UHH Newsletter

Dezember 2014, Nr. 69

CAMPUS



Kontakt:

Prof. Dr. Detlef Quadfasel
Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe

t. 040.42838-3640
e. leitstelle"AT"ifm.uni-hamburg.de

In Hamburg vor Anker: Das Forschungsschiff SONNE empfing mehr als 6.000 Besucherinnen und Besucher. Foto: Thomas Badewien, ICBM, Universität Oldenburg

In Hamburg vor Anker: Das Forschungsschiff SONNE empfing mehr als 6.000 Besucherinnen und Besucher. Foto: Thomas Badewien, ICBM, Universität Oldenburg

An Bord konnten Besucherinnen und Besucher sich die Forschungsgeräte ansehen. Foto: UHH/CEN/Zapf

An Bord konnten Besucherinnen und Besucher sich die Forschungsgeräte ansehen. Foto: UHH/CEN/Zapf

Mee­res­bio­lo­gin Prof. Dr. An­ge­li­ka Brandt ist mittlerweile mit ihrem Team aufgebrochen auf die erste große Forschungsreise des FS SONNE nach Puerto Rico. Foto: UHH/CEN

Mee­res­bio­lo­gin Prof. Dr. An­ge­li­ka Brandt ist mittlerweile mit ihrem Team aufgebrochen auf die erste große Forschungsreise des FS SONNE nach Puerto Rico. Foto: UHH/CEN

So schön lag die SONNE im Hamburger Hafen. Foto: UHH/CEN/Wasilewski

So schön lag die SONNE im Hamburger Hafen. Foto: UHH/CEN/Wasilewski

Ansturm auf das Forschungsschiff SONNE

Mehr als 6.000 Interessierte haben am 21. und 22. November im Hamburger Hafen das brandneue Tiefseeforschungsschiff SONNE besichtigt. Das Schiff, das von der Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe an der Universität Hamburg koordiniert wird, startete mittlerweile zu seiner Jungfernfahrt. Mit an Bord ist auch das Team der Meeresbiologin Prof. Dr. Angelika Brandt.

Am 17. November wurde in Wilhelmshaven noch die Übergabe des Schiffes von der Werft an die Eigentümerin Bundesrepublik Deutschland gefeiert. Gleichzeitig unterzeichneten Vertreter des Bundes, des Landes Niedersachsen und der Universität Hamburg einen Überlassungsvertrag, mit dem die neue SONNE vertrauensvoll in die Hände der Universität Hamburg gegeben wurde.

Am Donnerstag, 20. November, machte die Sonne dann an der Überseebrücke in Hamburg fest, Freitag starteten die Open-Ship-Tage, die am Samstag mit 4.200 Besucherinnen und Besuchern ihren Höhepunkt erreichten. Das Forschungsschiff war zwei Wochen auf Vorstellungsreise und gab auch den Hamburgerinnen und Hamburgern einen Einblick in die Arbeit von Meeresforscherinnen und -forschern.

Ozean und Klima

Die Forschungslabore waren für die Besucher geöffnet und bestückt mit verschiedenen Ausstellungsstücken. Ein besonderer Hingucker im Raum mit dem Thema „Klima“ war der interaktive Monitor vom Centrum für Erdsystemforschung (CEN) der Universität Hamburg. Filme, Grafiken und Fotos präsentierten den aktuellen Forschungsstand zu Meeresströmungen. Dabei erfuhren die Besucherinnen und Besucher unter anderem, wie der Golfstrom das Klima in Europa beeinflusst. Ein digitaler Schaukasten zeigte außerdem die Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf die Niederlande.

Erdbeben, Vulkane, Tsunamis

„Das neue Tiefseeforschungsschiff SONNE wird der deutschen Meeresforschung bisher nicht dagewesene Einblicke in das Klimaarchiv des Meeresbodens ermöglichen“, so Geophysiker Prof. Dr. Christian Hübscher vom CEN. Er erhofft auch ein verbessertes Verständnis von möglichen Gefahren durch Erdbeben, Vulkane und dadurch ausgelöste Tsunamis.

An Bord befinden sich u.a. Forschungswinden mit Drahtlängen von bis zu 12.000 Metern, mit denen Bodenproben von den tiefsten Punkten der Weltmeere genommen werden können. Eine weitere Besonderheit ist das 16 mal 8 Meter große Echolot am Schiffsrumpf, mit dem der Meeresboden mit einer bisher nicht gekannten Detailtreue vermessen werden kann.

Das „schwimmende Forschungslabor“ ist dafür ausgelegt, 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bis zu fünfzig Tage zu beherbergen. Die Reederei Briese aus Leer stellt eine 35-köpfige Besatzung, die nicht nur das derzeit modernste Forschungsschiff der Welt betreuen, sondern auch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kompetent unterstützen wird.

Meeresforschung in unbekannten Tiefen

Während der Jungfernfahrt des Forschungsschiffs SONNE erforschen Prof. Angelika Brandt vom Zoologischen Institut der Universität Hamburg mit ihrem Team sowie Kollegen des Kieler Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung GEOMAR eine der größten tektonischen Bruchzonen des Atlantiks. Sie gehen der Frage nach, ob der Mittelatlantische Rücken als Unterwasser-Gebirge eine natürliche Grenze für die noch wenig erforschten Lebewesen am Meeresboden darstellt.

Leitstelle am CEN koordiniert die SONNE

Die neue SONNE wird überwiegend im Pazifik und Indischen Ozean unterwegs sein. Sie löst das 36 Jahre alte Forschungsschiff gleichen Namens ab. Die Koordination liegt bei der Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe an der Universität Hamburg. „An den Planungen zur SONNE waren wir von Anfang an beteiligt“, sagt der wissenschaftliche Leiter Prof. Dr. Detlef Quadfasel. „Nun freue ich mich, dass dieses Schmuckstück in der Flotte der deutschen Forschungsschiffe am 15. Dezember seine erste große Fahrt angetreten hat.“

CEN/Red.
 

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