UHH Newsletter

Ok­to­ber 2010, Nr. 19

CAM­PUS

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Um eine gute Qua­li­tät der Lehre an der Uni­ver­si­tät Ham­burg zu ga­ran­tie­ren, ar­bei­ten Leh­ren­de, Fa­kul­tä­ten und Prä­si­di­al­ver­wal­tung zu­sam­men, Foto: UHH/Kli­ma­Cam­pus/Aus­ser­ho­fer



Kon­takt

Prof. Dr. Hol­ger Fi­scher
Vi­ze­prä­si­dent der Uni­ver­si­tät Ham­burg
für Stu­di­um und Lehre

t. 040.42838-​6906
e. holger.​fischer@​uni-​ham­burg.de


Chris­toph Heu­mann
Ab­tei­lung Stu­di­um und Lehre
Re­fe­rat Qua­li­tät und Recht

t. 040.42838-​​8388
e. Christoph.​Heumann@​verw.​uni-​ham­burg.de

Nach Bo­lo­gna: Qua­li­tät in Stu­di­um und Lehre ist eine Dau­er­auf­ga­be

Das Prä­si­di­um und die De­ka­na­te der Fa­kul­tä­ten ver­ein­bar­ten auf ihrer Klau­sur­ta­gung An­fang Sep­tem­ber, dass Ba­che­lor-​ und Mas­ter­stu­di­en­gän­ge unter Be­tei­li­gung der Stu­die­ren­den und Leh­ren­den kon­ti­nu­ier­lich wei­ter­ent­wi­ckeln wer­den müs­sen. Pro­fes­sor Hol­ger Fi­scher, Vi­ze­prä­si­dent für Stu­di­um und Lehre, und Chris­toph Heu­mann, Re­fe­rent für Qua­li­täts­ma­nage­ment in Stu­di­um und Lehre, be­schrei­ben in die­sem Bei­trag den ak­tu­el­len Stand der Stu­di­en­re­form.
In ganz Deutsch­land ist die Um­stel­lung der tra­di­tio­nel­len Di­plom-​ und Ma­gis­ter­stu­di­en­gän­ge auf das ge­stuf­te Stu­di­ensys­tem mit Ba­che­lor-​ und Mas­ter­ab­schlüs­sen weit­ge­hend ab­ge­schlos­sen. Trotz­dem ist diese mit dem Schlag­wort „Bo­lo­gna-​Pro­zess“ be­zeich­ne­te Um­stel­lung immer noch An­lass für öf­f­ent­li­che De­bat­ten. Be­für­wor­te­rin­nen und Be­für­wor­ter heben die stär­ke­re Ver­zah­nung von Wis­sens­ver­mitt­lung und prak­ti­scher An­wen­dung po­si­tiv her­vor oder die vie­ler­orts ver­bes­ser­te Ab­stim­mung des Cur­ri­cu­l­ums, die eine grö­ße­re Ver­läss­lich­keit für die Stu­die­ren­den schafft. Kri­ti­sche Stim­men wei­sen nicht nur – viel­fach zu­recht! – auf Ver­bes­se­rungs­be­darf in ein­zel­nen Punk­ten hin, son­dern stel­len das ge­stuf­te Stu­di­ensys­tem grund­sätz­lich in Frage. Mit einer Dauer von sechs Se­mes­tern, so die Kri­tik, könne das Ba­che­lor­stu­di­um al­len­falls das Ni­veau be­ruf­li­cher Aus­bil­dungs­gän­ge er­rei­chen. Die Zeit rei­che somit nicht für Bil­dung, die doch auch zum Kern­auf­trag der Uni­ver­si­tä­ten ge­hö­re.

Grund­la­ge ist die wis­sen­schaft­li­che Bil­dung

Das Prä­si­di­um der Uni­ver­si­tät Ham­burg und die De­ka­na­te ihrer Fa­kul­tä­ten haben diese Kri­tik zum An­lass ge­nom­men, auf ihrer Klau­sur­ta­gung An­fang Sep­tem­ber über den Stand der Stu­di­en­re­form zu be­ra­ten und Ideen für die Zu­kunft von Stu­di­um und Lehre an der Uni­ver­si­tät Ham­burg zu sam­meln. Die Ba­che­lor-​ und Mas­ter­stu­di­en­gän­ge an un­se­rer Hoch­schu­le, darin waren sich die An­we­sen­den einig, sol­len auch in Zu­kunft eine brei­te, wis­sen­schaft­lich fun­dier­te Bil­dung ge­währ­leis­ten. Ein En­ga­ge­ment in der For­schung sol­len sie eben­so ein­schlie­ßen wie die Be­fä­hi­gung zur An­wen­dung wis­sen­schaft­li­cher Er­kennt­nis auf die be­ruf­li­che, ge­sell­schaft­li­che und po­li­ti­sche Pra­xis.

Ver­ant­wor­tung der Wis­sen­schaft für gutes Stu­di­um und gute Lehre ...

Die Ver­ant­wor­tung dafür, dass un­se­re Stu­di­en­gän­ge die­sen An­for­de­run­gen an eine gute Qua­li­tät von Lehre und Stu­di­um ent­spre­chen, liegt in ers­ter Linie bei den Fa­kul­tä­ten und in den Fä­chern. Dort wer­den Stu­di­en­an­ge­bo­te ent­wi­ckelt und um­ge­setzt und das ab­strak­te Kon­zept aka­de­mi­scher Bil­dung durch fach­wis­sen­schaft­li­che Stan­dards mit Leben ge­füllt. Als Fach­wis­sen­schaft­le­rin­nen und Fach­wis­sen­schaft­ler ge­stal­ten die Leh­ren­den Stu­di­um und Lehre ge­mein­sam mit den Stu­die­ren­den – letz­te­re nicht nur als „Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten in ei­ge­ner Sache“, son­dern auch als Mit­glie­der ihrer „aca­de­mic com­mu­ni­ty“.

... und Un­ter­stüt­zung durch ein an­ge­mes­se­nes Qua­li­täts­ma­nage­ment

Um Stu­die­ren­de und Leh­ren­de in die­ser Auf­ga­be zu un­ter­stüt­zen, haben Fa­kul­tä­ten und Prä­si­di­al­ver­wal­tung in den ver­gan­ge­nen Jah­ren Struk­tu­ren ge­schaf­fen, die es er­lau­ben, be­last­ba­re In­for­ma­tio­nen über die Ent­wick­lun­gen in un­se­ren Stu­di­en­gän­gen zu sam­meln und sie so auf­zu­be­rei­ten, dass Fehl­ent­wick­lun­gen und ihre Grün­de sich bes­ser er­ken­nen und damit be­he­ben las­sen. Was land­läu­fig mit dem Be­griff „Qua­li­täts­ma­nage­ment“ be­zeich­net wird, steht, so ver­stan­den, nicht im Ge­gen­satz zur frei­en Ent­fal­tung von Wis­sen­schaft und zur Rea­li­sie­rung von Bil­dung, son­dern un­ter­stützt Leh­ren­de und Stu­die­ren­de dabei, diese Ziele zu er­rei­chen. Die Men­schen, die in die­sem Auf­ga­ben­be­reich ar­bei­ten, ver­die­nen daher auch nach Auf­fas­sung des Prä­si­di­ums und der De­ka­na­te eben­so sehr An­er­ken­nung wie die vie­len Leh­ren­den und Stu­die­ren­den, die sich mit ihrer Un­ter­stüt­zung bei der Ge­stal­tung und Wei­ter­ent­wick­lung un­se­rer – ihrer – Stu­di­en­gän­ge en­ga­gie­ren.

Wir haben viel er­reicht ...

Seit dem Win­ter­se­mes­ter 2007/08 wer­den neue Stu­die­ren­de – mit Aus­nah­me der staat­lich ge­re­gel­ten Be­rei­che wie Jura, Me­di­zin und Phar­ma­zie – über­wie­gend in Ba­che­lor-​ oder Mas­ter­stu­di­en­gän­ge ein­ge­schrie­ben. Die­sen neuen Pro­gram­men liegt ein ein­heit­li­ches Grund­kon­zept zu­grun­de, das wir an der Uni­ver­si­tät Ham­burg im Kon­sens ent­wi­ckelt haben. Es be­inhal­tet, auch im sechs­se­mest­ri­gen Ba­che­lor­stu­di­um, die För­de­rung all­ge­mei­ner und be­rufs­feld­re­le­van­ter Kom­pe­ten­zen sowie einen Wahl­be­reich, in dem die Stu­die­ren­den sich in­ner­halb ihres Fach­ge­bie­tes und dar­über hin­aus ohne Leis­tungs­druck ein ihren per­sön­li­chen In­ter­es­sen be­son­ders ent­spre­chen­des Cur­ri­cu­lum zu­sam­men­stel­len kön­nen. Das meist vier­se­mest­ri­ge Mas­ter­stu­di­um lässt an­schlie­ßend einen mög­lichst brei­ten Raum für die wis­sen­schaft­li­che Ver­tie­fung.

... und viel bleibt zu tun

Wirk­lich ab­ge­schlos­sen ist der Pro­zess der Stu­di­en­re­form aber nie: Eben­so wie frü­her die tra­di­tio­nel­len Stu­di­en­gän­ge, müs­sen auch Ba­che­lor-​ und Mas­ter­pro­gram­me re­gel­mä­ßig wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den: Zum einen, weil eine solch grund­le­gen­de Re­form er­fah­rungs­ge­mäß nie­mals ohne Nach­bes­se­rungs­be­darf ins Werk ge­setzt wird, zum an­de­ren, weil Prä­si­di­um, Fa­kul­tä­ten und Fach­be­rei­che, Leh­ren­de und Stu­die­ren­de es als ihre Auf­ga­be ver­ste­hen, das Stu­di­en­an­ge­bot re­gel­mä­ßig an den ak­tu­el­len Stand der Wis­sen­schaft an­zu­pas­sen – in der Fach­dis­zi­plin eben­so wie in der Hoch­schul­di­dak­tik.

In­di­vi­du­el­le Bil­dung för­dern

Dabei gilt: Struk­tur­vor­ga­ben soll­ten Ver­bes­se­run­gen nicht ver­hin­dern. Auch in der Ver­gan­gen­heit haben wir Stu­di­enst­ruk­tu­ren bei Be­darf fle­xi­bel an die Be­dürf­nis­se der Fach­kul­tu­ren an­ge­passt und bei­spiels­wei­se für sprach­in­ten­si­ve Fä­cher eine Ver­län­ge­rung des Ba­che­lor­stu­di­ums er­mög­licht. Ins­ge­samt soll­ten wir, so der Kon­sens von Prä­si­di­um und De­ka­na­ten, das ge­mein­sam ent­wi­ckel­te Stu­di­en­mo­dell aber nun nicht er­neut über Bord wer­fen, son­dern es auch in den nächs­ten Se­mes­tern kon­ti­nu­ier­lich wei­ter­ent­wi­ckeln: Die wich­tigs­ten Ver­bes­se­run­gen in Stu­di­um und Lehre hän­gen oh­ne­hin nicht von Stu­di­en­dau­er oder Mo­du­la­ri­sie­rung ab, son­dern müs­sen – un­ab­hän­gig von Stu­di­enst­ruk­tu­ren – dort an­set­zen, wo es um die in­di­vi­du­el­le Bil­dung geht, um die För­de­rung von Wis­sens-​ und Kom­pe­tenz­er­werb und um Frei­räu­me und Mo­ti­va­ti­on für ei­gen­stän­di­ges, for­schen­des Ler­nen.

In die­sem Sinne wol­len wir die Stu­di­en­gän­ge an der Uni­ver­si­tät Ham­burg auch in Zu­kunft wei­ter ent­wi­ckeln – und laden Leh­ren­de wie Stu­die­ren­de dazu ein, sich an die­sem Pro­zess zu be­tei­li­gen und ihn sich zu­ei­gen zu ma­chen.
C. Heu­mann/ H. Fi­scher
 



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Ab­tei­lung Stu­di­um und Lehre
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