efoto wird von Prof. Dr. Jan Christoph Meister, Institut für Germanistik der Universität Hamburg, wissenschaftlich geleitet. Das Projekt wurde von der Kulturbehörde der Hansestadt Hamburg initiiert und ist eines von mehreren, das im Rahmen der eCulture Agenda 2020 konzipiert worden ist. Ziel von efoto ist es, die größte öffentliche Bilddatenbank der Hansestadt aufzubauen. Am Aufbau des digitalen Archivs werden auch Expertinnen und Experten der städtischen Behörden und Museen beteiligt sein. Mit dem Projekt efoto soll gezeigt werden, wie die interaktive Nutzung digitaler Medien und Services dazu beitragen kann, dass eine kulturelle Identität der Bewohnerinnen und Bewohner Hamburgs entsteht.
Stadtgeschichte interaktiv per App
Technische Basis und Ausgangspunkt ist eine digitale Datenbank mit Hamburger Fotografien und deren Metadaten. Mit efoto wird es möglich sein, über einen Ort zusätzliche Informationen in Bild- und Textform abzurufen: Man fotografiert z.B. ein Gebäude und die App zeigt dazu alte Ansichten, Geschichtsdaten, besondere Ereignisse oder Verbindungen zu anderen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Datenbank soll durch weitere Komponenten und Funktionen ergänzt werden, um konkrete und virtuelle Realitäten zu verknüpfen und den Nutzerinnen und Nutzern eine innovative, interaktive Plattform zu bieten. So können mit Hilfe sogenannter Augmented-Reality-Szenarien, also computergestützter Überlagerung eines Bildes mit Zusätzen, Fotos per Zeitfilter in die Vergangenheit versetzt werden.
Ein neuer Umgang mit Bildern und Kulturgut
Eines der Hauptziele von efoto ist es, nicht nur rein visuelle Stadtansichten zu bieten, sondern zu einem gedanklichen Austausch darüber anzuregen, was die Stadt Hamburg kulturell ausmacht. efoto soll dabei einerseits den Ansprüchen professioneller Nutzerinnen und Nutzer genügen und andererseits möglichst viele neue Usergruppen gewinnen. Sie sollen sich die Fotos aber nicht nur anschauen, sondern sind eingeladen, ihre eigenen Bilder der Datenbank hinzuzufügen und das Archiv durch persönliche Zusatzinformationen anzureichern – ein neuer Umgang mit Bildern und Kulturgut, der als „Social Tagging” (von engl. to tag = markieren) bezeichnet wird.
Breite wissenschaftliche Basis
Um diesem Vorhaben ein möglichst breites wissenschaftliches Fundament zu geben, hat am 23. Januar 2014 der wissenschaftliche Beirat des Projektes an der Universität Hamburg getagt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Fachbereichen der Medienwissenschaft, der Bildwissenschaften, der Filmwissenschaft, der Linguistik und der Erzählforschung waren eingeladen, um wissenschaftliche Erkenntnisse einzubringen und möglichst vielfältige Dimensionen zu definieren, die die bisherige Arbeit im Projekt efoto ergänzen und die bevorstehende Entwicklung der Datenbank bereichern sollen.
Red.