Arbeitsstelle Expertinnen-Beratungsnetz ehrt Mentorinnen mit Festakt
An diesem Abend standen die Menschen im Mittelpunkt, die sonst eher im Hintergrund wirken: Die Mentorinnen der Arbeitsstelle Expertinnen-Beratungsnetz/Mentoring der Universität Hamburg wurden am 7. Februar in einem Festakt für ihre ehrenamtliche Arbeit geehrt. Mehr als 80 Mentorinnen, Mentees, Freunde und Förderer des Netzwerks kamen im Spiegelsaal des Museums für Kunst & Gewerbe zusammen. Als Ehrengäste sprachen unter anderem Hamburgs Senatorin Jana Schiedek von der Behörde für Justiz und Gleichstellung und Prof. Dr. Rosemarie Mielke, Vizepräsidentin der Universität Hamburg. Zudem stellte Prof. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit zum Thema „Lebensentwürfe junger Frauen“ vor.
Sie geben Orientierung im Studium und für den Berufseinstieg, unterstützen, wenn die Work-Life-Balance nicht mehr stimmt oder ermutigen zu neuen Karriereschritten: Seit 24 Jahren engagieren sich die Mentorinnen des Expertinnen-Beratungsnetzes für Frauenförderung der nachhaltigen Art. Sie kommen aus der Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und anderen Bereichen und haben bis heute mehr als 6.000 Frauen beraten. 2012 wurde diese Leistung mit dem Frauenförderpreis der Universität Hamburg ausgezeichnet, nun ehrte die Arbeitsstelle ihre Mentorinnen mit einem eigenen Festakt.
Rednerinnen würdigen herausragendes Engagement
Große Anerkennung und Wertschätzung prägten die Reden im historischen Ambiente des Spiegelsaals. Nach der Begrüßung durch Dr. Dorothea Ritter, Geschäftsführerin der Arbeitsstelle und Moderatorin des Abends, übernahm Senatorin Schiedek das Wort. Sie verwies auf den Wert der Beratungen gerade für junge, beruflich aufstrebende Frauen: „Das Expertinnen-Beratungsnetz bietet Frauen seit vielen Jahren Unterstützung auf dem beruflichen Weg an die Spitze. Und die überwältigende Nachfrage zeigt: Es ist ein Erfolgsmodell!“
Universitäts-Vizepräsidentin Mielke hob in ihrem Grußwort den Verdienst des Berufseinstiegs-Mentoringprogramms UNICA für weibliche Nachwuchsführungskräfte hervor: „Junge Studentinnen und Wissenschaftlerinnen brauchen Modelle, die zeigen, dass man ganz nach oben kommen kann.“ Im Anschluss erläuterte Prof. Angelika Wagner, Leiterin der Arbeitsstelle, die umfangreiche Arbeit der Mentorinnen und charakterisierte sie durch drei Merkmale: Leerstellen füllen, Baustellen aufdecken und Blockaden lösen.
Aktuelle Studie „Lebensentwürfe junger Frauen“
Ein besonderes Geschenk hatte Festrednerin Prof. Jutta Allmendinger, Ph.D., mitgebracht: Sie stellte erste Ergebnisse ihrer noch unveröffentlichten Studie zum Thema „Lebensentwürfe junger Frauen“ vor, die in Kooperation mit der Zeitschrift Brigitte bereits zum dritten Mal durchgeführt wurde. Mit der Einleitung „Ich kann Ihnen versichern: Sie werden viel zu tun haben“ gab sie den Zuhörerinnen eine 45-minütige Zusammenfassung und ließ keinen Zweifel daran, dass gerade Frauen zwischen 25 und 35 Jahren beruflich und privat vor immer komplexeren Anforderungen stehen. Ein Thema, das die Zuhörerinnen im Anschluss an den Vortrag angeregt mit der Wissenschaftlerin diskutierten.
Mentoring bedeutet Veränderungsimpulse zu geben
Die geehrten Frauen nahmen alle Beiträge des Abends mit großer Freude entgegen und nutzten im Anschluss die Gelegenheit zum intensiven Gedankenaustausch. Eine Mentorin brachte dabei die Motivation für ihre Arbeit noch einmal auf den Punkt: „Unser Hauptaufgabe ist es, Veränderungsimpulse bei unseren Mentees zu erzeugen. Wir nehmen ihnen nicht die Arbeit ab, ihre Probleme selbst zu lösen. Aber wir zeigen, wie sie andere Sichtweisen und Mut zu neuen Schritten entwickeln können.“
K. Losch