UHH Newsletter

September 2010, Nr. 18

CAMPUS

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Teilnehmer und Teilnehmerinnen des LiMA-Sommerschulkurses:„Multilingualism: USA and UK contrasted”. Foto: Constant Leung



Kontakt:
Prof. Dr. Ingrid Gogolin
Universität Hamburg
Fakultät EPB
Institut für International Vergleichende und Interkulturelle Erziehungswissenschaft
Von-Melle-Park 8
20146 Hamburg

t. 040.42838-2127
e. Gogolin-at-uni-hamburg.de

What? Qué? Hvad? Was?
LiMA Summer School zum Thema Mehrsprachigkeit

Das Landesexzellenzcluster LiMA – Linguistic Diversity Management in Urban Areas – der Universität Hamburg hat in seiner diesjährigen Sommerschule das Thema Mehrsprachigkeit beleuchtet. Entsprechend dem Titel „Multilingualism – Transatlantic Perspectives“ beschäftigten sich 5 internationale Referentinnen und Referenten und 27 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 9 verschiedenen Nationen mit Sprachenvielfalt.
Globalisierung, Migration und Mobilität führen zum Zusammenleben von Menschen mit verschiedenen sprachlichen Hintergründen und somit zu multilingualen Gesellschaften. Um sich den daraus resultierenden Herausforderungen stellen zu können, ist neues Fachwissen gefragt. Das Landesexellenzcluster LiMA fokussierte diese auch gesellschaftspolitische Frage in seiner diesjährigen Sommerschule mit dem Titel „Multilingualism – Transatlantic Perspectives“. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich in vier Workshops über Probleme von Mehrsprachigkeit in europäischen und nord-amerikanischen Metropolen aus.

Die LiMA-Koordinatoren Professorin Ingrid Gogolin, Institut für International Vergleichende und Interkulturelle Erziehungswissenschaft, und Professor Peter Siemund, Institut für Anglistik und Amerikanistik, präsentierten den Themenbereich Mehrsprachigkeit während der Sommerschule aus linguistischer, pädagogischer, soziologischer, politischer und kultureller Perspektive.

Spanisch in New York und Hindi in London?

Im Workshop „Multilingualism: USA and UK contrasted“ wurde der Umgang mit Mehrsprachigkeit im Bildungssystem behandelt, wie zum Beispiel die Integration bilingualer Angebote in den schulischen Unterricht. In den USA gab es heftige Kontroversen zur Frage, ob es an Schulen bilinguale Angebote, beispielsweise für Spanisch sprechende Schüler, geben sollte. Die Politik entschied sich in diesem Falle für eine „English only“-Politik.

In Großbritannien ist wie in den USA in der Regel Englisch die Unterrichtssprache; Ausnahmen gelten zum Beispiel für Sprachen der nationalen Minderheiten wie das Walisisch und die schottisch-gälische Sprache. Minderheitensprachen, die durch Zuwanderung ins Land kamen, werden in der Regel nicht als Unterrichtssprache berücksichtigt. Allerdings besteht in Großbritannien die Möglichkeit, dass Schülerinnen und Schüler Abschlussprüfungen in mehr als 20 Sprachen ablegen. Es hat sich gezeigt, dass diese Praxis zu einer erhöhten Erfolgsquote bei Bildungsabschlüssen von Kindern mit Migrationshintergrund führt.

Die Anzahl bilingualer Schulen in Deutschland ist bisher sehr gering. Da es auch keine systematische Berücksichtigung der Mehrsprachigkeit gibt, bieten Elternvereinigungen, Vereine oder Konsulate der Herkunftsländer außerhalb des Schulsystems Unterricht in der Muttersprache an.
LiMA erarbeitet zusammen mit verschiedenen Hamburger Schulen neue Unterrichtskonzepte, die in Klassen mit multilingualem Migrationshintergrund angewendet werden können und unterstützt von Seiten der Wissenschaft die Umsetzung solcher Konzepte.

Red.
 
 
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