UHH Newsletter

November 2010, Nr. 20

VERANSTALTUNGEN

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Das Logo des Zentrums für Disability Studies



Kontakt:

Sabine Maaß
Universität Hamburg
Zentrum für Disability Studies (ZeDiS)
Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft (EPB)

t. 040.428 38-3735
e. sabine.maass-at-erzwiss.uni-hamburg.de

UniVision 2020: Tagung zu Chancengleichheit und Barrierefreiheit an Hochschulen

Die UN-Konvention zum Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderung (BRK) fordert seit 2009 ein sogenanntes inklusives Bildungssystem und verpflichtet Hochschulen damit u. a. zu Barrierefreiheit. Eine Tagung des Zentrums für Disability Studies (ZeDiS) an der Universität Hamburg mit begleitender Ausstellung wird sich mit der Umsetzung an deutschen Hochschulen befassen. Die Konferenz findet am 3. und 4. Dezember 2010 statt und steht unter dem Titel „UniVision 2020 – Chancengleichheit ist barrierefrei!“. Anmeldungen sind noch bis zum 30. November möglich.
Bei der ZeDiS-Tagung geht es um Barrierefreiheit im weitesten Sinne, wie Gerlinde Renzelberg deutlich macht. Sie ist ZeDiS-Leiterin und Professorin an der Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft. „Diese Thematik betrifft uns alle“, so Professorin Renzelberg. „Unsere Gesellschaft muss Menschen mit Behinderungen ebenso gerecht werden wie älteren Personen oder jungen Erwachsenen mit Kindern. Und auch Themen wie Migration und lebenslanges Lernen werden bei der Forderung nach Barrierefreiheit an Hochschulen und anderen Einrichtungen mitgedacht.“

Eine Hochschule für Alle

Entsprechend wird der Einführungsvortrag am 3. Dezember auf den Diversity-Ansatz verweisen. Dr. Daniela De Ridder vom Centrum für Hochschulentwicklung Gütersloh fragt: „Eine Hochschule für Alle!? Wie sieht die Hochschule des 21. Jahrhunderts aus?“ „Eine Hochschule für Alle“ ist der Titel einer 2009 verabschiedeten Empfehlung der Hochschulenrektorenkonferenz (HRK). Die HRK folgte damit der sogenannten UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) und gab die Chancengleichheit für behinderte Studierende als Ziel aus. Die Empfehlung fordert unter anderem barrierefreien Zugang zu Orientierungsangeboten, Studienzulassung, Gebäuden, Prüfungen, Informationen und Lehre. Das entspricht der BRK-Vorgabe eines inklusiven Bildungssystems: Menschen mit Behinderungen sollen sich innerhalb des allgemeinen Bildungssystems erfolgreich bilden können.

Rahmenbedingungen und Betroffenenperspektive

Am ersten Konferenztag soll es darum gehen, wie die genannten Rahmenbedingungen geschaffen werden können. Es ist eine Podiumsdiskussion zum barrierefreien Bauen geplant. Parallel werden Hamburger Initiativen und Unternehmen in einer Ausstellung Entwicklungen zeigen, die Barrierefreiheit ermöglichen. Am zweiten Tag stellen Betroffenen-Projekte bereits Erreichtes und weitere Ziele vor. Interessierte erfahren hier u. a. mehr über das ZeDiS-Projekt, in Kooperation mit der HafenCity Universität Hamburg (HCU) ein barrierefreies Lehrhaus für Studierende mit Behinderung zu bauen. Außerdem wird mit dem Bremer Bürgerschaftsabgeordneten Horst Frehe einer der Väter der Gleichstellungsgesetzgebung in Deutschland zu hören sein; er ist ehemaliger Sprecher des Deutschen Behindertenrats (DBR).

Mit gutem Beispiel voran

Wie alle Veranstaltungen des ZeDiS – dazu gehören Seminare und aktuell die Ringvorlesung “Behinderung ohne Behinderte!?” – wird auch die Tagung barrierefrei ausgerichtet. Beispielsweise begleiten Gebärdensprachdolmetscher und -dolmetscherinnen sowie Schriftmittler und -mittlerinnen die Vorträge und Diskussionen für Hörbehinderte.

Das vom Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderte Zentrum für Disabilty Studies wurde 2005 von Professorin Gerlinde Renzelberg zusammen mit zwei ihrer ehemaligen Studenten ins Leben gerufen. Das Projekt ist an der Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft angesiedelt. Inzwischen bilden insgesamt acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Team, von denen fast alle selbst von Behinderung betroffen sind.

Anmeldungen zur Tagung werden bis zum 30. November angenommen. Es wird ein Unkostenbeitrag zur Verpflegung von 40 Euro/ermäßigt 20 Euro erhoben.
C. Kieke
 
 
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