März 2012, Nr. 36
CAMPUS
Die Gottesanbeterin der Gattung Hagiotata ist eine der Arten, deren Transkriptom im Rahmen des 1KITE-Projekts untersucht werden soll. Foto: Kai Schütte
Insekten sind die mit Abstand artenreichste Klasse der Tiere überhaupt. Was macht sie ökologisch so erfolgreich? 50 Forscherinnen und Forscher aus der ganzen Welt haben sich zusammengetan, um das Geheimnis des evolutiven Erfolges der Insekten zu lüften. Für die Dauer von drei Jahren werden fünf Mio. Euro vom Bejing Genomics Institute, dem größten nationalen Forschungsinstitut Chinas, zur Verfügung gestellt, um die Transkriptomdaten zu erheben. Mit dabei sind drei Forscher der Universität Hamburg.
Der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) hat Prof. Dr. R. J. Dwayne Miller, Professor für „Free-Electron Laser Science“ am Fachbereich Physik der Universität Hamburg, für ein gemeinsames Forschungsprojekt mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf 2,5 Mio. Euro Fördermittel bewilligt. In den nächsten fünf Jahren soll das von Miller konzipierte ultrakurzgepulste Laserskalpell getestet werden. Mit dem Forschungspreis „Advanced Investigator Grant“ werden weltweit herausragende Wissenschaftler und ihre innovativen Forschungsvorhaben gefördert.
Ende Februar 2012 hat die Expert/innengruppe zum „Zukunftskonzept Universitätsverwaltung“ ihre Arbeit aufgenommen. Die Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wissenschaftsmanagement und -verwaltung sollen ihre Erfahrungen einbringen und bis zum Sommer 2012 Empfehlungen für ein Zukunftskonzept unserer Universität abgeben.
Das Institut für Recht und Ökonomik an der Universität Hamburg hat Anfang März eine weitreichende Kooperation mit der Universität Kairo vereinbart. Ziel der Kooperation ist der Aufbau eines Zentrums für Recht und Ökonomik in Kairo, das für den gesamten Nahen und Mittleren Osten eine Vorreiterrolle übernehmen soll.
Das Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg hat Wartezeiten von Patienten in der ambulanten Versorgung untersucht. Ungleichheiten gibt es zwischen den Wartezeiten für gesetzlich versicherte und privatversicherte Patienten. Der Studie zufolge ist eine „Zweiklassenmedizin“, von der in den Medien immer wieder gesprochen wird, mit der Studie aber weder widerlegt noch belegt.
INTERVIEW
Ist das E-Book in Deutschland bereits angekommen? Wird das E-Book das gedruckte Buch verdrängen? Von welchen Faktoren wird das abhängen? Das sind Fragen, die die Buchbranche ganz erheblich bewegen. Antworten liefert nun eine Studie des Instituts für Marketing und Medien und des Research Center for Media and Communication (RCMC) der Universität Hamburg, die Anfang Februar erschien. Das Team um Prof. Dr. Michel Clement vom Institut für Marketing und Medien untersuchte das Kauf- und Nutzerverhalten von E-Books und E-Readern. Zu den Ergebnissen befragt haben wir Prof. Dr. Michel Clement und Dipl.-Kfm. Tim Prostka.
CAMPUS
Am 1. März 2012 war die Nacht für Studierende nicht zum Schlafen da: Etwa 130 folgten der Einladung der Schreibwerkstatt Mehrsprachigkeit und der Zentralen Studienberatung und Psychologischen Beratung und arbeiteten von 16 bis 24 Uhr an ihren aufgeschobenen Hausarbeiten im VMP 8. Das Angebot in dieser Nacht umfasste neben Schreibberatung und Workshops auch aktive Pausen mit Gymnastik und Yoga. Bundesweit beteiligten sich dreizehn Universitäten.
Ab sofort ist die Website des International Housing, der neuen Wohnraumvermittlungsstelle für Gastwissenschaftler, freigeschaltet. Unter www.international-housing.de können sich Wohnraumsuchende für den neuen Dienst registrieren. Und umgekehrt: Hamburgerinnen und Hamburger, die Zimmer oder Wohnungen an Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler vermieten möchten, können ihr Angebot online aufgeben. Ziel ist, Gästen der Universität eine passende Unterkunft zu vermitteln.
Frauen sind in Führungspositionen immer noch unterrepräsentiert. Das liegt auch an den besonderen Problemen, mit denen Frauen konfrontiert sind, wenn es um die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben geht. Nach wie vor sind sie viel stärker als Männer in die Kindererziehung und -betreuung eingebunden. Und auch bei der Versorgung älterer Angehöriger sind es vor allem Frauen, die Verantwortung übernehmen. Wenn dann noch die berufliche Karriere gelingen soll, braucht es kluge Entscheidungen und auch Techniken, um allen Anforderungen gerecht zu werden.
Das Universum ist für Gammastrahlung durchsichtiger als gedacht. Zu diesem überraschenden Schluss kommen Dieter Horns und Manuel Meyer von der Universität Hamburg in einer neuen Analyse der Strahlung aktiver Galaxien. Das könnte ein Hinweis auf besonders leichte, bislang unentdeckte Elementarteilchen sein, wie Horns und Meyer im „Journal of Cosmology and Astroparticle Physics“ erläutern.
VERANSTALTUNGEN
Am 29. und 30. März 2012 veranstaltet das Zentrum für Disability Studies (ZeDiS) der Universität Hamburg bereits zum zweiten Mal die „UniVision 2020“. Unter dem Motto „Ein Lehrhaus für Alle!“ diskutieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung, wie barrierefreie Hochschulen gestaltet werden können. Am ersten Veranstaltungstag lädt das ZeDiS zur Ausstellung „Barrierefreiheit in Hamburg“ im Foyer des Westflügels der Universität Hamburg ein.
1987 wurde das „Institut für deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser“ (IDGS) von Prof. Siegmund Prillwitz als deutschlandweit erstes Institut für Gebärdensprache gegründet. Es ist nach wie vor die einzige Einrichtung in Deutschland, die sich ausschließlich der Gebärdensprache widmet. 2012 feiert das Institut sein 25-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass lädt das IDGS am 30. und 31. März 2012 zu einer zweitägigen Jubiläumsfeier in den Anna-Siemsen-Hörsaal und in das Foyer des Pädagogischen Instituts ein.
CAMPUS
+ + + Hamburger Zentrum für Gesundheitsökonomie erhält Förderung von Bundesforschungsministerium + + + Loki Schmidt Haus zeigt Sonderausstellung + + + Universitätskolleg schreibt Stellen aus + + +
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Mitglieder der Universität Hamburg,
„Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“ – dachten sich vermutlich auch die 130 Studierenden, die an der „Langen Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“ zu Beginn des Monats teilnahmen, um gemeinsam ihre Schreibprojekte voranzubringen. In diesem Jahr hat sich die UHH zum ersten Mal an dieser bundesweiten Aktion mit einem vielseitigen Kursangebot beteiligt.
Die Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen ist der UHH ein großes Anliegen. Unter dem Motto, wie eine solche Hochschule grundlegend gestaltet sein sollte, in der Barrierefreiheit, Teilhabe, Vielfalt und Gleichstellung zusammenwirken, findet die Tagung „UniVision 2020 – Ein Lehrhaus für Alle!“ am 29./30. März statt. Das Zentrum für Disability Studies konnte dafür namhafte Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland gewinnen.
Im März erwartet uns ein weiteres Highlight: Das Institut für Deutsche Gebärdensprache feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Anlässlich der Feierlichkeiten erwartet uns am 31. März ein buntes Programm zu „Orte von Gebärdensprachen – Forschung, Lehre und Bildung“, welches mit einem Festabend im Rathaus beschlossen wird.
Genießen Sie den Rest der vorlesungsfreien Zeit und wie immer viel Spaß beim Stöbern im Newsletter!
Ihr Holger Fischer
Vizepräsident für Studium und Lehre