UHH Newsletter

Dezember 2012, Nr. 45

FORSCHUNG

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Das Cover des Buches "Teaching Historical Memories in an Intercultural Perspective", das die Erfahrungen der Teilnehmenden zusammenfasst. Foto: KZ-Gedenkstätte Neuengamme


Kontakt:

Ulrike Pastoor
Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft
Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik

t. 040. 42838-6541
e. Ulrike.Pastoor-at-uni-hamburg.de

Erinnerungskultur im Geschichtsunterricht – Abschlussergebnisse des Forschungsprojekts „Teaching Historical Memories“ vorgestellt

Wie geht eine Gesellschaft mit ihrer Vergangenheit und Geschichte um? Welche Unterschiede gibt es dabei im internationalen Vergleich? Wie können die verschiedenen Perspektiven in die Arbeit an Schulen und Gedenkstätten einfließen? Das Forschungsprojekt „Teaching Historical Memories“ (TeacMem) hat sich seit 2009 mit Fragen wie diesen beschäftigt und sich vom 19. bis 21. November 2012 zur Abschlusskonferenz an der Universität Hamburg getroffen.
Nach drei Jahre Forschungsarbeit zu Erinnerungskultur und Geschichtsunterricht stellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von TeacMem der Öffentlichkeit die Ergebnisse ihres Projektes vor. Den Auftakt machte ein Dokumentarfilm, außerdem wurde das Buch “Teaching Historical Memories in an Intercultural Perspective” vorgestellt, das die Erfahrungen der Teilnehmenden zusammenfasst. GeschichtsdidaktikerInnen, LehrerInnen, Studierende und Vertreter/innen von Gedenkstätten und Museen aus Norwegen, Dänemark und Deutschland waren am 19. November 2012 im Lichthof der Staats- und Universitätsbibliothek zur Abschlusskonferenz von TeacMem zusammengekommen.

Den Gastvortrag hielt Dr. Cecilie Felicia Stokholm Banke, Leiterin der Forschungsstelle zu Holocaust und Völkermord des Danish Institute for International Studies/Copenhagen. Weitere Gastbeiträge von Joke van der Leeuw-Roord (Präsidentin des Europäischen Geschichtslehrerverbandes EUROCLIO) und von Prof. Dr. Kristin Skinstad van der Kooij (Oslo Akershus University College) befassten sich mit der Bedeutung des Projekts unter dem Aspekt des historischen und des interkulturellen Lernens. Die Konferenz wurde am 20. November in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und am 21. November im Julius-Leber-Forum fortgesetzt.

Neue Konzepte für Schulen und Gedenkstätten

Im Mittelpunkt von TeacMem stand das kollektive Erinnern an die Zeit des Zweiten Weltkriegs, an die deutsche Besatzung der skandinavischen Länder sowie an die Verschleppung von Skandinavierinnen und Skandinaviern in deutsche Konzentrationslager. Aber auch die Rettung skandinavischer Häftlinge im Rahmen der Aktion „Weiße Busse“ durch das Schwedische Rote Kreuz und das dänische Jütlandkorps wurde beleuchtet. Die Projektteilnehmenden lernten dabei nicht nur die Erinnerungskultur der jeweiligen Länder kennen, sondern entwickelten und erprobten auch neue pädagogische Methoden für die Vermittlungsarbeit an Gedenkstätten und Schulen, wie etwa die eigenständige Erschließung von Ausstellungen durch die Methode der „Mini exhibitions“.

300.000 Euro von der Europäischen Union

Das Projekt wurde koordiniert von Prof. Dr. Andreas Körber vom Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik des Fachbereichs Erziehungswissenschaft 5 an der Universität Hamburg. Projektpartner waren die Lehrerausbildungseinrichtung Blaagard/KDAS (Kopenhagen, Dänemark), das Nordsjøfartmuseet (Telavåg, Norwegen), das European Wergeland Center (Oslo, Norwegen), das HL Senteret (Oslo, Norwegen), die KZ-Gedenkstätte Neuengamme sowie in einer ersten Phase ein weiteres Museum und eine Schule aus Norwegen, außerdem das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung sowie zwei Hamburger Schulen.

Das dreijährige Projekt wurde von der Europäischen Union im Rahmen des Comenius Programms „Lifelong Learning“ mit 300.000 Euro gefördert.
PM/Red.
 
 
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