Kontakt:
Prof. Dr. Heinz-Peter Schmiedebach
Direktor des Medizinhistorischen Museums
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin
t. 040.7410-52004
e. p.schmiedebach"AT"uke.de
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Direktor des Medizinhistorischen Museums
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin
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Rund 150 Besucherinnen und Besucher wohnten der feierlichen Eröffnung der Räumlichkeiten bei, bei der es vor allem um die Danksagung an die zahlreichen Sponsorinnen und Sponsoren ging, die die Restauration bzw. den Aufbau ermöglicht hatten. Der kleine Sektionssaal mit seinen hohen Fenstern und dem Glasdach ist ein besonderes Highlight, das lange ungenutzt blieb.
„Von Anfang des 20. Jahrhunderts bis Anfang des neuen Jahrtausends, als die Sektionen in das Gebäude der Pathologie verlegt wurden, bildete der kleine Sektionssaal das Zentrum der Kommunikation zwischen den Pathologen und den Klinikern“, erklärt Prof. Dr. Heinz-Peter Schmiedebach, Direktor des Medizinhistorischen Museums. Sie erörterten dort die nach dem Tod erhobenen anatomischen Befunde von Patientinnen und Patienten, die im UKE verstorben waren.
Neben dem hergerichteten Sektionssaal kann seit Dezember auch ein neuer Ausstellungsraum besucht werden, der sich dem Thema „Moderne Medizin“ widmet. Hier tritt man zunächst in die Praxis des niedergelassenen Hamburger Internisten Dr. Hans-Joachim von Leitner (1914–2004), dessen Tochter das Inventar aus den 1950er Jahren nach dem Tod des Vaters dem Museum zur Verfügung stellte. Im Ausstellungsraum daneben können Vitrinen mit Gerätschaften aus der Augenheilkunde, Pharmazie, Pharmakologie und klinischen Chemie betrachtet werden.
Der neu gestalte Ausstellungsraum enthält dabei vor allem Exponate, die besondere medizin-technische Aspekte der modernen Medizin darstellen. Diese wird u.a. durch einen Transfer der Erkenntnisse und der Methoden der Physik und Chemie in die Medizin bestimmt. Hinzu kommt eine Vielzahl von medizintechnischen Innovationen, die das Experiment als Standardmethode der Erkenntnisgenerierung in der Medizin möglich machten. Ebenso wichtig waren die Apotheken, die sich als eigene Einrichtungen an den großen Kliniken etablierten.
Als Symbol für die messenden Verfahren, die im 20. Jahrhundert aufkamen, ist etwa eine filigrane Feinwaage aus der Biochemie ausgestellt. Daneben findet sich das Kymographion, entwickelt von dem Leipziger Physiologen Ludwig um 1850. Dieses Gerät ermöglichte es erstmals, Funktionen des lebenden Organismus, wie z.B. den Blutdruck, abzubilden. Alle diese Gerätschaften zeigen eine intensive Verbindung zum lebenden menschlichen Organismus und seinen Funktionen, die dadurch abgebildet und gemessen und so auf neue Weise verstanden werden konnten.