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Oktober 2016, Nr. 89

CAMPUS



Kontakt:

Prof. Dr. Nora Markard
Fakultät für Rechtswissenschaft

t. 040.42838-8188
e. nora.markard"AT"uni-hamburg.de

Prof. Dr. Nora Markard erforscht unter anderem Grund- und Menschenrechte und interessiert sich dabei für Ungleichheits- und Verteilungsfragen. Foto: Steffen Weigelt

Prof. Dr. Nora Markard erforscht unter anderem Grund- und Menschenrechte und interessiert sich dabei für Ungleichheits- und Verteilungsfragen. Foto: Steffen Weigelt

Was macht eigentlich… Nora Markard?

In die­ser Ru­brik stel­len wir Per­so­nen vor, die an der Uni­ver­si­tät Ham­burg ar­bei­ten, immer ab­wech­selnd aus dem Wis­sen­schafts-​ und Ver­wal­tungs­be­reich. Diesmal haben wir Dr. Nora Markard, Juniorprofessorin für Öffentliches Recht, Völkerrecht und Global Constitutionalism, unseren Steck­brief geschickt.

Ihre Forschung in drei Sätzen.

Ich interessiere mich für verfassungsrechtliche Probleme, und zwar auch jenseits des Grundgesetzes: auch in anderen Rechtssystemen oder im überstaatlichen Bereich. Einer meiner Forschungsschwerpunkte liegt auf den Grund- und Menschenrechten, dazu gehört auch das Flüchtlingsrecht. Besonders interessieren mich Ungleichheits- und Verteilungsfragen, für die die Legal Gender Studies ein wichtiger Bezugsrahmen sind.

Ich liebe meine Arbeit, weil …

… sie mir große Selbständigkeit ermöglicht. Ich kann meine eigenen Forschungsthemen setzen und mit interessanten Leuten in aller Welt zusammenarbeiten, nachdenken und auch streiten. Sehr viel Spaß machen mir auch die Lehre und die Nachwuchsförderung; es ist toll, Persönlichkeiten beim Wachsen zu begleiten. Besonders begeistert es mich, wenn ich studentische Initiativen unterstützen kann, wie z.B. die Refugee Law Clinic. Dieses Projekt konnten wir mit Unterstützung der Fakultät und des Universitätskollegs innerhalb eines Jahres auf so feste Beine stellen, dass im letzten November die ersten von uns ausgebildeten Studierenden mit der Flüchtlingsberatung beginnen konnten. Dieses Wintersemester beginnt schon der zweite offizielle Ausbildungszyklus. Wenn man so arbeiten kann, fühlt es sich kaum noch wie Arbeit an.

Was zeichnet die Uni Hamburg aus?

Ich erlebe die Uni Hamburg als einen sehr offenen Ort, an dem gute Ideen sofort aufgegriffen werden, an dem der Austausch nicht an den sogenannten Statusgruppen oder den Disziplinen Halt macht und an dem eine große Lust auf Neues besteht. Diese Weltoffenheit spiegelt sich auch in der Art und Weise wieder, wie die Uni von Anfang an aktiv dazu beigetragen hat, Flüchtlingen und dem Engagement für sie Räume und Perspektiven zu bieten. Es macht mich stolz an einer Uni zu arbeiten, die ihre gesellschaftliche Verantwortung so ernst nimmt.

Ihr Lieblingsplatz an der Uni?

Besonders gefällt mir, dass die Uni direkt an einen lebendigen Wohnkiez angrenzt – das ist weder an der FU Berlin noch an der Humboldt-Universität so, wo ich studiert und promoviert habe. Mein Lieblingsplatz liegt daher gleich neben der Uni: die Ponybar! Ich genieße es, nach einem langen Tag einfach noch kurz um die Ecke gehen zu können und dort Freundinnen und Freunde zu treffen oder mit Kolleginnen, Kollegen oder Studierenden auch mal über etwas anderes als Arbeit zu reden.

Fahrstuhl oder Treppe?

Wenn ich nicht zuviel zu schleppen habe, immer die Treppe!

Urlaub: An die See oder in die Berge?

Fast immer an die (oder den) See – ich bin im Urlaub eine große Leseratte, Liegestuhl oder Handtuch reichen.

Radfahren, Auto oder Öffentliche?

Radfahren. Alles andere dauert in der Innenstadt viel zu lang! Ich habe mir bisher in jeder Stadt ein Rad besorgt, man nimmt die Stadt dadurch ganz anders wahr. Nur in London habe ich mich das nicht getraut, vor dem Linksverkehr hatte ich dann doch Respekt.

Lesen: Gedruckt oder digital?

Viel, viel lieber gedruckt, jedenfalls wenn das Lesen größere Denkanstrengung erfordert. Am liebsten mit dem Textmarker und dem Stift in der Hand. Aber bei häufigen Ortswechseln bleibt manchmal nur die digitale Option.

Wohnen: Stadt oder Land?

Stadt, ganz klar. Als Berlinerin weiß ich es durchaus zu schätzen, wenn mal alles nah beieinander ist und die Luft nicht nach Abgasen riecht; aber Herzklopfen kriege ich bei Hochhäusern und Hochbahnen.

Eine für Sie bedeutende Zahl?

28. Die Entscheidung für den Brexit war für mich ein Schock, und er wird für uns alle ein großer Verlust. Europa steht in vielerlei Hinsicht auf der Kippe, das macht mir große Sorgen.

Drei Dinge für ein erfülltes Leben.

Freundschaft. Liebe – die schönste Form der Freundschaft. Und Weltverbesserung.

Eine Lebensweisheit?

Weniger ist mehr.

Ergänzen Sie: Ich war noch nie …

… in Tokio. Tokio wäre toll.

Red.
 

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