UHH Newsletter

Juni 2016, Nr. 86

FOR­SCHUNG

Die Universität Hamburg hat fünf neue „Innovative Training Networks“ der Europäischen Union eingeworben. Foto: Europa.eu

Die Uni­ver­si­tät Ham­burg hat fünf neue „In­no­va­ti­ve Trai­ning Net­works“ der Eu­ro­päi­schen Union ein­ge­wor­ben. Foto: Eu­ro­pa.eu

Er­folg für die Uni­ver­si­tät Ham­burg: Fünf Netz­wer­ke zur Nach­wuchs­för­de­rung ein­ge­wor­ben

Gleich fünf neue „In­no­va­ti­ve Trai­ning Net­works“ (ITN) des Marie Cu­rie-​Pro­gramms der Eu­ro­päi­schen Union (EU) haben For­sche­rin­nen und For­scher der Uni­ver­si­tät Ham­burg ein­ge­wor­ben. Eines der ITNs steht unter der Fe­der­füh­rung der Uni­ver­si­tät Ham­burg, an vier wei­te­ren ist sie als Part­ner be­tei­ligt. Die EU för­dert die Pro­jek­te mit ins­ge­samt rund 19,5 Mil­lio­nen Euro, die Lauf­zeit be­trägt je­weils vier Jahre.

Bei den be­wil­lig­ten ITNs han­delt es sich um Pro­jek­te aus den Be­rei­chen Ma­nage­ment im Ge­sund­heits­we­sen, Phy­si­ka­li­sche Che­mie, In­for­ma­tik, La­ser­phy­sik sowie Po­li­tik­wis­sen­schaft.

„Ich gra­tu­lie­re zu die­sem gro­ßen Er­folg. Die Pro­jek­te der Na­tur-​ und So­zi­al­wis­sen­schaf­ten spie­geln das brei­te For­schungs­spek­trum der Uni­ver­si­tät Ham­burg wider“, so Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Prof. Dr. Die­ter Len­zen. „Mit der För­de­rung setzt die Uni­ver­si­tät Ham­burg ihre er­folg­rei­che Ein­wer­bung von EU-​Gel­dern fort, um ihre Po­si­ti­on in der deut­schen For­schungs­land­schaft wei­ter aus­zu­bau­en.“

Ma­nage­ment im Ge­sund­heits­we­sen: IQCE

Unter Ko­or­di­na­ti­on von Prof. Dr. Jonas Schreyögg und Prof. Dr. Tom Star­gardt vom Ham­burg Cen­ter for Health Eco­no­mics (HCHE) steht das Pro­jekt „IQCE“ (Im­pro­ving Qua­li­ty of Care in Eu­ro­pe). Darin sol­len Kon­zep­te zur Ver­bes­se­rung der Qua­li­tät und der Leis­tungs­fä­hig­keit von eu­ro­päi­schen Ge­sund­heits­sys­te­men er­forscht wer­den.

Die Uni­ver­si­tät Ham­burg ko­ope­riert dabei mit fünf eu­ro­päi­schen Part­ner­uni­ver­si­tä­ten sowie dem Me­di­zin­tech­nik­her­stel­ler St. Jude Me­di­cal aus Min­ne­so­ta. Ziel des Pro­jekts ist der Auf­bau eines eu­ro­päi­schen Gra­du­ier­ten­kol­legs, in dem 15 Dok­to­ran­din­nen und Dok­to­ran­den im Som­mer 2017 mit ihren For­schungs­ar­bei­ten be­gin­nen. Von den 3,9 Mil­lio­nen Euro För­der­gel­dern er­hält das HCHE rund eine Mil­li­on Euro.

Po­li­tik­wis­sen­schaft: GEM-​STO­NES

Das Pro­jekt „GEM-​STO­NES“ (Glo­ba­li­sa­ti­on, Eu­ro­pe and Mul­ti­la­te­ra­lism – So­phisti­ca­ti­on of the Trans­na­tio­nal Order, Net­works and Eu­ro­pean Stra­te­gies) be­schäf­tigt sich mit der Kom­ple­xi­tät in­ter­na­tio­na­ler In­sti­tu­tio­nen. Im Fokus steht die Frage: Wie geht die EU um mit der ra­san­ten Zu­nah­me von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen, in­ter­na­tio­na­len Re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen, trans­na­tio­na­len Un­ter­neh­men und zi­vil­ge­sell­schaft­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen?

Im Pro­jekt wer­den 16 In­sti­tu­tio­nen unter der Ko­or­di­na­ti­on der Uni­ver­sité Libre de Bru­xel­les ko­ope­rie­ren. „GEM-​STO­NES“ nimmt dabei als ein­zi­ges der fünf ITN-​Pro­jek­te die Form eines Eu­ro­pean Joint Doc­to­ra­tes (EJD) an, in dem die Pro­mo­vie­ren­den einen Dop­pel­ab­schluss an zwei Uni­ver­si­tä­ten ab­sol­vie­ren.

Die Uni­ver­si­tät Ham­burg wird unter der Lei­tung von Prof. Dr. Cord Ja­ko­beit von der Fa­kul­tät für Wirt­schafts-​ und So­zi­al­wis­sen­schaf­ten (WiSo) Pro­mo­tio­nen durch­füh­ren und er­hält knapp 750.000 Euro der Pro­jekt-​För­der­sum­me von 3,9 Mil­lio­nen Euro.

In­for­ma­tik: SO­CRA­TES

Die Kom­mu­ni­ka­ti­on mit Ser­vice­ro­bo­tern in der Pfle­ge steht im Fokus des Pro­jekts „SO­CRA­TES“ (SO­ci­al Co­gni­ti­ve Ro­botic Agents in The Eu­ro­pean So­cie­ty). In­tel­li­gen­te Ser­vice­ro­bo­ter müs­sen nicht nur ge­spro­che­ne Worte, son­dern auch an­de­re Arten der Kom­mu­ni­ka­ti­on ver­ste­hen, etwa Ges­ten oder Emo­tio­nen. Ziel des Pro­jekts ist es, die In­ter­ak­ti­on zwi­schen äl­te­ren Men­schen und Ro­bo­tern ein­fach und na­tür­lich zu ge­stal­ten.

Das Netz­werk unter der Lei­tung der Umeå Uni­ver­si­ty in Schwe­den ver­eint 15 Part­ner aus For­schung, Pfle­ge und Ro­bo­tik und bil­det 15 junge For­sche­rin­nen und For­scher aus.

Das Team der Uni­ver­si­tät Ham­burg wird von Prof. Dr. Ste­fan Werm­ter vom Fach­be­reich In­for­ma­tik ge­lei­tet und be­zieht sich auf das Ler­nen von Ge­sichts­aus­drü­cken, Kör­per­ges­ten und emo­tio­na­ler Spra­che ba­sie­rend auf neu­ro­na­len Com­pu­ter­mo­del­len. Von der Pro­jekt­för­de­rung von 3,9 Mil­lio­nen Euro ent­fal­len auf die Uni­ver­si­tät Ham­burg rund eine halbe Mil­li­on Euro.

Che­mie und Phy­sik: 4Pho­ton

Das Pro­jekt „4Pho­ton“ be­fasst sich mit der tech­ni­schen Rea­li­sie­rung von Kom­po­nen­ten für Quan­ten­com­pu­ter, d.h. Com­pu­ter, die für spe­zi­el­le Auf­ga­ben Re­chen­höchst­leis­tun­gen er­brin­gen sol­len. Ins­be­son­de­re die Ent­wick­lung von Halb­lei­ter­quan­ten­punk­ten für ab­stimm­ba­re Ein­zelp­ho­to­nen­quel­len steht im Fokus des Pro­jekts.

An „4Pho­ton“ be­tei­li­gen sich acht Uni­ver­si­tä­ten sowie drei Un­ter­neh­men; ins­ge­samt wer­den 15 Dok­to­ran­din­nen und Dok­to­ran­den zum Thema for­schen.

Die Uni­ver­si­tät Ham­burg ist mit zwei Ar­beits­grup­pen ver­tre­ten: Die Grup­pe von Prof. Dr. Ga­bri­el Bes­ter soll Mög­lich­kei­ten der Er­zeu­gung von ver­schränk­ten Pho­to­nen sowie die Kurz­zeit­dy­na­mik von an­ge­reg­ten Zu­stän­den un­ter­su­chen. Die Grup­pe von Prof. Dr. Wolf­gang Han­sen soll die von ihr ent­wi­ckel­te Me­tho­de zur Her­stel­lung von Halb­lei­ter­quan­ten­punk­ten mit ab­stimm­ba­ren Ei­gen­schaf­ten ver­fei­nern. Der An­teil der Uni­ver­si­tät Ham­burg an der För­der­sum­me von 3,9 Mil­lio­nen Euro be­trägt rund eine halbe Mil­li­on Euro.

La­ser­phy­sik: OMT

Nano- und mi­kro­me­cha­ni­sche Os­zil­la­to­ren sind wich­ti­ge Be­stand­tei­le von vie­len Ge­rä­ten, an­ge­fan­gen vom Ras­ter­kraft­mi­kro­skop bis hin zu mo­der­nen Smart­pho­nes. Das Pro­jekt „OMT“ unter Lei­tung der École po­ly­tech­ni­que fédérale de Lau­sanne hat das Ziel, die Be­we­gung von nano- und mi­kro­me­cha­ni­schen Os­zil­la­to­ren mit Licht zu kop­peln, deren Be­we­gung mit Licht aus­zu­le­sen und dabei eine so hohe Orts­auf­lö­sung zu er­rei­chen, dass nur noch die Quan­ten­phy­sik selbst eine na­tür­li­che Gren­ze setzt.

Ins­ge­samt ver­eint das Netz­werk zwölf eu­ro­päi­sche Uni­ver­si­tä­ten und sie­ben in­dus­tri­el­le Part­ner. „OMT“ will For­sche­rin­nen und For­scher für die Ent­wick­lung neuer Tech­no­lo­gi­en im Be­reich der Op­to­me­cha­nik aus­bil­den.

Die Uni­ver­si­tät Ham­burg er­hält dafür 250.000 Euro von der Pro­jekt-​För­der­sum­me von 3,9 Mil­lio­nen Euro.

ITN

Die „In­no­va­ti­ve Trai­ning Net­works“ (ITN) sind Netz­wer­ke zur Nach­wuchs­för­de­rung, in denen Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler zu be­stimm­ten The­men ar­bei­ten. Die in­ter­na­tio­na­len Netz­wer­ke sol­len die For­schungs­kom­pe­ten­zen jun­ger Ta­len­te för­dern und deren Kar­rie­re­aus­sich­ten ver­bes­sern. Zudem bie­ten sie die Mög­lich­keit, stra­te­gisch wich­ti­ge Part­ner­schaf­ten zwi­schen For­schungs­ein­rich­tun­gen zu knüp­fen. Die ITNs sind Teil des Marie Skłodow­s­ka Cu­rie-​Pro­gramms der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on, die im Rah­men des Pro­gramms Ho­ri­zon 2020 in­no­va­ti­ve wis­sen­schaft­li­che Pro­jek­te un­ter­stützt.

PM/Red.
 


Kon­takt:

Prof. Dr. Jonas Schreyögg
Pro­fes­sur für Ma­nage­ment im Ge­sund­heits­we­sen

t. 040.42838-​8041
e. jonas.schreyo­egg"AT"wiso.uni-​ham­burg.de


Prof. Dr. Cord Ja­ko­beit
Pro­fes­sur für Po­li­tik­wis­sen­schaft, insb. In­ter­na­tio­na­le Be­zie­hun­gen

t. 040.42838-​3105
e. cord.ja­ko­beit"AT"uni-​ham­burg.de


Prof. Dr. Ste­fan Werm­ter
Fach­be­reich In­for­ma­tik / For­schungs­be­reich Wis­sens­tech­no­lo­gie

e. werm­ter"AT"in­for­ma­tik.uni-​ham­burg.de


Prof. Dr. Ga­bri­el Bes­ter
In­sti­tut für Phy­si­ka­li­sche Che­mie

t. 040.42838 5893
e. ga­bri­el.bes­ter"AT"che­mie.uni-​ham­burg.de


Prof. Dr. Wolf­gang Han­sen
In­sti­tut für Na­no­struk­tur-​ und Fest­kör­per­phy­sik

t. 040.42838-​3267
e. han­sen"AT"phys­net.uni-​ham­burg.de


Prof. Dr. Roman Schna­bel
In­sti­tut für La­ser­phy­sik und Zen­trum für Op­ti­sche Quan­tentech­no­lo­gi­en

t. 040.8998-​5102
e. roman.schna­bel"AT"phys­net.uni-​ham­burg.de

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