UHH Newsletter

Fe­bru­ar 2017, Nr. 93

FOR­SCHUNG

Hochwasser in der Auenlandschaft an der Mittelelbe. Foto: Claudia Mählmann

Hoch­was­ser in der Au­en­land­schaft an der Mit­tel­el­be. Foto: Clau­dia Mähl­mann

4,3 Mil­lio­nen Euro zur Er­for­schung von Au­wäl­dern in der „Fluss­land­schaft Elbe“

Har­t­holz-​Au­wäl­der spie­len eine große Rolle in na­tür­li­chen Über­schwem­mungs­ge­bie­ten von Fluss­land­schaf­ten. Um die Funk­ti­on sol­cher Öko­sys­te­me bes­ser zu ver­ste­hen, un­ter­su­chen Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler nun die Bio­di­ver­si­tät von Au­wäl­dern im UNESCO-​Bio­sphä­ren­re­ser­vat „Fluss­land­schaft Elbe“. Das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung (BMBF) hat hier­für ins­ge­samt 4,3 Mil­lio­nen Euro be­reit­ge­stellt, die Uni­ver­si­tät Ham­burg er­hält davon 2,4 Mil­lio­nen.

Vier For­schungs­ein­rich­tun­gen sowie zwei Na­tur­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen ko­ope­rie­ren in dem auf sechs Jahre an­ge­leg­ten Ver­bund­pro­jekt „Me­cha­nis­men der Öko­sys­tem­dienst­leis­tun­gen in Har­t­holz-​Au­wäl­dern: Wis­sen­schaft­li­che Ana­ly­se sowie Op­ti­mie­rung durch Na­tur­schutz­ma­nage­ment (Me­di­AN)“. Ge­lei­tet wird das Pro­jekt von Prof. Dr. Kai Jen­sen vom Fach­be­reich Bio­lo­gie der Uni­ver­si­tät Ham­burg. Die ge­won­ne­nen Kennt­nis­se sol­len in die Na­tur­schutz­pra­xis ein­flie­ßen.

Ein­fluss der Bio­di­ver­si­tät auf Leis­tun­gen der Natur soll er­forscht wer­den

Die bio­lo­gi­sche Viel­falt in Öko­sys­te­men ist die Basis für viel­fäl­ti­ge Dienst­leis­tun­gen der Natur: Har­t­holz-​Au­wäl­der spie­len nicht nur eine große Rolle beim Zu­rück­hal­ten von Hoch­was­ser in Fluss­land­schaf­ten, son­dern die­nen über die Bin­dung von CO2 aus der At­mo­sphä­re auch der Koh­len­stoff­spei­che­rung.

Wel­che Kom­po­nen­ten der Bio­di­ver­si­tät in Har­t­holz-​Au­wäl­dern an der Be­reit­stel­lung von Öko­sys­tem­dienst­leis­tun­gen maß­geb­lich be­tei­ligt sind und wie die Leis­tun­gen der Natur be­wer­tet wer­den kön­nen, daran ar­bei­ten Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler aus den Ge­bie­ten der Pflan­ze­nöko­lo­gie (Prof. Dr. Kai Jen­sen, Uni­ver­si­tät Ham­burg), der Bo­den­kun­de (Prof. Dr. An­net­te Eschen­bach, Uni­ver­si­tät Ham­burg), der Bo­den­zoo­lo­gie (Dr. David Rus­sell, Sen­cken­berg Ge­sell­schaft Gör­litz), der Land­schafts­öko­lo­gie (Ma­thi­as Sc­holz, Helm­holtz-​Zen­trum für Um­welt­for­schung Leip­zig) sowie der Land­schafts­öko­no­mie (Prof. Dr. Volk­mar Hart­je, TU Ber­lin).

Die be­tei­lig­ten Na­tur­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen (Trä­ger­ver­bund Burg Len­zen und Loki Schmidt Stif­tung) wer­den ge­eig­ne­te Flä­chen für die Be­grün­dung von Har­t­holz-​Au­wäl­dern er­wer­ben und dort auf den For­schungs­er­geb­nis­sen ba­sie­ren­de Um­set­zungs­maß­nah­men rea­li­sie­ren.

„Mit dem Pro­jekt wer­den wir un­se­re in­ter­na­tio­nal an­er­kann­te Ex­per­ti­se im Be­reich der Bio­di­ver­si­tät und Öko­sys­tem­funk­tio­nen von Fluss­mün­dun­gen und Küs­ten­re­gio­nen nun auch auf die welt­weit be­deut­sa­men Auen gro­ßer Flüs­se aus­wei­ten“, so Prof. Dr. Kai Jen­sen.

Das BMBF för­dert seit 2013 „For­schungs­vor­ha­ben zur Um­set­zung der Na­tio­na­len Stra­te­gie zur bio­lo­gi­schen Viel­falt“, denen eine ge­samt­staat­li­che Be­deu­tung zu­kommt und die die Na­tio­na­le Stra­te­gie zur Bio­lo­gi­schen Viel­falt in maß­stabset­zen­der Weise um­set­zen. Auf der Grund­la­ge der For­schungs­er­geb­nis­se soll der Rück­gang der bio­lo­gi­schen Viel­falt in Deutsch­land ge­stoppt und mit­tel-​ bis lang­fris­tig in einen po­si­ti­ven Trend um­ge­kehrt wer­den.

PM/Red.
 


Kon­takt:

Prof. Dr. Kai Jen­sen
Fach­be­reich Bio­lo­gie
Ab­tei­lung An­ge­wand­te Pflan­ze­nöko­lo­gie

t. 040.42816-​576
e. kai.jen­sen"AT"uni-​ham­burg.de

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