Stadtklimaforscherin Heinke Schlünzen hat für ihre wissenschaftliche
Leistung in der Umweltmeteorologie und ihr ehrenamtliches Engagement die
Ehrenplakette des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) erhalten. Die
Meteorologin und Expertin für Klimawandel in urbanen Räumen forscht am
Meteorologischen Institut im Centrum für Nachhaltigkeit und
Erdsystemforschung (CEN) und am Exzellenzcluster für Klimaforschung
CliSAP.
Schlünzen untersucht atmosphärische Phänomene und den Transport von
Luftschadstoffen in Stadtgebieten wie der Metropolregion Hamburg.
Hierfür entwickelte sie bereits in den 1980er-Jahren das computerbasierte
Strömungsmodell METRAS, welches unter anderem die zu erwartende
Ausbreitung von Schadstoffen berechnet. Eine vereinfachte und kostenfrei zugängliche Variante von
METRAS hat sich inzwischen als ein wichtiges Werkzeug für
Umweltgutachter etabliert.
Dank Schlünzen könnten Umweltgutachter nun auch außerhalb der
universitären Forschung auf verlässliche Werkzeuge zurückgreifen, um die
Schadstoffbelastung zu ermitteln, sagte Laudator Wolfgang Müller,
Leiter des Fachbereichs Umweltmeteorologie im VDI, zur Verleihung der
Ehrenplakette. Erkenntnisse aus der meteorologischen Grundlagenforschung
würden so auf das Luftqualitätsmanagement übertragen.
Müller lobte außerdem den Einsatz der Wissenschaftlerin für nationale
und internationale Qualitätsstandards in der umweltmeteorologischen
Modellierung. Schlünzen ist seit vielen Jahren aktives Mitglied des
Fachbereichs Umweltmeteorologie und leitet den VDI-Ausschuss
Luftqualität. Der VDI ist mit rund 150.000 Mitgliedern die größte
Ingenieurvereinigung Deutschlands und sieht sich als Vermittler zwischen
Wirtschaft und Wissenschaft.