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Oktober 2016, Nr. 89

CAMPUS



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Mareen Gerisch
Centrum für Naturkunde

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Das 1891 eröffnete Naturkundemuseum Hamburg befand sich in einem Gebäude am Steintorwall und wurde 1943 bei Bombenangriffen auf Hamburg zerstört. Foto: UHH/CeNak

Das 1891 eröffnete Naturkundemuseum Hamburg befand sich in einem Gebäude am Steintorwall und wurde 1943 bei Bombenangriffen auf Hamburg zerstört. Foto: UHH/CeNak

Mehr als 125.000 Besucherinnen und Besucher kamen damals pro Jahr ins Hamburger Naturkundemuseum. Foto: UHH/CeNak

Mehr als 125.000 Besucherinnen und Besucher kamen damals pro Jahr ins Hamburger Naturkundemuseum. Foto: UHH/CeNak

Das Ziel des CeNaks der Universität Hamburg ist es, für Hamburg ein neues Naturkundemuseum zu schaffen. Momentan wird erst einmal der Eingangsbereich des Zoologischen Museums barrierefrei gestaltet. Foto: UHH/CeNak

Das Ziel des CeNaks der Universität Hamburg ist es, für Hamburg ein neues Naturkundemuseum zu schaffen. Momentan wird erst einmal der Eingangsbereich des Zoologischen Museums barrierefrei gestaltet. Foto: UHH/CeNak

Erinnerung an einen verlorenen Ort: Vor 125 Jahren wurde Hamburgs Naturkundemuseum eröffnet

Am 17. September 1891 wurde am Steintorwall Hamburgs Naturhistorisches Museum eröffnet. Das Gebäude wurde im 2. Weltkrieg vollständig zerstört, heute steht dort ein Elektrofachmarkt. Die wissenschaftlichen Sammlungen des Museums konnten zum Teil gerettet werden und gehören inzwischen der Universität. Um die Sammlungen und Forschungen der Öffentlichkeit zu präsentieren, ist ein neues Naturkundemuseum geplant.

Das Hamburger Museum war nach Berlin das zweitgrößte Naturkundemuseum Deutschlands und ein richtiger Publikumsmagnet: 125.000 Menschen reisten jährlich für ein paar Stunden in die Tierwelt Afrikas, Ozeaniens oder Australiens. Zu den Hauptattraktionen zählten neben Finn- und Buckelwalen, dem Skelett eines Blauwals und eine im 18. Jahrhundert bereits ausgestorbene Stellersche Riesenseekuh auch Elefanten, Affen und Nashörner.

Zerstörung im 2. Weltkrieg

1943 wurde das Gebäude – ein wilhelminischer Bau mit großzügigem Innenhof, mehreren Stockwerken, umlaufenden Galerien und freitragenden Brücken – während der sogenannten Operation „Gomorrha“ durch Bombenangriffe der Alliierten zerstört. Die umfangreiche Alkoholsammlung überstand den Feuersturm in leerstehenden U-Bahnschächten, die Vogelsammlung in einer Burg in Sachsen. Ein Narwalschädel mit zwei Zähnen aus dem Jahr 1684 wurde von einem Präparator gerettet, indem er ihn in einem Kellerraum mitten im Museum einmauerte. Der Narwal erinnert heute im Zoologischen Museum am Martin-Luther-King-Platz an die großen vergangenen Zeiten eines Hamburger Wissenstempels der Naturwissenschaften. Erst Anfang der 1950er Jahre wurde die Ruine des alten Naturkundemuseums abgetragen.

Zukunftsplanung

Die erhaltenen Sammlungen überführte die Stadt Hamburg 1969 in den Besitz der Universität. Langsam wuchsen sie wieder und gehören heute mit rund zehn Millionen Objekten zu den bedeutendsten wissenschaftlichen Sammlungen Deutschlands. Seit der Gründung des Centrums für Naturkunde (CeNak) 2013 verfolgt die Universität Hamburg das Ziel, die Objekte als Archiv des Lebens nicht nur zu erhalten und zu mehren, sondern sie zudem für die Wissenschaft, für die Hamburgerinnen und Hamburger sowie externe Besucherinnen und Besucher in einem neuen Naturkundemuseum zugänglich zu machen. „Wir sehen uns in der Tradition des historischen Hauses: als Schaufenster der Wissenschaft für die Öffentlichkeit und als Forschungszentrum der Biodiversität und Artenvielfalt“, erklärt Prof. Dr. Matthias Glaubrecht, Leiter des Centrums für Naturkunde.

Hinweis: Das Zoologische Museum ist nach Umbauarbeiten seit dem 1.10. wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet.
M. Gerisch/Red.
 

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