zung viel­fäl­tig, den­noch leben die Men­schen am Fluss über­wie­gend in Armut und sind auf Ent­wick­lungs­hil­fe an­ge­wie­sen. Das Ziel der in­ter­na­tio­na­len Ex­per­ten­grup­pe und der Part­ner vor Ort ist es, im Pro­jekt „The Fu­ture Okavan­go“ die Land­nut­zung mit in­no­va­ti­ven Kon­zep­ten und Stra­te­gi­en zu op­ti­mie­ren. Hier­bei ar­bei­ten Na­tur-​, Kul­tur-​ sowie Wirt­schafts­wis­sen­schaft­le­rin­nen und -​wis­sen­schaft­ler zu­sam­men. Von der Uni­ver­si­tät Ham­burg sind die In­sti­tu­te Bo­den­kun­de, Bo­ta­nik, Eth­no­lo­gie und Geo­gra­phie be­tei­ligt.

Erste Phase: Bo­den­pro­ben und Be­fra­gun­gen

Der Pro­jekt­plan sieht in einer ers­ten Phase eine Ana­ly­se der na­tür­li­chen Res­sour­cen wie Holz- und Was­ser­vor­kom­men sowie Nah­rungs­mit­tel im Okavan­go-​Ge­biet vor. Zudem sol­len die kul­tu­rel­len und äs­the­ti­schen Werte der Re­gi­on und die un­ter­schied­li­chen For­men der Land­nut­zung er­fasst wer­den. Wäh­rend Na­tur­wis­sen­schaft­ler Bo­den-​, Pflan­zen-​ und Was­ser­pro­ben un­ter­su­chen, be­deu­tet das bei­spiels­wei­se für Eth­no­lo­gen, das Leben und die Be­dürf­nis­se der Men­schen vor Ort und ihre Wahr­neh­mung der Natur mit­tels Be­fra­gun­gen zu be­grei­fen.

Zwei­te Phase: Acker­bau und/oder Tou­ris­mus?

In einem zwei­ten Schritt sol­len die Leis­tun­gen mög­li­cher Nut­zungs­sze­na­ri­en für die un­ter­schied­li­chen Ge­bie­te be­schrie­ben und ge­gen­ein­an­der ab ge­wägt wer­den. So ste­hen der Wert und die Op­ti­mie­rungs­mög­lich­kei­ten des tra­di­tio­nel­len Acker­baus, der mit ein­fachs­ten Ge­rä­ten, ge­rin­gem Er­trag, aber einem scho­nen­den Um­gang mit der Um­welt ein­her­geht, be­stimm­ten For­men der in­dus­tri­el­len Land­wirt­schaft oder En­er­gie­pflan­zen­pro­duk­ti­on ge­gen­über. Diese sind we­sent­lich lu­kra­ti­ver, be­nö­ti­gen aber große Men­gen an Was­ser und be­las­ten be­nach­bar­te Öko­sys­te­me mit Schad­stof­fen. Au­ßer­dem wird die Holz­nut­zung der Ur­wald­flä­chen be­wer­tet oder die Mög­lich­keit, den Tou­ris­mus in der Re­gi­on aus­zu­bau­en.

Die öko­no­mi­sche Be­trach­tung der Land­nut­zungs­sze­na­ri­en ist für „The Fu­ture Okavan­go“ ein zen­tra­les Ele­ment. Dabei geht es nicht um einen kurz­fris­ti­gen öko­no­mi­schen Nut­zen, wie er durch den Ver­kauf von Tro­pen­höl­zern er­zielt wer­den kann, son­dern um nach­hal­ti­gen Land­ge­brauch. „Für die afri­ka­ni­schen Län­der be­deu­tet nach­hal­ti­ges Han­deln auch ein spar­sa­mer und ef­fi­zi­en­ter Um­gang mit Was­ser, da sich die Tro­cken­heit auf­grund des Kli­ma­wan­dels aus­brei­tet und sich die Be­völ­ke­rung in den nächs­ten 50 Jah­ren na­he­zu ver­dop­peln wird“, er­klärt der Pro­jekt­ko­or­di­na­tor Pro­fes­sor Jür­gens. Und der Okavan­go sei für die Was­ser­ver­sor­gung des süd­li­chen Afri­kas enorm wich­tig, des­halb setze das Pro­jekt genau in die­ser Ge­gend an. Die hier ge­fun­de­nen Lö­sun­gen sol­len dann auf an­de­re Re­gio­nen über­tra­gen wer­den.

Part­ner des Pro­jekts

„The Fu­ture Okavan­go“ ar­bei­tet vor Ort mit For­schungs­ein­rich­tun­gen und ver­schie­de­nen ge­sell­schafts­po­li­ti­schen Grup­pen zu­sam­men. Das Pro­jekt kann auf ein re­gio­na­les Netz an Kon­tak­ten zu­rück­grei­fen, die seit 2000 durch das Pro­jekt BIO­TA-​AF­RI­CA auf­ge­baut wur­den. Zu den Part­nern ge­hö­ren u.a. das Harry Op­pen­hei­mer Okavan­go Re­se­arch In­sti­tu­te in Maun im Okavan­go-​Del­ta, die Uni­ver­si­tä­ten und Mi­nis­te­ri­en in den drei Län­dern, aber auch die in­ter­na­tio­na­le „Okavan­go River Basin Com­mis­si­on“ (OKA­COM), die mit Hilfe der wis­sen­schaft­li­chen Daten Kon­flik­te zwi­schen den oben und unten ge­le­ge­nen Orten am Fluss re­geln soll.


A. Bärt­hel
 



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