UHH Newsletter

Dezember 2013, Nr. 57

FORSCHUNG

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Wenn Produktionsanlagen stillstehen, ist das für Unternehmen teuer. Die neuen Leitlinien für die Kostenbewertung im Lebenszyklus von Produkten berücksichtigen auch diesen Aspekt. Foto: Flickr/GillyBerlin


Kontakt:

Prof. Dr. Markus Nüttgens
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Fachbereich Sozialökonomie

t. 040.42838-2792
e. markus.nuettgens-at-wiso.uni-hamburg.de

Neue DIN-Spezifikation: Was kosten Produkte und Dienstleistungen wirklich?

Für Unternehmen zählen bei Investitionen in Maschinen und Anlagen nicht mehr allein die Anschaffungskosten, sondern auch die Folgekosten, z. B. für Betrieb und Wartung. Deshalb nutzen sie bei Investitionsentscheidungen für Produkte und Dienstleistungen Lebenszykluskosten-Konzepte, die diese Kriterien abbilden. Ein Team um Wirtschaftsinformatiker Prof. Dr. Markus Nüttgens von der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften hat zusammen mit dem Deutschen Institut für Normung e. V. (DIN) sowie dem Hamburger Informatik Technologie-Center e. V. neue Leitlinien für das Lebenszyklusmanagement von Produkt-Dienstleistungssystemen erarbeitet.

Traditionelle Modelle berücksichtigten oft nur die Phasen Entwicklung, Produktion und Vertrieb. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beziehen in ihren neuen Leitlinien dagegen einen erweiterten Produktlebenszyklus ein, fassen diesen in Phasen zusammen und definieren Kosten – und Ertragspositionen. Die Leitlinien sind branchenübergreifend nutzbar und jetzt als DIN-Spezifikation (DIN SPEC 77234) vom DIN veröffentlicht worden.

Praxisorientierte Entscheidungshilfe

Die Spezifikation dient als Basis für ein standardisiertes Vorgehen zur Entwicklung und zum Management von Produkt-Dienstleistungssystemen. Sie beschreibt Methoden und Modelle und empfiehlt auch ein Vorgehen zu deren praktischer Anwendung. Die einzelnen Phasen werden durch Checklisten und Entscheidungshilfen ergänzt. Durch ihren Aufbau lässt sich die DIN SPEC 77234 für individuelle Vorhaben anwenden.

Die jetzt veröffentliche DIN-Spezifikation ist aus dem Projekt „Standards für die Bewertung von Lebenszykluskosten in Produkt-Dienstleistungssystemen“ hervorgegangen. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) im Rahmen der Initiative „Innovation mit Normen und Standards" (INS) gefördert. Beteiligt waren auch die INTERACTIVE Software GmbH, die MAN Truck & Bus Deutschland GmbH sowie die WEGOS AG. Die Spezifikation steht ab sofort unter www.beuth.de zur Verfügung.

Red.
 

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