Oktober 2012, Nr. 43
Auszeichnungen
Nobelpreisträgerin Ada Yonath erhält Ehrendoktorwürde der Universität Hamburg

Die israelische Biochemikerin Ada Yonath hat die Ehrendoktorwürde der Universität
Hamburg erhalten. Sie hat es im Rahmen ihrer Forschungsarbeit geschafft, den
dreidimensionalen Aufbau von Ribosomen mit höchster Genauigkeit aufzuklären.
Ribosomen nutzen die auf dem Erbmolekül DNA gespeicherten Informationen zum Bau
von Eiweißmolekülen (Proteinen).
Die
Röntgenaufnahmen, die letztlich zu den wichtigen neuen Erkenntnissen führten,
fanden am Hamburger Forschungsinstitut DESY statt. Hier wurde mithilfe von
Synchotronstrahlung eine Röntgenstrukturanalyse durchgeführt, die den Aufbau
der Ribosomen offenlegte. Am 19. September besuchte Ada Yonath das Hamburger
DESY anlässlich der Taufe einer neuen Experimentierhalle.
2009 war Ada
Yonath bereits der Nobelpreis für Chemie verliehen worden – ebenfalls für ihre
Arbeit zur Struktur der Ribosomen.
Foto: Ada Yonath erhält die Ehrendoktorwürde der Universität Hamburg. Quelle: privat.
Dr. Alexandra Trachsel forscht mit Marie Curie Fellowship in London

Dr.
Alexandra Trachsel vom Institut für Griechische und Lateinische Philologie der
Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Hamburg forscht derzeit am
Department for Digital Humanities am King´s College in London. Dieser
Forschungsaufenthalt wurde möglich durch ein Marie Curie Intra-European
Fellowship, das Alexandra Trachsel von der Research Executive Agency im Auftrag der Europäischen Kommission verliehen
worden ist.
In London arbeitet Alexandra Trachsel im Rahmen ihres Habilitationsvorhabens zu Demetrios von Skepsis, ein hellenistischer Gelehrter, der im 2.
Jahrhundert v. Chr. gelebt hat. Sein Forschungsthema wiederum war die Kommentierung des
homerischen Texts.
Bereits an der Universität Hamburg hat sich Alexandra Trachsel in ihrer Arbeit mit der Rezeption Homers
in der Antike auseinandergesetzt. Bis August 2013 wird sie nun in London forschen und
ist dazu von ihrer Lehrtätigkeit in Hamburg beurlaubt.
Mithilfe der
Marie Curie Intra-European Fellowships möchte die Europäische Kommission bereits erfahrene Forscherinnen und Forscher gezielt dabei unterstützen,
vorübergehend etwas Neues zu probieren.
Foto: Dr. Alexandra Trachsel forscht am King´s College in London. Quelle: privat.
George Pólya Prize geht an Matthias Schacht

Matthias
Schacht vom Fachbereich Mathematik der Fakultät für Mathematik, Informatik und
Naturwissenschaften der Universität Hamburg ist mit dem diesjährigen George
Pólya Prize der Society for Industrial and Applied Mathematics (SIAM)
ausgezeichnet worden. Der Preis wird alle zwei Jahre zu Ehren des
ungarisch-jüdischen Mathematikers George Pólya vergeben.
Schacht ist bereits Heisenberg Professor in der Forschungsgruppe für Diskrete
Mathematik, eine Auszeichnung, die ihm von der DFG verliehen wurde. Er erhält den Pólya Prize für seine
herausragenden wissenschaftlichen Beiträge auf dem Gebiet der angewandten Kombinatorik. Im Rahmen seiner Forschungsarbeit beschäftigt sich Schacht
schwerpunktmäßig mit der Graphentheorie, der Kombinatorik und der theoretischen Informatik.
Der Pólya Prize wurde 1969 ins Leben gerufen und wird seit
1992 alle zwei Jahre verliehen. Neben Matthias Schacht ist in diesem Jahr auch
Vojtěch Rödl von der Emory University aus den USA ausgezeichnet worden.
Foto: Der Preisträger Matthias Schacht. Quelle: privat.
Hamburger Physikerin erhält den ECOSS-Preis 2012

Für die Präsentation ihrer Forschungsarbeiten über eine neue
Technik zum Abbilden und Manipulieren kleinster Nano-Magnete wurde die
Wissenschaftlerin Anika Schlenhoff von der Universität Hamburg auf der 29. European
Conference on Surface Science (ECOSS) in Edinburgh mit dem ECOSS-Preis 2012
ausgezeichnet. Mit diesem Preis werden herausragende Arbeiten von Doktoranden
auf dem Gebiet der Oberflächen- und Grenzflächenphysik geehrt.
Mit Hilfe eines sogenannten „Spin-polarisierten
Rasterfeldemissionsmikroskop“
forscht Schlenhoff an völlig neuartigen
Speichertechnologien und hat herausgefunden, dass sich der konventionelle
Schreib-Lesekopf einer aktuellen Festplatte theoretisch durch eine einfache
magnetische Nadel ersetzen ließe. Auf diese Weise könnte eine gegenüber aktuellen
Systemen zehntausendfach höhere Datenspeicherkapazität erzielt werden.
Mit der Auszeichnung von Anika Schlenhoff ging der
renommierte ECOSS-Preis bereits zum zweiten Mal in Folge an ein Mitglied aus der
Forschergruppe von Prof. Roland Wiesendanger vom Institut für Angewandte Physik
der Universität Hamburg.
Foto: Die Preisträgerin Anika Schlenhoff. Quelle: privat.
DAAD-Preis für Irina Usanova

Irina Usanova, Master-Absolventin der Universität Hamburg, ist mit dem diesjährigen
DAAD-Preis ausgezeichnet worden. Damit würdigte der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) nicht nur ihre herausragenden akademischen
Leistungen, sondern insbesondere auch ihr außergewöhnliches Engagement für die
Verbesserung der Integration von jungen Menschen mit Migrationshintergrund.
Irina Usanova ist gebürtige Russin. 2007 kam sie an die Universität Hamburg und begann hier ein
Master-Studium in Sprachlehrforschung. Schon während ihres Studiums beschäftigte sie sich u.a. mit der
schulischen Integration von deutsch-russisch bilingualen Schülerinnen und
Schülern. 2010 schloss sie ihr Master-Studium als eine der besten ihres
Jahrgangs ab. Mittlerweile ist sie Doktorandin an der Universität Hamburg.
Der vom DAAD gestiftete und mit 1.000
Euro dotierte Preis wird an ausländische Studierende verliehen, die ihr Studium
in Deutschland absolvieren und sich durch besondere akademische Leistungen und
bemerkenswertes gesellschaftliches oder interkulturelles Engagement hervorgetan
haben.
Foto: Laudator Torsten Hönisch, Vorsitzender der Alumni Universität Hamburg e.V., die Preisträgerin Irina Usanova, Prof. Dr. Erika Garutti, Prof. Dr. Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg, und Isabella Vértes-Schütter, Intendantin des Ersnt Deutsch Theaters (v.l.). Quelle: UHH/Quante.