Dr. Knipfer, die auf Einladung der Personalentwicklung der Universität Hamburg die Auftaktveranstaltung der Reihe „Führung wirkt“ gestaltete, forscht in München im Team um die Professorin Dr. Claudia Peus zum Thema „Führung und Führungskräfteentwicklung“, besonders an der Schnittstelle zum Wissenschaftsmanagement.
Erfolg von Führungsstilen messen
Erkenntnisse, die die Forscherinnen und Forscher in München aus Studien gewonnen haben, weisen nach, dass vor allem der „transformationale Führungsstil“ wissenschaftliche Leistung fördert. Dieser hat den positivsten Effekt sowohl auf Arbeitszufriedenheit als auch auf die Teamleistung (in diesem Fall: die Zahl der durch das Team erarbeiteten Publikationen in peer-reviewed Journals).
Was macht den transformationalen Führungsstil aus?
Zunächst kann man den transformationalen Führungsstil abgrenzen gegen den „Laissez faire“-Stil und das transaktionale Führungsverhalten. Ersterer zeichnet sich eher durch die Abwesenheit von Steuerung aus. Interventionen von Seiten der Führungskraft gibt es erst, wenn es im Team zu Störungen kommt. Der transaktionale Führungsstil wird charakterisiert durch eine starke Aufgabenorientierung. Es gibt klare Zielvereinbarungen und Erfolge werden entsprechend belohnt.
Den transformationalen Führungsstil dagegen zeichnet ein komplexeres Vorgehen aus.
Die transformationale Führungskraft
- formuliert Zukunftsvisionen und inspiriert,
- hinterfragt Bestehendes kritisch und regt zu Innovationen an,
- fördert ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv und
- stellt selbst ein Vorbild dar.
Dr. Knipfer regte an, sich selbst (mittels mitgebrachtem Fragebogen) auf diese vier Eigenschaften hin zu reflektieren. Wichtig ist dabei, für sich selbst zu prüfen: Sehe ich mich als Führungskraft; möchte ich Verantwortung für Beschäftigte übernehmen – und welche Eigenschaften bringe ich schon mit, um Führungsarbeit gut zu erfüllen bzw. an welchen Punkten könnte ich Entwicklungsbedarf haben.
Eigenschaften, die man für erfolgreiche Teamführung benötigt, können dabei mit Hilfe von Führungstools erlernt werden.
Führungstools
Dr. Knipfer stellte mehrere solcher Tools vor:
Teamreflexion: Dabei stellt sich das Team gemeinsam die Fragen: Was läuft gut? Was könnte besser gemacht werden? Was ist veränderbar? Wie gehen wir vor?
Teamvision: Dabei stellt sich das Team die Fragen: Wie wollen wir zusammenarbeiten? Was wollen wir bis wann erreichen? Was bedeutet die Universitätsstrategie für unseren Wissenschaftsalltag?
5-Minuten-Gespräche: Idealerweise spricht die Führungskraft mindestens fünf Minuten pro Woche mit jeder bzw. jedem seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um auf die individuellen Bedürfnisse der Teammitglieder eingehen zu können, um Vertrauen aufzubauen und wie ein Coach deren besonderen Fähigkeiten zu entwickeln.
Reflexionsübung „Wertebaum“: Die Führungskraft selbst sollte sich die Fragen stellen: Wofür stehe ich? Was ist mir wichtig? Wie zeige ich das?
Kommende Veranstaltungen
Wer Interesse an der Vortragsreihe „Führung wirkt“ hat, ist herzlich zu den Folgeveranstaltungen eingeladen:
6. Juli 2016
„Kooperation unterstützen? Eine Analyse des Konfliktumfeldes Hochschule“
Referent: Dr. Christian Hochmuth, Institut für Konfliktmanagement, Europa-Universität Viadrina
Grußwort: Dr. Martin Hecht, Kanzler der Universität Hamburg
Anmeldung bis 1. Juli bitte an: personalentwicklung@verw.uni-hamburg.de
23. November 2016
„Zusammenarbeit fördern. Teamentwicklung & Konfliktprävention“
Referent: Prof. Dr. Claus Nowak
G. Werner