UHH Newsletter

Juli 2014, Nr. 64

CAMPUS

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Die Konferenz „#Digitization – going digital / Digitalisierung im Alltag“ fand vom 12. bis 14. Juni an der Universität Hamburg statt. Foto: Lorenz Widmaier


Kontakt:

Prof. Dr. Gertraud Koch
Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie

t. 040.42838-2014
e. gertraud.koch"AT"uni-hamburg.de

#Digitization – Konferenz beleuchtet Digitalisierung im Alltag

Smartphones, GPS und Daten-Flatrates – all diese Dinge sind inzwischen ein selbstverständlicher Bestandteil unseres Alltags geworden und haben unsere Kommunikations-, Arbeits- und Organisationsgewohnheiten grundlegend verändert. Welche Bedeutung die Digitalisierung für unser tägliches Leben hat, untersuchen zahlreiche Forschungsprojekte der Volkskunde und Kulturanthropologie. Die aktuellsten Ergebnisse und Ansätze wurden auf der Konferenz „#Digitization – going digital / Digitalisierung im Alltag“ diskutiert, die vom 12. bis 14. Juni an der Universität Hamburg stattfand.

Zu der Konferenz, die von Prof. Dr. Gertraud Koch vom Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie in Zusammenarbeit mit der Kommission „Digitalisierung im Alltag“ der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde organisiert wurde, kamen mehr als 70 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland. Die Teilnehmenden sprachen unter anderem darüber, was Digitalisierung für verschiedene kulturelle Bereiche bedeutet und bezogen dabei auch Erkenntnisse und Überlegungen anderer Disziplinen mit ein, zum Beispiel der Medienwissenschaft und der Soziologie.

Digitale Formen und ihre Vorgänger

In Impuls-Vorträgen wurden unterschiedliche Perspektiven zu den Fragen entwickelt, wie neu und spezifisch die kulturellen Formen in der digitalen Welt sind und inwieweit sie auf bekannte Praktiken bzw. Ausdrucksweisen zurückgreifen. Als eine solche neue Form wurde das „Selfie“ per Handy vorgestellt, das anders als das Selbstportrait von vornherein auf Verbreitung, Weiterverarbeitung durch andere Autorinnen und Autoren und Neukontextualisierungen angelegt ist. Auch wurde in diesem Rahmen diskutiert, inwieweit die Kulturarbeit, etwa das Kuratieren von Ausstellungen durch Museen, eine Bereicherung durch die Möglichkeiten der Informationstechnologien erfährt und auf welche Schwierigkeiten sie dabei stößt.

Auf einer Podiumsdiskussion wurde intensiv über die wissenschaftlichen Konsequenzen der Digitalisierung gesprochen. Unter dem Titel „Braucht die kulturanalytische Forschung neue Paradigmen“ kamen die Diskutierenden zu dem Schluss, dass bestehende wissenschaftliche Konzepte zu kurz greifen und neue Ansätze entwickelt werden müssen. Besondere Herausforderungen für die Forschung sind hierbei die Dynamik der informationstechnologischen Entwicklungen und die Vielfalt der betroffenen Lebensbereiche.

Praktische Anwendungsbeispiele

Bei der Tagung wurden auch Verbindungen zwischen der wissenschaftlichen Theorie und innovativen Kulturprojekten aufgezeigt. Unter dem Programmpunkt „Digitales Hamburg und darüber hinaus: Lokale Medienproduktionen in kulturellen Bereichen“ wurde neben Apps für Museen auch das Projekt efotohamburg vorgestellt. Hier sollen Fotos der Stadt Hamburg, ihrer Sehenswürdigkeiten und ihres Alltagslebens an einem gemeinsamen Ort archiviert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das Projekt wird am Institut für Germanistik der Universität Hamburg wissenschaftlich geleitet.

Die Konferenz wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

Red.
 

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