Fünf Monate lang werden die beteiligten sechs Künstlerinnen und Künstler jeweils eine CliSAP-Arbeitsgruppe begleiten und am normalen Forschungsalltag teilnehmen. Vier der Forschungsgruppen sind dabei an der Universität Hamburg angesiedelt, eine am Max-Planck-Institut für Meteorologie und eine am Institut für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht. Dort werden die Künstlerinnen und Künstler Seminare besuchen, Vorträge halten und an ihren künstlerischen Ideen arbeiten.
Kunst aus Wissenschaft
Hagen Schümann zum Beispiel will Stürme sichtbar machen: Ein von ihm erfundener Bildgenerator wandelt die von der Forschungsgruppe „Themenkoordination Stürme“ erfassten Daten über Stürme visuell um. Aus Temperaturen, Geschwindigkeiten und Druckunterschieden wird so ein Kunstwerk. Seine Kommilitonin Laura Reichwald beschäftigt sich mit der Schönheit in der Wissenschaft und geht mit der Arbeitsgruppe Theoretische Meteorologie unter anderem der Frage nach, warum manche Lösungen für mathematische Probleme als elegant angesehen werden und andere nicht.
Künstler-Forscher
Die Idee entstand im Austausch zwischen Friedrich von Borries, Professor für Designtheorie an der HFBK, und der Forschungsgruppe „Understanding Science in Interaction“ (USI) der Universität Hamburg. Das Forschungsprojekt USI ist Teil des Exzellenzclusters CliSAP und untersucht, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachbereiche Klima und Klimawandel analysieren.
„Es geht darum, sich gegenseitig Denkanstöße zu geben und scheinbar Selbstverständliches kritisch zu hinterfragen“, sagt USI-Projektleiterin Simone Rödder.
HFBK-Professor von Borries ist überzeugt, dass die Klimaforscher von dieser Zusammenarbeit ebenso profitieren wie die Kunststudierenden: „Auch Künstler forschen. Nicht wissenschaftlich, sondern künstlerisch. Das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Ansätze kann für beide – Künstler und Wissenschaftler – eine Anregung sein, um die eigenen Methoden und Praxen weiterzuentwickeln.“
CliSAP/Red.