Bei insgesamt 15 Fächern wurden in dem Pilot-Projekt der Universitäten Bremen, Greifswald, Hamburg, Kiel, Lübeck, Oldenburg und Rostock die Qualitätssicherung von Studium und Lehre unter die Lupe genommen. In den Studiengängen wurden festgelegte Kriterien zur Verbesserung der Studierbarkeit wie z.B. eine adäquate Prüfungsorganisation, ein realistischer Workload oder angemessene Beratungs- und Betreuungsangebote untersucht.
Die Universität Hamburg war mit den Bachelorstudiengängen Geographie, Romanistik und Volkswirtschaftslehre vertreten. Die Verantwortlichen befassten sich im Rahmen des Projektes gezielt mit Fragen der Studienorganisation sowie der Curriculums- und Prüfungsgestaltung. Ihr Fazit war, dass sich die Studierbarkeit aller beteiligten Studiengänge im Verlauf des Projektes deutlich verbessert hat.
Welche Maßnahmen helfen wirklich?
Diese Verbesserungen resultierten unter anderem aus folgenden exemplarischen Maßnahmen, die im Zuge des Projektes entwickelt wurden:
• die Einrichtung einer permanenten Arbeitsgruppe für Fragen der Studierbarkeit und die Studiengangsentwicklung (Studiengangskommission),
• die Flexibilisierung und Erweiterung von Prüfungsformen und Reduktion der Prüfungsdichte,
• eine gleichmäßigere Verteilung der Leistungspunkte auf die Semester sowie
• die Verbesserung von Beratungsangeboten.
Die Erarbeitung und Umsetzung der Maßnahmen war aus Sicht der an den Studiengängen Beteiligten auch deswegen erfolgreich, weil das Projektdesign eine breit angelegte Diskussion in den fachbezogenen Projektgruppen vorsah, an der alle Statusgruppen beteiligt waren.
Als gleichermaßen wichtig wurde auch der Expertenrat der Gutachterinnen und Gutachter eingeschätzt, die durch ihren „Blick von Außen“ den Prozess mit Ideen und Gestaltungsvorschlägen bereicherten. Die Gutachterkommission bestand aus Vertreterinnen und Vertretern der Hochschulleitungen anderer deutscher Hochschulen, Personen mit Erfahrung im Qualitätsmanagement sowie Studierenden. (Eine detaillierte Aufstellung der Gutachtenden gibt es hier.)
Anlass für das Evaluationsprojekt war die Kritik an der Studierbarkeit der Bachelor- und Masterstudiengänge und damit an der Umsetzung der Bologna-Reform. Mit dem Projekt „Sicherung der Studierbarkeit durch Qualitätsmanagement in Studium und Lehre“ hat der Verbund Norddeutscher Universitäten dazu beigetragen, die Studierbarkeit von Studienprogrammen zu verbessern und den Blick auf das Qualitätsmanagement in Studium und Lehre in den Universitäten zu schärfen.
Dabei ging es in erster Linie nicht um die Qualität der Inhalte, sondern um die Qualität der Strukturen und Prozesse. Dazu gehörten zum Beispiel die Weiterentwicklung der Studienorganisation mit den entsprechenden Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten und Abläufen.
Evaluationsprojekt: Wichtiger Schritt zur Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre
Zum Abschluss des Projekts waren sich die Gutachtenden – vertreten durch den Vizepräsidenten der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Michael Bongardt – sowie die Sprecherin des Nordverbundes, Prof. Dr. Babette Simon einig, dass die gemeinsame Arbeit zu „sehr positiven Ergebnissen“ geführt habe. Das Projekt stellt einen wichtigen Schritt zur Weiterentwicklung der Studiengangsqualität sowie zur Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre dar, an den perspektivisch angeknüpft werden kann.
Büchel/Red.