UHH Newsletter

Mai 2011, Nr. 26

CAM­PUS

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Für das Experiment kam unsichtbares Gas zum Einsatz. Für einen Filmdreh im Anschluss wurde sichtbares Gas genutzt. Foto: Thomas PröhlDas Löschboot der Feuerwehr ist zum Forschungsboot umfunktioniert. Foto: Thomas PröhlDie Meteorologie-Studentin Anne Felsberg vor dem Rathaus, sie betreut eine von 20 Mess-Stationen im Stadtgebiet, Foto: Martin DörenkämperSo schön kann Forschen sein: Morgenstimmung in der Speicherstadt. Foto: Martin Dörenkämper
Es geht los: Vier Uhr in der Früh haben sich die Be­tei­lig­ten ge­trof­fen, sechs Uhr star­tet das Ex­pe­ri­ment. Foto: Tho­mas Pröhl



Kon­takt:

Prof. Dr. Mi­cha­el Schatz­mann
Kli­ma­Cam­pus der Uni­ver­si­tät Ham­burg
Me­teo­ro­lo­gi­sches In­sti­tut

t. 040.42838-​5090
e. michael.​schatzmann@​zmaw.​de


Prof. Dr. Bernd Leitl
Kli­ma­Cam­pus der Uni­ver­si­tät Ham­burg
Me­teo­ro­lo­gi­sches In­sti­tut

t. 040.42838-​5093
e. bernd.​leitl@​zmaw.​de

Groß­ver­such im Hafen:
Ex­pe­ri­men­te zur Aus­brei­tung von Gasen

Die Ham­bur­ger Po­li­zei und Feu­er­wehr kann im Falle eines Un­falls bald genau vor­her­sa­gen, wohin eine Gas­wol­ke im Stadt­ge­biet zieht. Wis­sen­schaft­ler und Wis­sen­schaft­le­rin­nen vom Kli­ma­Cam­pus der Uni­ver­si­tät Ham­burg haben zu­sam­men mit dem Naval Re­se­arch La­bo­rato­ry in Wa­shing­ton und der Ham­bur­ger In­nen­be­hör­de eine Soft­ware er­stellt, die Vor­her­sa­gen über die Aus­brei­tung von Gasen er­heb­lich ver­bes­sert. Sie wurde am 16. April 2011 erst­mals unter Na­tur­be­din­gun­gen im Ha­fen-​ und In­nen­stadt­ge­biet ge­tes­tet – na­tür­lich mit un­gif­ti­gen Gasen.
Bei Un­fäl­len wie einem Tank­las­ter-​Un­glück oder einem Schiffs­brand ist es für Po­li­zei und Feu­er­wehr die obers­te Prä­mis­se, schnell zu han­deln und die rich­ti­gen Ent­schei­dun­gen bspw. be­züg­lich einer Eva­ku­ie­rung zu tref­fen. Eine wich­ti­ge Hilfe bie­tet in Zu­kunft das Com­pu­ter­pro­gramm, das nicht nur die Aus­brei­tung der Schad­stoff­wol­ke an­zeigt, son­dern auch über die ört­lich zu er­war­ten­de Kon­zen­tra­ti­on eines Stoffs und seine Wir­kung in­for­miert. Ge­fah­ren­be­rei­che kön­nen in Se­kun­den­schnel­le iden­ti­fi­ziert und Maß­nah­men zum Schutz der Be­völ­ke­rung so­fort ein­ge­lei­tet wer­den.

Um­fang­rei­che Be­rech­nun­gen zum Schutz der Be­völ­ke­rung

Seit fast zwei Jah­ren ar­bei­tet ein Team am Kli­ma­Cam­pus der Uni­ver­si­tät Ham­burg unter der Lei­tung von Prof. Dr. Mi­cha­el Schatz­mann und Prof. Dr. Bernd Leitl an der An­pas­sung des Soft­ware-​Pa­kets CT-​Ana­lyst an die Stadt­geo­me­trie von Ham­burg. Für eine Viel­zahl von Wet­ter­be­din­gun­gen wur­den Rech­nun­gen durch­ge­führt, die das Ver­mö­gen mo­derns­ter Groß­rech­ner bis zur Leis­tungs­gren­ze aus­rei­zen, um ge­naue Vor­her­sa­gen zur Gas­aus­brei­tung zu ma­chen. Dabei dient Ham­burg mit sei­ner Mi­schung aus neuer und alter Be­bau­ung, gro­ßen Parks und Was­ser­flä­chen als eu­ro­päi­sche Pi­lot­stadt.

Die Er­geb­nis­se des Com­pu­ter­mo­dells wur­den vorab mit La­bor­ver­su­chen im Wind­ka­nal des Geo­ma­ti­kums an einem „Mi­nia­tur-​Ham­burg“, im Maß­stab 1:350, ge­tes­tet, dann erst wurde unter Re­al­be­din­gun­gen ge­mes­sen.

Reale Gas­aus­brei­tung mes­sen

In den frü­hen Mor­gen­stun­den des 16. April die­ses Jah­res star­te­te das Team der Uni­ver­si­tät Ham­burg ge­mein­sam mit der Ham­bur­ger Feu­er­wehr und Po­li­zei das Ex­pe­ri­ment im Hafen. Dafür setz­ten Feu­er­wehr­män­ner an Bord eines Lösch­boots in der Nähe der Elb­phil­har­mo­nie ein un­gif­ti­ges Mess­gas frei. An 20 Mess­sta­tio­nen im ge­sam­ten Stadt­ge­biet zeich­ne­ten Ge­rä­te die Kon­zen­tra­ti­on des Gases auf. Die Wolke zog zu­erst in Rich­tung Lan­dungs­brü­cken und dann Rich­tung In­nen­stadt. Ob­wohl der Wind schwach war, dau­er­te es keine 15 Mi­nu­ten, bis sich das Gas bis zum Rat­haus­markt aus­ge­brei­tet hatte. „Ge­ra­de weil die Re­ak­ti­on auf einen Schad­stoff­aus­tritt so schnell er­fol­gen muss, ist eine prä­zi­se Soft­ware wie CT-​Ana­lyst, die alle lo­ka­len Ge­ge­ben­hei­ten un­se­rer Stadt be­rück­sich­tigt, so wich­tig“, er­klärt Prof. Schatz­mann.

Prak­ti­scher Ein­satz für die Soft­ware ab 2012

Das ge­mein­sa­me Pro­jekt der Uni­ver­si­tät Ham­burg und der Be­hör­de für In­ne­res und Sport wurde vom Bun­des­amt für Be­völ­ke­rungs­schutz und Ka­ta­stro­phen­hil­fe sowie von der Ham­bur­gi­schen Bür­ger­schaft fi­nan­ziert. „Wäh­rend des ge­sam­ten Pro­jekts hat so­wohl die Ko­ope­ra­ti­on mit den Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen in den USA als auch mit der Be­hör­de und Po­li­zei und Feu­er­wehr vor Ort ex­trem gut funk­tio­niert. Zudem konn­ten wir viele Stu­die­ren­de für die Mit­ar­beit ge­win­nen“, so Prof. Bernd Leitl. Im Juni folgt noch ein wei­te­rer Groß­ver­such zur Prü­fung des Com­pu­ter­pro­gramms, Ende des Jah­res soll es an Po­li­zei und Feu­er­wehr der Frei­en und Han­se­stadt Ham­burg über­ge­ben wer­den.
A. Bärt­hel
 



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Prof. Dr. Mi­cha­el Schatz­mann
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Prof. Dr. Bernd Leitl
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