Kontakt:
Mareen Gerisch
Centrum für Naturkunde
t. 040.42838-8846
e. mareen.gerisch"AT"uni-hamburg.de
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Das Hamburger Museum war nach Berlin das zweitgrößte Naturkundemuseum Deutschlands und ein richtiger Publikumsmagnet: 125.000 Menschen reisten jährlich für ein paar Stunden in die Tierwelt Afrikas, Ozeaniens oder Australiens. Zu den Hauptattraktionen zählten neben Finn- und Buckelwalen, dem Skelett eines Blauwals und eine im 18. Jahrhundert bereits ausgestorbene Stellersche Riesenseekuh auch Elefanten, Affen und Nashörner.
1943 wurde das Gebäude – ein wilhelminischer Bau mit großzügigem Innenhof, mehreren Stockwerken, umlaufenden Galerien und freitragenden Brücken – während der sogenannten Operation „Gomorrha“ durch Bombenangriffe der Alliierten zerstört. Die umfangreiche Alkoholsammlung überstand den Feuersturm in leerstehenden U-Bahnschächten, die Vogelsammlung in einer Burg in Sachsen. Ein Narwalschädel mit zwei Zähnen aus dem Jahr 1684 wurde von einem Präparator gerettet, indem er ihn in einem Kellerraum mitten im Museum einmauerte. Der Narwal erinnert heute im Zoologischen Museum am Martin-Luther-King-Platz an die großen vergangenen Zeiten eines Hamburger Wissenstempels der Naturwissenschaften. Erst Anfang der 1950er Jahre wurde die Ruine des alten Naturkundemuseums abgetragen.
Die erhaltenen Sammlungen überführte die Stadt Hamburg 1969 in den Besitz der Universität. Langsam wuchsen sie wieder und gehören heute mit rund zehn Millionen Objekten zu den bedeutendsten wissenschaftlichen Sammlungen Deutschlands. Seit der Gründung des Centrums für Naturkunde (CeNak) 2013 verfolgt die Universität Hamburg das Ziel, die Objekte als Archiv des Lebens nicht nur zu erhalten und zu mehren, sondern sie zudem für die Wissenschaft, für die Hamburgerinnen und Hamburger sowie externe Besucherinnen und Besucher in einem neuen Naturkundemuseum zugänglich zu machen. „Wir sehen uns in der Tradition des historischen Hauses: als Schaufenster der Wissenschaft für die Öffentlichkeit und als Forschungszentrum der Biodiversität und Artenvielfalt“, erklärt Prof. Dr. Matthias Glaubrecht, Leiter des Centrums für Naturkunde.
Hinweis: Das Zoologische Museum ist nach Umbauarbeiten seit dem 1.10. wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet.