UHH Newsletter

Oktober 2016, Nr. 89

VERANSTALTUNGEN



Kontakt:

Prof. Dr. Alexander Redlich
Initiativkreis Friedensbildung
Fachbereich Psychologie

t. 040.42838-5435
e. redlich"AT"uni-hamburg.de

Prof. Dr. Pumla Gobodo-Madikizela und Prof. Dr. med. Kerstin Stellermann-Strehlow haben bei der Sommerakademie vorgetragen. Foto: UKE/Lutz/Lübke

Prof. Dr. Pumla Gobodo-Madikizela und Prof. Dr. med. Kerstin Stellermann-Strehlow haben bei der Sommerakademie vorgetragen. Foto: UKE/Lutz/Lübke

Studierende besuchen interdisziplinäre Sommerakademie zum Thema Traumata

Wie wirkt sich ein Trauma auf eine Person aus? Wie werden Traumata auf Gruppen und über Generationen hinweg übertragen? Diese Fragen standen im Fokus der interdisziplinären Summer School „Working through Trauma“ in Amsterdam, die der Initiativkreis „Friedensbildung-Peacebuilding“ an der Universität Hamburg angeregt hatte.

Eine traumatische Erfahrung hinterlässt tiefe seelische Wunden und neurobiologische Beeinträchtigungen – und kann so die Identität einer Person langfristig erschüttern. Kulturelle Traumata auf Grund schrecklicher gemeinsamer Erlebnisse können sich tief in das kollektive Gedächtnis eingraben. Sie werden durch tradierte Erzählungen über das Erlebte aufrechterhalten.

Vier Referenten aus drei Ländern

Dies waren Erkenntnisse der Sommerakademie „Working through trauma – societal and transgenerational dimensions“ an der Freien Universität Amsterdam. Dort diskutierten vom 4. bis zum 9. September vier renommierte Referenten und Referentinnen mit rund 40 Studierenden/Teilnehmenden über das Thema „Trauma“ – aus der Perspektive von drei Nationen: Südafrika, den Niederlanden und Deutschland.

Von der Universität Hamburg hatten 23 Studierende aus etwa 10 Fachbereichen den Weg ins Nachbarland angetreten. Sie hörten Vorträge, tauschten sich außerhalb der gewohnten universitären Strukturen mit den vier Referentinnen und Referenten aus und lernten internationale Studierende kennen.

UKE-Forscherin referierte über die Übertragung von Traumata in nächste Generationen

Die Referentinnen und Referenten nahmen nicht nur die Perspektive dreier Nationen ein, sondern beleuchteten das Thema mit verschiedenen Schwerpunkten:

Dr. Kerstin Stellermann-Strehlow ist Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und -psychotherapie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und hielt ihren Vortrag über „Neuronale und epigenetische Aspekte der Übertragung traumatischer Erlebnisse“. Darin führte sie unter anderem aus, dass es wissenschaftliche Hinweise darauf gebe, dass extremes Stresserleben die Keimzellen veränderten.

Prof. Dr. Pumla Gobodo-Madikizela ist Psychologin und Professorin für klinische Psychologie an der Stellenbosch University in Südafrika. Sie war von 1996 bis 1998 Mitglied der Wahrheits- und Versöhnungskommission zur Untersuchung der Verbrechen während der Apartheid.

Prof. Dr. Ruard Ganzevoort ist Theologe an der Freien Universität Amsterdam. In seiner Forschung beschäftigt er sich vor allem mit sexuellem Missbrauch in der Kirche sowie mit religiösen und kulturellen Dimensionen von Traumata.

Dr. Srdjan Sremac ist Theologie-Dozent an der Freien Universität Amsterdam. Sein Forschungsinteresse gilt vor allem der Religionsauslebung, sexuellen Traumata und Post-Konfliktversöhnung.

Mitorganisation durch Initiativkreis Friedensbildung in Hamburg

Ideengeber für die Summer School waren die Professoren Dr. Fernando Enns (Universität Amsterdam/Universität Hamburg), Dr. Hartwig Spitzer (Fachbereich Physik) und Dr. Alexander Redlich (Institut für Psychologie) aus dem Initiativkreis „Friedensbildung-Peacebuilding“ an der Universität Hamburg.

Der Initiativkreis wird von Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer der Universität Hamburg im gemeinsamen Wirken mit dem Carl Friedrich von Weizsäcker-Zentrum für Naturwissenschaft und Friedensforschung (ZNF) getragen. Kernstück des Lehrangebots ist ein einjähriges Curriculum „Friedensbildung-Peacebuilding“ für Studierende aus allen Fachbereichen.

Red.
 

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