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Januar 2015, Nr. 70

CAMPUS



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Nikola Mehlhorn
Universitätsmusik

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Die Sandkünstlerin Anne Löper begleitet das Winterkonzert visuell. Foto: Oliver Reetz

Die Sandkünstlerin Anne Löper begleitet das Winterkonzert visuell. Foto: Oliver Reetz

Die Geisterbraut: Horror-Romantik beim Universitätskonzert

Der Winter als dunkle Jahreszeit eignet sich hervorragend für schöne Stunden am Kaminfeuer – oder aber für Gruselgeschichten in der Laeiszhalle. Das findet auf jeden Fall die Universitätsmusik Hamburg, die für ihr Winterkonzert am 1. Februar 2015 das Oratorium „Die Geisterbraut“ von Antonin Dvořák ausgewählt hat.

Das Sinfonieorchester und die Chöre der Universität unter Dirigent Thomas Posth haben sich für durchaus originelle Kost entschieden. Die Geisterbraut ist die Vertonung eines Schauermärchens und handelt von einem verwaisten Mädchen, das jahrelang auf den verschollenen Geliebten wartet. Als dieser schließlich als „Höllenbräutigam“ wiederkehrt, zwingt er das Mädchen zu einem nächtlichen Ritt zum Friedhof. Sie reiten vorbei an modrigen Sümpfen, umgeben von Irrlichtern und dem Heulen wilder Tiere.

Ein Tumult der Gefühle

Dvořák komponierte das Werk 1884 im Auftrag des Birmingham Musical Festival 1885, brachte es aber bereits zuvor im März 1885 in Pilsen zur Uraufführung. Das heute selten gespielte, packende Oratorium fand – wie zeitgenössische Rezensionen belegen – sowohl in Dvořáks Heimat als auch in England euphorische Aufnahme.

Durch die Partitur geistern dabei unter anderem der Erlkönig, der Waldschlucht-Kaspar, der Fliegende Holländer sowie Faust und Mephisto. Die Musik spiegelt einen Tumult aus Gefühlen zwischen Sehnsucht, Hoffnung, Verzweiflung, Grauen und Erleichterung wider.

Besondere Highlights des Winterkonzerts

Die Besucherinnen und Besucher erwartet bei dem Konzert, das um 20 Uhr beginnt, zudem ein besonderes Highlight: Die Künstlerin Anne Löper visualisiert das Oratorium in Sandbildern. „Die Geisterbraut“ wird mit deutschem Text aufgeführt, damit das Publikum – ohne Blick auf eine Übersetzung – dem musikalischen Geschehen und der Performance der Sandkünstlerin unmittelbar folgen kann.

Nach dem Konzert laden Chöre und Orchester darüber hinaus zu einem „After-show“-Teil mit Musikstücken ein: Die eigens für diesen Anlass von Fabian Russ komponierten und von Tim Jäkel arrangierten Stücke kombinieren elektronische Effekte, filmmusikalische Elemente sowie die unterschiedlichsten Stilmittel von Pop bis zu volksliedhaften Melodien und entfalten so eine stimmungsvolle Klanglandschaft.

Tickets (18 €/erm. 9 €), erhalten sie hier, unter der Hotline 0180-60 50 400 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Die Geisterbraut – offizieller Trailer

N. Mehlhorn/Red.
 
 
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