UHH Newsletter

November 2013, Nr. 56

CAMPUS

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Das Medizinhistorische Museum zeigt unter anderem die Moulagen-Sammlung mit Wachsabdrücken erkrankter Körperteile. Foto: Foto/Grafik UKE


Kontakt:

Dr. Antje Zare
Projektleitung/Kuratorin
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin

t. 040.74105-7261
e. azare-at-uke.de


Webauftritt des Medizinhistorischen Museums

Mehr als eine Ausstellung – Eröffnung des Medizinhistorischen Museums Hamburg

Seien es die verschiedenen Symptome der Syphilis in Form von Wachsabdrücken, die Geschichte der Cholerabekämpfung in Hamburg oder die Entwicklung des Mikroskops im Laufe der Zeit: Das neue Medizinhistorische Museum Hamburg gibt den Besucherinnen und Besuchern in der Dauerausstellung einen Einblick in „Die Geburt der modernen Medizin“. Im Beisein von rund 350 Gästen wurden Museum und Ausstellung am 28. Oktober 2013 eröffnet.

Der Hörsaal des Fritz-Schumacher-Hauses auf dem Gelände des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) mit seinen 229 Sitzen reichte nicht aus, um den vielen Besucherinnen und Besuchern der Eröffnung Platz zu bieten. Die Festveranstaltung wurde daher über eine Leinwand in den angrenzenden Sektionssaal übertragen, der mit seinen großen Fenstern und den Seziertischen eine ganz besondere Atmosphäre bietet.

Sieben Themen werden intensiv behandelt

Die neue Dauerausstellung ist in insgesamt sieben Räume unterteilt, in denen sich die Besucherinnen und Besucher über die Themen „Medizinstudium“, „Technik und Medizin“, „Blicke in den Mikrokosmos“, „Hafen und Medizin“ sowie „Moulagen: Krankheiten in Wachs“, „Kosmos Krankenhaus“ und „Krankheit und Stadt“ informieren können. Auf Texttafeln erfährt man beispielweise von den Bemühungen der Freien und Hansestadt Hamburg bei der Bekämpfungen der Cholera, die durch den Ausbau der Kanalisation und sauberes Trinkwasser eingedämmt werden konnte.

Die Geburt der modernen Medizin erkunden die Besucherinnen und Besucher dabei in Räumen, von denen jeder ein bestimmtes Farbkonzept erhalten hat. Die pädagogisch vielseitige Ausstellung bietet Informationen auf Deutsch und Englisch sowie eine ausgewogene Mischung aus historischen Exponaten und modernen, interaktiven Elementen.

Großes Lob für die Organisatoren der Ausstellung

Zahlreiche Rednerinnen und Redner würdigten die Leistungen aller Beteiligten und die Bedeutung des Museums mit seiner Dauerausstellung. Wissenschaftssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt attestierte der Dauerausstellung eine „bundesweite Ausstrahlung“. Prof. Dr. Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg, betonte, dass die Ausstellung – wie auch die zahlreichen Sammlungen der Universität – das große Forschungspotenzial wissenschaftlicher Sammlungen zeige.

Als Festredner berichtete Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer und der Ärztekammer Hamburg, von seinen Erinnerungen an die Seminare im Hörsaal des Fritz-Schumacher-Hauses. Zudem bezeichnete Gabriele Bohnsack-Häfner, stellvertretende Leiterin des Hamburger Denkmalschutzamtes, in einem kurzen Grußwort die Restaurierung und neue Nutzung des Fritz-Schumacher-Hauses als Medizinhistorisches Museum als „Ideallösung“ auch von denkmalpflegerischer Seite. So befindet sich das Medizinhistorische Museum an einem Originalstandort der Medizingeschichte: Das Gebäude war bis 2006 u.a. Sitz des Pathologischen Instituts.

Dank an die Sponsorinnen und Sponsoren

Initiiert und gefördert wurde das Projekt durch den Freundes- und Förderkreis des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, sowohl der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus, als auch Prof. Dr. Adolf-Friedrich Holstein, Vorsitzender des Freundes- und Förderkreises des UKE, betonten in ihren Reden, wie wichtig die Unterstützung durch die zahlreichen Sponsorinnen und Sponsoren gewesen sei, die den Umbau des Gebäudes und den Aufbau der Dauerausstellung sowohl durch Geldspenden als auch durch Leihgaben von Exponaten (z.B. für die Mikroskop-Ausstellung) unterstützt haben.

Prof. Dr. Heinz-Peter Schmiedebach, Direktor des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin des UKE, von dem das neue Museum wissenschaftlich und kuratorisch geleitet wird, ging zudem auf das Konzept der Ausstellung ein. Er betonte, dass das Museum auch vor der Darstellung von aktuellen ethischen Fragen und der kritischen Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus nicht zurückschrecke. Zum Abschluss sagte er: „Die neue Dauerausstellung ist mehr als das Ausstellen von Gegenständen, die nicht mehr gebraucht werden.“ Die Ausstellung erlaube vielmehr einen Blick in die Vergangenheit, der verstehen lasse, wie mühselig, aber gleichzeitig bedeutsam medizinischer Fortschritt sein könne.

Red.
 
 
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