Pattern: Studienbegleitendes Portfolio

Umfeld/Kontext

Studiengänge, die sich dadurch auszeichnen, dass zu einem gelungenen Erwerb von Kompetenzen auch eine veränderte (professionelle) Haltung gehört. Besonders gilt dies für Studiengänge, deren Lehrangebote nur lose miteinander verknüpft sind.

Problemstellung

Die Studierenden treffen an der Hochschule auf sich teilweise widersprechende wissenschaftliche und fachwissenschaftliche sowie (fachspezifische) akademische Denkstile und Handlungsmuster. Diese werden noch einmal überlagert von den gesellschaftlichen und individuellen Zielen, die durch ein Studium erreicht werden sollen. Oftmals hat dies eine gewisse Desorientierung oder einen nicht ausgeprägten wissenschaftlichen Habitus (kritisches Denken und Reflektieren) zur Folge.

Spannungsfeld

Implizites vs. explizites Wissen, persönliche vs. akademische vs. wissenschaftliche vs. berufliche Anforderungen und Ziele

Lösung

Die Studierenden reflektieren in einem Portfolio über die eigenen und die an sie gestellten Anforderungen, ihre Haltungen, Überzeugungen. Sie erforschen sich selbst.

Details

Die Studierenden verdichten mehrmals während ihres Studiums die im Portfolio gesammelten Artefakte (Reflektionen, Hausarbeiten usw.) zu kürzeren Texten. Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter geben Feedback bezüglich selbst gewählter oder ausgehandelter Kriterien.

Stolpersteine

Werden unzureichend und nicht kontinuierlich Impulse für die Portfolio-Arbeit durch die Lehrenden bzw. Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter bereitgestellt und gibt es keine verbindliche Absprache für das Feedback, so werden die Studierenden trotz hoher intrinsischer Motivation andere Arbeitsfelder vorziehen.
Die Bildung von Tandems zur gegenseitigen Motivation, Rückmeldung und Organisation ist sinnvoll, erfordert aber ebenfalls eine Betreuung.

Vorteile

Erhöhung der Sinnhaftigkeit des Studiums
Erhöhung von Austausch und Vernetzung
Persönliche Forschungserfahrung/Forschendes Lernen
Förderung der Reflexionsfähigkeit

Nachteile

hoher zeitlicher Aufwand bei der Erstellung und Begleitung

Beispiele

Master of Higher Education
RIO (Universitätskolleg: TP 32)

Werkzeuge

Lernplattformen (OLAT, CommSy)
ePortfolio-Software (Mahara)
Blog-Software (Wordpress)