UHH Newsletter

Dezember 2010, Nr. 21

CAMPUS

/onTEAM/newsletter/images/medi101291907156.jpg
Micrasterias rotata und eine Seychellennuss, auch: Meereskokosnuss, zu sehen im Loki Schmidt Haus. Die Steinfrüchte tragen die größte und schwerste Einzelsame im Pflanzenreich. 


Foto: UHH/VNSHAntje war ein pazifisches Walross. Heute ist das ehemalige Maskottchen des NDR im Zoologischen Museum der Universität zu besichtigen. Foto: UHH/VNSHGingko biloba. Foto: UHH/VNSHAmmonit, Foto: UHH/VNSH
Professorin Angelika Brandt stellte den neuen Katalog des VNSH vor, Foto: UHH/Schell



Kontakt:

Prof. Dr. Angelika Brandt
Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften
Fachbereich Biologie, Zoologisches Institut

t. 040.42838-2278
e. abrandt-at-zoologie.uni-hamburg.de

www.museen.uni-hamburg.de


Vom virtuellen zum realen Naturkundemuseum?

Am 29. November haben die sieben Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Universität Hamburg einen gemeinsamen Katalog präsentiert. Als „Verbund der Naturwissenschaftlichen Sammlungen Hamburgs (VNSH)“ präsentieren sie nun ihre Profile und Forschungsfelder auf Papier und im Internet. Langfristiges Ziel der Museen und Sammlungen ist die Vereinigung unter einem Dach als interdisziplinäres Naturkundemuseum.
An der Universität Hamburg gibt es sieben Naturwissenschaftliche Sammlungen: die Algensammlung, den Botanischen Garten, das „Herbarium Hamburgense“, das Loki Schmidt Haus, das Geologisch-Paläontologische Museum, das Mineralogische Museum und das Zoologische Museum. Die Einrichtungen sind auf vier Standorte verteilt, doch die enge Kooperation läuft institutionsübergreifend, z.B. bei Forschungsgebieten wie Biodiversität und Ökosystem.

Das langfristige Ziel ist die Errichtung eines interdisziplinären Naturkundemuseums, das die heutigen naturwissenschaftlichen Sammlungen der Universität Hamburg an einem Ort vereint. Denn „an interessanten Ausstellungsstücken mangelt es nicht“, betont die Sprecherin des VNSH und stellvertretende Leiterin des Zoologischen Museums, Professorin Angelika Brandt. „Mit unserem gemeinsamen Katalog möchten wir vor allem potenzielle Förderer erreichen, um unser Ziel, ein gemeinsames Naturkundemuseum, zeitnah zu realisieren“, so Brandt.

Die Einrichtungen im Einzelnen

Die sieben Museen und Schausammlungen zeichnen sich durch ihre Forschungsintensität und -vielfalt aus. So verschickt die weltweit einzigartige Algensammlung jährlich 400 Jochalgenkulturen zu Lehr- und Forschungszwecken rund um den Globus. Der Botanische Garten gehört zu den fünf größten Universitätsgärten Deutschlands und kultiviert 15.000 Farn- und Blütenpflanzenarten aus aller Welt.

Mit rund 1,8 Millionen gesammelten Pflanzenbelegen zählt das „Herbarium Hamburgense“ zu den vier großen deutschen Herbarien. Im Rahmen von „BIOTA (Biodiversity in Southern Africa)“, „The Future Okavango“ und den regionalen Forschungszentren beteiligt es sich an der Erforschung und dem Schutz der Biodiversität des südlichen Afrikas, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Das seit 2006 bestehende Loki Schmidt Haus beherbergt 60.000 Objekte, vor allem aus dem Bereich der Nutzpflanzen, die für Forschungs- und Gutachtertätigkeiten angefordert werden. Eine der wichtigsten deutschen Bernsteinsammlungen besitzt das Geologisch-Paläontologische Museum mit über 6.000 Stücken mit in fossilem Harz eingeschlossenen Organismen. Sie stammen größtenteils aus dem etwa 45 Millionen Jahre alten Baltischen Bernstein und lassen Rückschlüsse auf die Klimaentwicklung zu.

Bedeutende Meteoriten-Expeditionen initiiert das Mineralogische Museum. 2007/08 fand erstmals eine derartige Forschungsreise in die Antarktis statt, gemeinsam mit dem Alfred-Wegener-Institut für Polarforschung und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. Das Zoologische Museum, das viertgrößte seiner Art in Deutschland, verfügt über ca. 10 Millionen Objekte von internationaler Bedeutung. Es versorgt z. B. international renommierte Projekte wie den „Census of Marine Life“ oder das Exzellenzcluster „CLiSAP (Integrated Climate System Analysis and Prediction)“ an der Universität Hamburg mit grundlegenden Daten.
Red.
 
 
Home | Impressum | Kontakt