Exzellenzinitiative: Universität Hamburg bewirbt sich in allen drei Förderlinien
In der dritten Runde der Exzellenzinitiative zur Förderung der Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen will die Universität Hamburg ihre hohe Qualität unter Beweis stellen. Am 30. August 2010 fuhr Herr Sindt, der Fahrer des Präsidenten, nach Bonn, um bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) persönlich die Ideenskizzen für Neuanträge abzugeben.
Nach Monaten der intensiven Vorbereitung hat die Universität Hamburg bei der DFG insgesamt neun Antragsskizzen eingereicht. Der Präsident der Universität Hamburg, Professor Dieter Lenzen, bedankte sich bei allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre unermüdliche Entwicklungsarbeit in allen drei Förderlinien.
Fünf Fakultäten der Universität Hamburg haben sich in der ersten Förderlinie mit einem Konzept für eine Graduiertenschule beworben. In der zweiten Förderlinie (Exzellenzcluster) wurden Antragsskizzen aus der Physik, den Sprach- und Erziehungswissenschaften und den Neurowissenschaften neu eingereicht. Das Exzellenzcluster
CliSAP, das 2007 in dieser Förderlinie erfolgreich war, kann sich im Sommer 2011 mit einem Fortsetzungsantrag bewerben. Das Zukunftskonzept der gesamten Universität Hamburg geht mit dem Thema Nachhaltigkeit ins Rennen um die dritte Förderlinie.
Nachhaltig in die Zukunft
Die Universität verfügt bereits jetzt über breite Ansätze zur Nachhaltigkeitsforschung und -lehre in allen Fakultäten, exemplarisch genannt seien hier die Forschungsstelle Nachhaltige Umweltentwicklung und das Landesexzellenzcluster Mehrsprachigkeit. Das Zukunftskonzept beschreibt, wie sich Forschung und Unterricht den Herausforderungen eines nachhaltigen Umgangs mit Natur und Kultur stellen und welche Formen des Unterrichts dazu beitragen, Lernen nachhaltig zu gestalten. Eine reflexive, kritische Wissenschaft ist Anliegen der Universität Hamburg, um die akademische Arbeit auch in der Nachhaltigkeit ihrer Ergebnisse zu befragen.
Dieser integrative Ansatz entspricht auch dem Leitgedanken des Stifters des Hauptgebäudes, Edmund Siemers: „Der Forschung, der Lehre, der Bildung“. Hierin zeigt sich das besondere Verständnis von Bildung an der UHH: Bildung stellt einen unauflöslichen Zusammenhang von Forschung und Lehre dar, nachhaltige Bildung verwirklicht sich erst im Zusammenspiel von Forschung und Lehre.
2,7 Milliarden Euro Fördervolumen
Die Exzellenzinitiative wird größtenteils, mit mehr als 75%, aus Bundesgeldern finanziert. In diesem Jahr ist das Fördervolumen um 30% erhöht worden und liegt nun bei rund 2,7 Milliarden Euro. Eine ergänzende Finanzierung in Höhe von 25% muss durch die Länder aufgebracht werden. Die Laufzeit der dritten Runde der Exzellenzinitiative gilt von 2012 bis 2017.
Das Finanzvolumen wird auf die Förderlinien wie folgt aufgeteilt: Graduiertenschulen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses können jährlich zwischen 1 und 2,5 Mio. Euro beantragen. Für Exzellenzcluster zur Förderung der Spitzenforschung an Hochschulen umfasst die Bandbreite von 3 bis 8 Mio. Euro jährlich. Für die dritte Förderlinie, den Zukunftskonzepten zum projektbezogenen Ausbau der universitären Spitzenforschung, sind insgesamt rund 142 Mio. Euro jährlich eingeplant.
Welche Skizzen für Neuanträge in die engere Wahl kommen und aufgefordert werden, Vollanträge einzureichen, wird erst nach einer wissenschaftlichen Begutachtung im März 2011 bekannt werden. Die endgültige Förderentscheidung fällt im Sommer 2012.
2007 war CliSAP erfolgreich
Die Universität Hamburg war 2007 in der zweiten Förderrunde der Bundesexzellenzinitiative mit dem Antrag „Integrated Climate System Analysis and Prediction" (CliSAP, 2007-2012) erfolgreich. In diesem Exzellenzcluster kooperiert die Universität Hamburg mit dem Max-Planck-Institut für Meteorologie und dem Deutschen Klimarechenzentrum sowie dem Institut für Küstenforschung des GKSS-Forschungszentrums Geesthacht. Das Cluster gab den Anstoß für den Zusammenschluss der Partner zum Hamburger KlimaCampus.
Red.