Dr. Tobias Heed vom Fachbereich Psychologie wird untersuchen, wie das menschliche Gehirn Bewegungen plant und ausführt, die durch Berührung ausgelöst wurden. Foto: UHH/Schell
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Dr. Tobias Heed
Fachbereich Psychologie, Arbeitsbereich Biologische Psychologie und Neuropsychologie
t. 040-42838-2622
e. tobias.heed-at-uni-hamburg.de
Neue Emmy-Noether-Gruppe: Neuropsychologen erforschen, wie Berührung und Bewegung im menschlichen Gehirn verarbeitet werden
Dr. Tobias Heed vom Fachbereich Psychologie der Universität Hamburg wird mit der Leitung einer Emmy-Noether-Gruppe von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) betraut. Die Nachwuchs-Forschergruppe wird zu „Sensomotorischer Verarbeitung und Koordinatentransformationen im menschlichen Gehirn“ arbeiten. Die Förderung beträgt rund 1 Mio. Euro.
Die dreiköpfige Forschergruppe, geleitet von Dr. Tobias Heed, will untersuchen, wie das menschliche Gehirn Bewegungen plant und ausführt, die durch Berührung ausgelöst wurden – beispielsweise, wie die Berührung eines Insekts dazu führt, dieses mit der Hand wegzuwischen.
Wie kommt die Hand zum Fuß, an dem die Fliege kitzelt?
Um die Hand an den richtigen Ort am Körper zu führen, muss das Gehirn einerseits wissen, welcher Teil des Körpers die Berührung gemeldet hat. Weil der menschliche Körper so beweglich ist, muss es aber andererseits berücksichtigen, wo sich der berührte Körperteil gerade im Verhältnis zur Hand befindet. Somit muss das Gehirn die Stellung des berührten Körperteils mit der Stellung des handelnden Körperteils koordinieren.
Um diese Prozesse zu untersuchen, arbeiten die Forscher mit modernen Forschungsmethoden wie der Messung von Hirnströmen (Elektroenzephalographie) und der Messung des Blutflusses im Gehirn (funktionelle Magnetresonanztomographie). Die Forschungsergebnisse könnten in Zukunft womöglich helfen, motorische Ausfälle bei Patienten mit Hirnstörungen besser zu verstehen.
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Tobias Heed studierte Betriebswirtschaft an der Berufsakademie Stuttgart und Psychologie an der Philipps-Universität Marburg. Seit 2003 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Laborleiter der Biologischen Psychologie der Universität Hamburg, wo er 2008 zur Thematik räumlicher Verarbeitungsprozesse des Tastsinns promoviert hat. Seit 2011 leitet er ein Teilprojekt im neu gegründeten Sonderforschungsbereich 936 „Multi-Site Communication in the Brain“. Seine Forschung umfasst Prozesse der körperlichen Selbstwahrnehmung, des Tastsinns, und der motorischen Steuerung.
PM/Red.