UHH Newsletter

September 2014, Nr. 66

CAMPUS

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Im Rahmen des Pro­jekts „Herz­klop­fen – For­schungs­rei­se in die Welt des Kör­pers“ lernen Kinder Ex­po­na­te aus den wis­sen­schaft­li­chen Samm­lun­gen des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums Ham­burg-​Ep­pen­dorf kennen. Bild: Victoria Asschenfeldt


Kontakt:

Dr. Petra Schwarz
Loki Schmidt Haus – Museum für Nutzpflanzen

t. 040.42816-583
e. museum"AT"botanik.uni-hamburg.de


Dr. Victoria Asschenfeldt
Medizinhistorisches Museum Hamburg
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin

t. 040.7410-52308
e. v.asschenfeldt"AT"uke.de


Weitere Informationen zu den Projekte auf den Internetseiten des Loki Schmidt Hauses und des Medizinhistorischen Museums.

Wissenschaftliche Sammlungen der Universität Hamburg machen Kinder stark

Im Film erwachen die Exponate von Museen schon mal zum Leben. Auch wenn das in der Realität meist nicht der Fall ist, erlangen Ausstellungen und Sammlungen einen immer größeren Stellenwert als Erlebnis- und Lernorte. Im Rahmen der Initiative „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bekommen Kinder nun die Gelegenheit, die Museen ihrer Stadt intensiv kennenzulernen und selbst Inhalte zu gestalten. Unter den zahlreichen bundesweiten Bewerbungen konnten sich auch zwei Sammlungen der Universität Hamburg mit ihren Projekten durchsetzen.

Das Museum für Nutzpflanzen im Loki Schmidt Haus der Universität Hamburg und das Medizinhistorische Museum Hamburg hatten sich im Rahmen der Initiative „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des BMBF beworben, welche von 2013 bis 2017 bundesweit 35 Organisationen und Verbände aus dem Bereich Kultur mit insgesamt rund fünf Millionen Euro fördert. Diese unterstützen wiederum lokale Bündnisse bei der Umsetzung der unterschiedlichen Formate, die sich an Kinder und Jugendliche wenden, die im Elternhaus wenig Zugang zum Thema Kultur haben.

Lernen, was Bewahren und Forschen bedeutet

Im Museum für Nutzpflanzen im Loki Schmidt Haus der Universität Hamburg werden von August bis Dezember 2014 mobile Museumsboxen gestaltet. Das Konzept MuseobilBOX des Bundesverbandes Museumspädagogik (BVMP), das im Rahmen von „Kultur macht stark“ gefördert wird, richtet sich an Kinder im Alter zwischen drei und 16 Jahren. Diese beschäftigen sich mit der Frage: „Was aus meinem Leben sollte in einem Museum für die Menschen der Zukunft aufbewahrt werden?“. Das Loki Schmidt Haus kooperiert dafür über das Projekt „Querbeet – Gartenwerkstatt“ mit der Stiftung Kindergärten Finkenau, deren Kindertagesstätte (Kita) Frieberg und mit der Schule Lämmersieth.

Die fünf bis neun Jahre alten Kinder aus Barmbek nehmen unter fachkundiger Anleitung Pflanzen, deren Eigenschaften und Bedürfnisse sowie ihre Verwendung unter die Lupe. Das Museum begegnet dem Nachwuchs dabei abwechselnd mobil vor Ort, also in Schule und Kita, und bei den Besuchen der Kinder im Botanischen Garten in Klein Flottbek.

Die Kleinen erfahren, was Sammeln, Bewahren und Forschen bedeutet und welche Formen der Präsentation es gibt. „Anschließend gestalten sie ihre eigene Museumsbox – ganz, wie sie sich eine ansprechende Präsentation vorstellen“, erklärt Dr. Petra Schwarz, Leiterin des Museums für Nutzpflanzen. Die Ergebnisse werden in Schule und Kita präsentiert und anschließend im Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Für das Projekt erhält das Loki Schmidt Haus vom Bundesverband Museumspädagogik 12.000 Euro.

Peer-Projekt im Medizinhistorischen Museum

Einen etwas anderen Ansatz verfolgt das Projekt „Herzklopfen – Forschungsreise in die Welt des Körpers“ des Medizinhistorischen Museums Hamburg, das Exponate aus den wissenschaftlichen Sammlungen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zeigt. Das Vorhaben richtet sich an Kinder im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren und wird vom BMBF mit insgesamt 60.000 Euro unterstützt. Ausgewählt wurde das Projekt im Rahmen des Programms „Von uns – für uns! Die Museen unserer Stadt entdeckt!“ des Deutschen Museumsbundes.

„Herzklopfen“, bei dem das Medizinhistorische Museum vier Teilprojekte durchführen wird, hat bereits Ende August 2014 begonnen und greift auf das sogenannte „Peer-Prinzip“ zurück. In der ersten Phase des Projekts, in der das Museum mit der Wilhelmsburger KITA Koppelstieg des Arbeiter-Samariter-Bundes kooperiert, erschließen sich die Kinder unter Anleitung von Fachkräften das Museum und seine Themen, um das gesammelte Wissen anschließend an Gleichaltrige weiterzugeben. Dabei dürfen sie sich unterschiedlicher Mittel und Medien bedienen, zum Beispiel Präsentationen oder Führungen.

„Die Kinder lernen bei unserem Projekt das Museum, die Medizingeschichte und den menschlichen Körper nicht im Monologstil kennen. Stattdessen dürfen sie sich das Museum auf ihrem eigenen Weg erschließen und dabei thematische Schwerpunkte setzen, zum Beispiel in der Sport- und Bewegungsmedizin oder der Krankenpflege“, sagt Dr. Victoria Asschenfeldt, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin das Museumsprojekt leitet.

Sammlungen an der Universität Hamburg

Die neu eingerichtete Zentralstelle für wissenschaftliche Sammlungen der Universität Hamburg koordiniert seit vergangenem Jahr Initiativen wie die geschilderten und fördert die Beantragung solcher Projekte. So können die wertvollen Bestände der wissenschaftlichen Sammlungen zukünftig für Forschung, Lehre und Bildung stärker genutzt werden.

PM/Red.
 
 
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