1987 wurde das „Institut für deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser“ (IDGS) von Prof. Siegmund Prillwitz als deutschlandweit erstes Institut für Gebärdensprache gegründet. Es ist nach wie vor die einzige Einrichtung in Deutschland, die sich ausschließlich der Gebärdensprache widmet. 2012 feiert das Institut sein 25-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass lädt das IDGS am 30. und 31. März 2012 zu einer zweitägigen Jubiläumsfeier in den Anna-Siemsen-Hörsaal und in das Foyer des Pädagogischen Instituts ein.
1987 entstand unter dem Namen „Zentrum für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser“ an der Universität Hamburg die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland. Erst zwei Jahre vorher war die Deutsche Gebärdensprache auf einem Kongress als eigenständige Sprache öffentlich deklariert worden. Die gesetzliche Anerkennung erfolgte aber erst viel später: 2002.
Hamburg – ein Ort von Gebärdensprachen
Anfang der 90er-Jahre wurden in Hamburg die Studiengänge „Gebärdensprachen“ und „Gebärdensprachdolmetschen“ eingeführt. Sie waren damals die ersten grundständigen Studiengänge auf diesem Gebiet und bieten heute jeweils 15 Bachelor-Studienplätze pro Jahr an.
Einladung zum Mitfeiern
Ein Rückblick auf die Entwicklungsgeschichte des Instituts steht im Mittelpunkt des Programms am Freitag, den 30. März 2012, das um 19 Uhr beginnt. Erwartet werden zahlreiche Wegbereiterinnen und Wegbereiter der Hamburger Gebärdensprachforschung und -lehre sowie Gäste aus der Politik.
Am Sonnabend, dem 31. März, informiert von 10 bis 18 Uhr die Veranstaltung „Orte von Gebärdensprachen – Forschung, Lehre und Bildung“ nicht nur in Fachvorträgen, sondern auch mit Posterpräsentationen, Performances, Führungen und Podiumsdiskussionen über die Arbeit des IDGS.
Großprojekt mit der Akademie der Wissenschaften
Verschiedene Forschungsprojekte werden in diesem Rahmen vorgestellt, darunter das „DGS-Korpus“ – ein auf 15 Jahre angelegtes Projekt der Universität Hamburg und der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, das gebärdensprachliche Texte von Gehörlosen sammelt, um ein elektronisches Wörterbuch „Deutsche Gebärdensprache – Deutsch“ zu erstellen.
Die Veranstaltungen sind kostenlos und für alle Interessierten offen, das Institut bittet jedoch um Anmeldung. Unterstützt wird das Jubiläumsprogramm von der Deutschen Gehörlosen-Zeitung, von Taubenschlag – dem Portal für Gehörlose und Schwerhörige, von der Gesellschaft für Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser e.V. sowie von der Capito IT GmbH.
Anmeldung für die offenen Veranstaltungstage unter:
www.sign-lang.uni-hamburg.de/events/idgs25/anmeldung/
V. Griehl