Großer Erfolg für Universität Hamburg: Drei Sonderforschungsbereiche bewilligt
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat am 24. Mai drei neue Sonderforschungsbereiche an der Universität Hamburg mit einem Gesamtfördervolumen von rund 28 Millionen Euro genehmigt. Es handelt sich um die Sonderforschungsbereiche 925 „Lichtinduzierte Dynamik und Kontrolle korrelierter Quantensysteme“, 936 „Multi-Site Communication in the Brain – Funktionelle Kopplung neuronaler Aktivität im Zentralnervensystem“ und 950 „Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa“.
Alle drei Sonderforschungsbereiche (SFB) werden zunächst für den Zeitraum Juli 2011 bis Juni 2015 gefördert. Der Präsident, Prof. Dr. Dieter Lenzen, erklärte: „Die Bewilligung unserer drei Anträge ist einer der größten Erfolge in der Geschichte der Universität. Ich gratuliere den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die dieses durch ihre intensive Arbeit und ihre überragende Kompetenz möglich gemacht haben. Mein Dank gilt auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universitätsverwaltung, die den Prozess begleitet haben.“
Prof. Dr. H. Siegfried Stiehl, Vizepräsident für Forschung, Nachwuchsförderung und Informationsmanagement, sagte: „Die Entscheidung ist eine Auszeichnung der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die wissenschaftliche Reputation und die Leistungsbereitschaft der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unserer Universität. Es ist nun auch an der Zeit, dass die Hamburger Politik mehr Vertrauen in die Universität setzt und Mut zu Budgetsteigerungen zeigt.“
Laserphysik: Supraleiter entwickeln
Der SFB „Lichtinduzierte Dynamik und Kontrolle korrelierter Quantensysteme“ untersucht mit modernsten Lasermethoden die grundlegende Struktur unserer Materie, d. h. wie Atome und Moleküle „funktionieren“. Dabei arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den verschiedenen Bereichen der Physik zusammen, sowohl aus der theoretischen als auch aus der experimentellen Physik. Ein Ziel ist, in naher Zukunft mit Hilfe von Laserlicht neue Materialien zu entwickeln – etwa sogenannte Supraleiter, die Strom nahezu verlustfrei transportieren. Sprecher des Sonderforschungsbereiches ist Prof. Dr. Klaus Sengstock am Institut für Laserphysik, Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften.
Neurowissenschaften: Netzwerke im Gehirn
Der systemisch und klinisch orientierte neurowissenschaftliche SFB „Multi-Site Communication in the Brain – funktionelle Kopplung neuronaler Aktivität im Zentralnervensystem“ untersucht die Funktion von Netzwerken in gesunden und kranken Gehirnen. Die meisten kognitiven und sensomotorischen Prozesse basieren auf der Aktivität hochgradig verteilter Netzwerke von Nervenzellen im Gehirn. Die Forschung soll Wissen über viele neurologische und psychiatrische Erkrankungen liefern. Sprecher des Sonderforschungsbereiches ist Prof. Dr. Andreas K. Engel am Institut für Neurophysiologie und Pathophysiologie der Medizinischen Fakultät.
Manuskriptkulturen: Neues Forschungsfeld
Der SFB „Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa“ betreibt Grundlagenforschung zur empirischen Vielfalt der Manuskriptkulturen in historischer und vergleichender Perspektive. Ausgehend vom Objekt des Manuskripts vereint die Forschung Untersuchungen und Erkenntnisse verschiedener Disziplinen zu Texten, Bildern und anderen Zeichen. Der SFB verbindet 15 Fächer: elf asiatische, afrikanische und europäische Philologien, Kunstgeschichte, historische Musikwissenschaft sowie Informatik und Materialwissenschaft. Sprecher des Sonderforschungsbereiches ist Prof. Dr. Michael Friedrich vom Asien-Afrika-Institut, Fakultät für Geisteswissenschaften.
PM/Red.