UHH Newsletter

März 2011, Nr. 24

CAMPUS

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Zum Auftakt des Projekts am 1. März trafen sich die Projektteams: Christoph Breitsprecher (Mitarbeiter UHH), Dr. Gabriella Carobbio (Mitarbeiterin für Bergamo), Claudia Zech (Mitarbeiterin UHH) und Prof. Dr. Angelika Redder (v. l.), Foto: privat



Kontakt:

Prof. Dr. Angelika Redder
Institut für Germanistik I
Fakultät für Geisteswissenschaften

e. angelika.redder-at-uni-hamburg.de
oder
e. claudia.zech-at-uni-hamburg.de

Deutsch-italienisches Projekt zu Wissensvermittlung in Europa

Im März ist das deutsch-italienische Projekt „euroWiss“ gestartet, das Wissensvermittlung im europäischen Hochschulraum vergleicht. Unter Leitung von Angelika Redder, Professorin am Institut für Germanistik I, fragen Linguisten und Linguistinnen in einem ersten Schritt, wie Studierende an deutschen und italienischen Hochschulen lernen. Die VolkswagenStiftung fördert das drei Jahre dauernde Projekt mit rund 540.000 Euro.
Seit der Bologna-Reform ist es ein erklärtes Ziel der Europäischen Union, den Austausch der Studierenden in Europa zu stärken. Viele Studierende stellen aber im Ausland fest, dass sie nicht nur mit einer fremden Sprache, sondern auch mit einem anderen Typ der Wissensvermittlung konfrontiert sind. Beispielsweise setzen italienische Hochschulen, so scheint es, hauptsächlich auf die Fähigkeit, fachliches Wissen zu reproduzieren, in Deutschland spielt das diskursive Lernen offenbar eine wichtige Rolle.

Ob dies in der wissenschaftlichen Ausbildung durchgehend oder disziplinspezifisch ist und ob sich insbesondere verschiedene Abfolgen erkennen lassen, fragt das Projekt „euroWiss“ (Linguistische Profilierung einer europäischen Wissenschaftsbildung) und vergleicht Wissenschaftssprachen und -kulturen in Deutschland und Italien. „Ziel ist es, sowohl tradierte als auch innovative Formen der forschungsbasierten Lehre zu erkennen und daraus eine optimierte Strategie für die Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu erarbeiten“, so Sprachwissenschaftlerin und Projektleiterin Redder.

Bergamo-Partnerschaft

Zum „euroWiss“-Projekt gehören neben vier Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der Universität Hamburg Professor Winfried Thielmann (TU Chemnitz) und Professorin Dorothee Heller (Universität Bergamo). Hier wird an die bestehende Erasmus-Partnerschaft zwischen den geisteswissenschaftlichen Fakultäten von Hamburg und Bergamo angeknüpft.

Hörsaal-Beobachtungen

In den nächsten drei Jahren untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler deutsche und italienische Lehrveranstaltungen mittels Ton- und Videoaufzeichnungen sowie teilnehmender Beobachtung. In Hamburg will das Forscherteam neben der Wissensvermittlung in den Geisteswissenschaften auch Veranstaltungen der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften analysieren. In Chemnitz werden vor allem die Naturwissenschaften unter die Lupe genommen.

Ergänzend sind einige hundert Interviews mit deutschen und italienischen Studierenden und Lehrenden zu ihren Erfahrungen im jeweils anderen Land geplant.

Europäischer Ausblick

Langfristig sollen die Erkenntnisse vor dem Hintergrund veränderter Bedingungen von Mehrsprachigkeit und Multikulturalität für die wissenschaftliche Lehre an europäischen Hochschulen von Nutzen sein. „Mit den Studien in Deutschland und Italien kann ein Anfang gemacht werden“, erklärt Redder. „Dieser dürfte nicht zuletzt den oft engen Fokus auf eine nur noch angelsächsisch verstandene wissenschaftliche Internationalität deutlich erweitern.“
A. Bärthel
 
 
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