Lernzielpassung
Definition und Funktion
Lernziele beschreiben Eigenschaften, die Lernende nach erfolgreicher Lernerfahrung erworben haben (wie Mager 1972: 3). Diese Eigenschaften können Kompetenzen, Kenntnisse oder Fertigkeiten umfassen, die Studierende in einer Lerneinheit, einem Modul oder innerhalb eines Studiengangs erwerben sollen.
Warum ist es wichtig Lernziele zu formulieren?
- Sie unterstützten Lehrende bei der Planung ihrer Lehreinheiten
- Sie unterstützen Lehrende bei der Gestaltung von Prüfungen
- Indem Lernziele den Studierenden transparent gemacht werden, können diese den Lernfortschritt evaluieren -> Unterstützung selbstgesteuerten Lernens
- Gerade in Selbstlernprozessen brauchen Studierende konkrete Lernziele und qualifiziertes Feedback
- Eine präzise Formulierung der Lernziele verstärkt Motivation und Lernerfolg der Studierenden
- und dient dem Erfassen und Ausdrücken der kognitiven Kompetenzstufen
Überprüfung der Lernziele
Die Frage nach der bestmöglichen Überprüfung der gesetzten Lernziele macht einen wichtigen und kreativen Teil des E-Assesments aus.
"Was sollen meine Studierenden wissen?" Dies ist oft die erste Frage, anhand derer das Lehrmaterial und die Prüfungsaufgaben zusammengestellt werden. Die Frage könnte aber auch lauten: "Was sollen meine Studierenden können oder anwenden?" Daran zeigt sich bereits, dass Lernziele verschiedene Stufen der Erkenntnis abbilden können.
Letztere Fragen können helfen um weitere, tiefer in den Erkenntnisprozess eindringende Lernziele abzufragen, die auch die Ebenen von Anwendung und Analyse umfassen. Idealerweise werden diese z.B. Kolleg:innen vorgestellt, die die Fragen inhaltlich oder technisch überprüfen. Konkrete Hilfestellungen zur Fragenkonstruktion finden Sie im gleichnamigen Kapitel.
Kognitive Lernziele
Bei der Formulierung von Lernzielen geht es meist um die kognitiven Prozesse, die die Studierenden zu leisten haben. Kognitive Lernziele zu setzen können Ihnen helfen Ihre Fragen nach dem jeweiligen Reflexionsniveau, das die Lernenden erreichen sollen, zu konzipieren. Neben den kognitiven Lernzielen bestehen jedoch auch affektive Lernziele, die Einstellungen und Werte umfasssen sowie psychomotorische Lernziele.
Es gibt zahlreiche Taxonomien, die Lernziele beschreiben. Eine, die am meisten benutzt wird, ist die von Bloom (1976). Dieser teilt Fragen der Schwierigkeit nach in 6 kognitive Taxonomiestufen auf: Wissen, Verständnis, Anwendungsziele, Analyse, Synthese, Evaluierung. Durch die Zuordnung der Lernziele zu einer Taxonomiestufe können diese in ihrer Komplexität erfasst werden.
In der folgenden Tabelle finden Sie die passenden Lernzielverben, die Ihnen helfen die jeweilige Taxonmiestufe zu erreichen:
Lernzielverb | Taxonomiestufe |
---|---|
Nennen, definieren | Wissen |
beschreiben, erklären | Verständnis |
berechnen, anwenden | Andwendungsziele |
darstellen, kategorisieren | Analyse |
gestalten, finden | Synthese |
gegenüberstellen, argumentieren | Evaluierung |