Kontakt:
Prof. Dr. Birgit Pfau-Effinger
Universität Hamburg
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
t. 040.42838-3810
e. Birgit.Pfau-Effinger-at-wiso.uni-hamburg.de
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OIKON hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird von Prof. Dr. Birgit Pfau-Effinger, Professorin für Sozialstrukturanalyse an der Universität Hamburg, geleitet. Es umfasst vier Forschungsprojekte. Drei Projekte werden an der Universität Hamburg umgesetzt und erhalten mehr als eine Million Euro. Das vierte Projekt wird an der Universität Leipzig realisiert.
Die Soziologinnen und Soziologen, Prof. Dr. Jürgen Beyer, Prof. Dr. Birgit Pfau-Effinger, Prof. Dr. Holger Lengfeld und PD Dr. Konstanze Senge werden den Wandel der Industriegesellschaften seit den frühen 1990er Jahren untersuchen.
Die Forscherinnen und Forscher gehen davon aus, dass die Stärkung von Marktprinzipien zur Verschärfung sozialer Ungleichheiten in den Industriegesellschaften beigetragen hat. Sie wollen deshalb der Frage nachgehen, wie die zuständigen Akteurinnen und Akteure mit den sozialen Folgen umgehen und inwieweit es gegenläufige Trends zur Vermarktlichung gibt.
Die vier Forschungsprojekte im Überblick
Prof. Dr. Jürgen Beyer erforscht zum Beispiel, wie die Entwicklung zum Finanzmarkt-Kapitalismus die Wirtschaften der Industrieländer verändert und wie sich der Wandel auf die industriellen Beziehungen, die Aus- und Weiterbildungssysteme sowie die unternehmensübergreifenden Kooperationen ausgewirkt hat.
Prof. Dr. Birgit Pfau-Effinger untersucht, wie sich die Situation zur Pflege älterer Menschen in europäischen Gesellschaften dadurch verändert hat, dass Pflegemärkte eingeführt wurden, auf denen die Seniorinnen und Senioren als Konsumenten auftreten und mit Geldern aus der Pflegeversicherung Pflege-Dienstleistungen einkaufen sollen. Auch die Rolle pflegender Familienangehöriger, die mit ihren Leistungen auf dem Pflegemarkt mit den Pflegediensten konkurrieren, sowie die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf das Familiengefüge werden beleuchtet.
PD Dr. Konstanze Senge und Prof. Dr. Jürgen Beyer beschäftigen sich darüber hinaus mit der Rolle der großen Aktiengesellschaften. Von ihnen wird einerseits mehr und mehr erwartet, dass sie gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, etwa im Bereich der Umwelt und in der Gleichstellung von Frauen. Sie verpflichten sich deshalb im Allgemeinen freiwillig dazu, solche Maßnahmen durchzuführen, die als „Corporate Social Responsibility“ bezeichnet werden. Andererseits sind infolge der Stärkung der Finanzmärkte aber auch die Anforderungen an eine kurzfristige Gewinnsteigerung gewachsen. Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage, wie die Entscheidungsträger in diesen Unternehmen mit dem Widerspruch umgehen.
Das vierte Forschungsprojekt wird von Prof. Dr. Holger Lengfeld betreut, der mittlerweile an der Universität Leipzig tätig ist. Er geht der Frage nach, inwieweit die schon in vielen Studien dokumentierte Verunsicherung der Mittelschicht auf die Vermarktlichung zurückzuführen ist.