UHH Newsletter

Mai 2014, Nr. 62

FORSCHUNG

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In den Lithium-Ionen-Batterien der zweiten Generation bestehen die Kathoden aus u.a. nanoporösem Kohlenstoff. Hier eingefärbt in der Übersicht. Foto: UHH/Lausch


Kontakt:

Prof. Dr. Michael Fröba
Institut für Anorganische u. Angewandte Chemie

t. 040.42838-3100/-3101
e. froeba-at-chemie.uni-hamburg.de

Deutsch-chinesische Kooperation: Team der Universität Hamburg erhält über 400.000 Euro für Forschung zu Elektromobilität

Angesichts der zunehmenden Mobilität einer wachsenden Bevölkerung hat die Entwicklung und Optimierung umweltfreundlicher Motoren höchste Priorität. In Hamburg startet jetzt das deutsch-chinesische Verbundprojekt SINGER (Sino-German Electromobility Research), das von der hySOLUTIONS GmbH, einer Tochter der Hamburger Hochbahn AG, koordiniert wird. 403.000 der 925.000 Euro, mit denen das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) das Projekt fördert, gehen an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Hamburg, die zwei der insgesamt 14 Arbeitspakete verantworten.

Ziel ist die gemeinsame Erprobung von Elektrofahrzeugen durch Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Behörden der chinesischen Stadt Shenzhen und der Freien und Hansestadt Hamburg sowie der fachliche Austausch darüber.

Die Forscherinnen und Forscher der Universität Hamburg unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Fröba, Leiter der Arbeitsgruppe Anorganische Festkörperchemie/Materialwissenschaft, werden während des über drei Jahre geförderten Projektes in Kooperation mit chinesischen Kolleginnen und Kollegen umfangreiche Untersuchungen zu neuen Material-Standards für die in Elektroautos überwiegend verwendeten Lithium-Ionen-Batterien durchführen.

Darüber hinaus sollen neue Materialien für Kathoden – bestehend aus nanoporösem Kohlenstoff und Aktivmaterial – für Lithium-Ionen-Batterien der zweiten Generation entwickelt und speziell in Hinblick auf ihre Schnellladeeigenschaften untersucht werden.

Qualität verbessern, Produktionskosten senken

„Im Wesentlichen geht es darum, im Rahmen gemeinsamer wissenschaftlicher Analysen an deutschen und chinesischen Hochschulen verschiedene, für die Elektromobilität wichtige neue Materialien und Systeme weiter zu entwickeln“, so Prof. Dr. Michael Fröba.

Lithium-Ionen-Batterien bestehen aus drei zentralen Komponenten: der positiv geladenen Kathode, der negativ geladenen Anode und einer neutralen, die beiden Elektroden umgebenden Elektrolytlösung. „Für keinen dieser Bestandteile liegen zum aktuellen Zeitpunkt allgemeine Standards vor, die die notwendige Qualität vorgeben“, erklärt Fröba. Diese seien aber essentiell, um die jeweilige Güte der Materialien vergleichen zu können und auch um deren Eigenschaften und damit die Gesamtperformance der Batterien optimieren und weiterentwickeln zu können.

Durch strukturelle und chemische Untersuchungen der Materialien, standardisierte Betriebstests sowie Untersuchungen zur Sicherheit und zur Lebensdauer der Batterien soll ein Beitrag zur Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit, Haltbarkeit sowie letztendlich zur Kostensenkung des Produktionsprozesses geschaffen werden.

Erprobung chinesischer E-Fahrzeuge in Hamburg

Neben den wissenschaftlichen Fragestellungen sollen im SINGER-Projekt auch die Rolle von Elektromobilität im Kontext nachhaltiger Stadtentwicklung sowie übergeordnete strategische Themen, praktische Nutzungskonzepte und Erfahrungen im Sinne des Best Practice diskutiert werden. Außerdem umfasst das Arbeitsprogramm die Erprobung chinesischer E-Fahrzeuge in kleinen Flotten. Dabei liegt ein Schwerpunkt der Untersuchungen darauf, inwieweit solche E-Mobil-Flotten auch in Hamburg einsetzbar wären. Neben der Universität Hamburg und der hySOLUTIONS GmbH sind die Flughafen Hamburg GmbH, die HafenCity Universität Hamburg, die Hochschule für Angewandte Wissenschaften HAW sowie die Verkehrsbetriebe Hamburg Holstein AG an SINGER beteiligt.

PM/Red.
 
 
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