Herausforderungen
Hochschulen in der Verantwortung
Nachhaltigkeit stellt eine große Herausforderung für die gesamte Menschheit dar. Bereits sechs der neun planetaren Grenzen sind überschritten, was die Stabilität und Widerstandsfähigkeit der Erde gefährdet. Trotz der globalen Anstrengungen zur Erreichung der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen werden diese in vielen Bereichen verfehlt. Zudem scheint das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens, das die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau begrenzen soll, zunehmend außer Reichweite zu geraten. Diese Tatsachen unterstreichen die Dringlichkeit, mit der alle gesellschaftlichen Akteure, einschließlich Hochschulen, Maßnahmen ergreifen müssen, um zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen.
Stärkere Ausrichtung an Wirkungsorientierung und -messung
In Reaktion auf diese Herausforderungen orientieren sich Hochschulen immer stärker an ihrer positiven Wirkung auf die nachhaltige Entwicklung. Ähnlich wie Unternehmen entwickeln viele Hochschulen Visionen, Missions-Statements und eine konkrete Wirkungslogik, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu definieren und zu verfolgen. Durch die Festlegung von Indikatoren zur Wirkungsmessung können Hochschulen ihre Maßnahmen wirkungs- und evidenzbasiert steuern und ihre Fortschritte transparent und nachvollziehbar darstellen. Diese systematische Herangehensweise ermöglicht es den Hochschulen, ihre Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung gezielt zu maximieren und gleichzeitig die Effektivität ihrer Strategien kontinuierlich zu überprüfen und zu verbessern.
Veränderte Erwartungen der Anspruchsgruppen
Die Erwartungen der Anspruchsgruppen an Hochschulen haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Studierende wählen ihre Hochschule zunehmend basierend auf deren Reputation im Bereich Nachhaltigkeit. Für Mitarbeitende kann die Nachhaltigkeitsorientierung der Institution die wahrgenommene Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit erhöhen, was zu höherer Motivation und Zufriedenheit führt. Auch Geldgeber, Akkreditierungsorganisationen und andere Stakeholder legen verstärkt Wert auf Nachhaltigkeit. Diese veränderten Erwartungen erfordern von Hochschulen eine verstärkte Fokussierung auf nachhaltige Praktiken und eine aktive Kommunikation ihrer Nachhaltigkeitsleistungen.
Neue Regulation im Bereich Nachhaltigkeit auch für Hochschulen
Zusätzlich zu den veränderten Erwartungen der Anspruchsgruppen sehen sich Hochschulen einem zunehmenden regulatorischen Druck ausgesetzt. Neue Regelungen, wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), werden auch für Hochschulen in Hamburg verpflichtend sein. Diese Regularien erfordern eine erhöhte Transparenz in Bezug auf Nachhaltigkeitsleistungen und beinhalten möglicherweise auch Pflichten wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD). Auch die EU-Taxonomie spielt eine Rolle. Die Vorbereitung auf diese Regularien, einschließlich der notwendigen Anpassungen der Prozesse und der Erhebung der entsprechenden Daten, erfordert einen erheblichen Aufwand und mehrere Jahre der Anpassung.
Insgesamt wird deutlich, dass Nachhaltigkeit für Hochschulen von zentraler Bedeutung ist. Sie sind nicht nur gefordert, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden, sondern auch, sich an den Erwartungen ihrer Anspruchsgruppen und den regulatorischen Anforderungen zu orientieren. Durch eine strategische und evidenzbasierte Ausrichtung können Hochschulen ihre positive Wirkung auf die nachhaltige Entwicklung maximieren und somit einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der globalen Nachhaltigkeitsherausforderungen leisten.
Innovating and Cooperating for a Sustainable Future
Die Universität Hamburg hat sich als Universität der Nachhaltigkeit fest etabliert und verfolgt das Leitmotiv "Innovating and Cooperating for a Sustainable Future". Nachhaltigkeit ist ein zentraler Bestandteil aller Leistungsdimensionen der Universität und zieht sich durch alle Fakultäten und Fachbereiche.