Feedback-Formate
Definition und Funktion
Unter Feedback verstehen wir vielfältige (hoch-)schulische Praktiken der Rückmeldung zwischen Hochschullehrenden und Studierenden, Lernendengruppen und anderen (hoch-)schulischen Akteur:innen auf Texte, Prozesse oder Aufgaben (so z.B. Resch 2019: 99). Feedback kann dabei verschieden geäußert werden: direkt, indirekt, mündlich, schriftlich, einmalig, mehrmalig, summativ, formativ, individuell oder kollektiv (ebd.: 101).
Warum ist Feedback wichtig?
Feedback ist das zentrale Element von formativen Assessment. Nur durch Feedback können Lernprozesse angestoßen werden. Damit dies gelingen kann, sollten beim Feedback neben der Studienleistung auch Informationen zur Unterstützung des weiteren Lernprozesses enthalten sein (wie Narciss 2006). Für Klausuren kann erst am Ende ein Feedback gegeben werden, das nicht mehr in in den aktiven Lernprozess für das Seminar eindringen kann. Weitere Vorteile von Feedback sind:
- Aufzeigen von Potentialen und Bruchstellen zwischen einem Soll und Ist-Zustand
- kann Stärken und Schwächen eines Textes oder einer Argumentationslinie erkennen
- Erhalt von Selbstvertrauen und Motivation bei den Studierenden für die Fortführung ihrer Aufgaben
Laut Ergebnissen aus der Forschung sollte das Feedback möglichst spezifisch bezüglich des Arbeitsergebnisses und der Fragenstellung ausfallen. Die Ausgestaltung eines Kriterienrasters zur Beurteilung der studentischen Leistung kann hierfür hilfreich sein.
Peer-Feedback
Um auch die Studierenden in den aktiven Feedbackprozess einzubinden, können diese als sog. Peers gezielte und konstruktive Rückmeldungen zu Studienleistungen geben und erhalten. Dies hat den Vorteil, dass Feedback auf Augenhöhe erfolgt und selbstständiges Lernen der Studierenden durch aktive Teilnahme gefördert wird. Die Rückmeldungen können z.B. Vorschläge, Ideen, Kritik oder Hinweise sein auf Leistungen wie Texte oder Referate.
Selbstgesteuertes Feedback
Das selbstgesteuerte Feedback hilft den Studierenden die eigene Arbeit zu analysieren und zu bewerten. Selbstständiges Denken kann durch Selbstevaluierungsaufgaben gefördert werden. Hilfreich ist es dabei, die Studierenden auch eigenen Kriterien entwickeln zu lassen Damit wird auch automatisch die Fähigkeit trainiert Arbeiten von Peers einzuschätzen. Nur der Erhalt von Feedback reicht nicht aus, um tiefergreifende Lernprozesse anzustoßen.
Feedbackformate lassen sich unter verschiedenen Gesichtspunkten auffächern:
- Wer gibt Feedback? Dozenten, Peers, die Person selbst
- Wann wird das Feedback gegeben? diagnostisch, formativ, summativ
- Welche Funktionen hat das Feedback? beschreibend, erklärend, bewertend
- Mit welchen Mitteln wird Feedback gegeben? mündlich, schriftlich, per Video
- Für welche Leistung wird Feedback vergeben? Text, Vortrag, Gruppenarbeit
- Wer erhält Feedback? die Person selbst, der Dozent, die Gruppe
- Wie oft wird Feedback gegeben? Einmalig, mehrmalig