Energie- und Wassersparen ist für alle ein Thema: In den Kommunen, den Ländern, zu Hause und auch auf der Arbeit. Die Stadt hat unlängst mehr als 200.000 Glühbirnen in öffentlichen Gebäuden durch Energiesparlampen ersetzt. Sie will bis 2020 den Ausstoß von Kohlendioxid um rund 40 Prozent senken. Auch deshalb wurde Hamburg von der Europäischen Kommission der Titel „Green Capital“ verliehen, 2011 darf die Stadt den Titel offiziell tragen. Die Universität hat ebenfalls schon lange einen ressourcensparenden Umgang in den Fokus gerückt. Seit 2 Jahren bezieht die Universität – wie der Rest der öffentlichen Einrichtungen in Hamburg – zu 100% Ökostrom. Und seit Jahren gibt es Energie- und Umweltteams an der Universität, deren freiwillige Aktivitäten nun besonders gefördert werden – um einen Anreiz für mehr Engagement zu schaffen.
Seit dem 1. November 2009 erhalten aktive Energie- und Umweltteams 2.000 € pro Jahr für ihre Aktivitäten. Sich neu gründende Teams werden mit 1.000 € unterstützt.
Bei den Aktionen der Energie- und Umweltteams geht es darum, das Nutzerverhalten positiv in Richtung Optimierung und Einsparung von Ressourcen zu beeinflussen. Geplant sind beispielsweise Aktionen zu den Themen Heizen/Lüften oder Wassersparen. Hier kann mit wenig viel erreicht werden und jeder kann sich beteiligen. Außerdem sollen kleine Energiesparmaßnahmen z.B. Einsatz energiesparender Leuchtmittel oder die Verteilung von abschaltbaren Computer-Steckerleisten durchgeführt werden.
Wer sich beteiligen möchte und Tipps oder Anleitung braucht oder ein eigenes Team auf die Beine stellen möchte, der wende sich gern an Petra Litke vom Energiecontrolling der Abteilung 8. Die Gründung von neuen Energie- und Umweltteams an der Universität Hamburg wird ausdrücklich begrüßt. Wenn Sie Interesse haben, informieren Sie sich unter:
www1.uni-hamburg.de/Energie_und_Umwelt
Das Projekt
Die neue Initiative knüpft an das ehemalige Fifty-fifty-Modell zur Energie- und Wassereinsparung an der Universität Hamburg an. Das jetzige Projekt wird von der Kanzlerin Dr. Katrin Vernau unterstützt, läuft zunächst ein Jahr zur Probe und wird ggf. für weitere fünf Jahre fortgesetzt.
Bislang beteiligen sich sechs Teams an der Universität an diesem ersten Probejahr. Die Teams sind ganz unterschiedlich besetzt. Bisher stammen alle Energie- und Umweltteams aus naturwissenschaftlichen Bereichen. „Aber das kann und darf sich gerne ändern!“, so die Koordinatorin des Projekts Petra Litke.
Zwei Beispiele für freiwilliges Engagement an der Universität
Der „Umweltclub“ am Zoologischen Institut und Museum der Universität Hamburg:
„Ein wesentlicher Schritt bei der Umsetzung von Energiesparmaßnahmen ist die Änderung von liebgewordenen Gewohnheiten. Uns war aufgefallen, wie häufig das Licht in den Büroräumen und den Toiletten eingeschaltet war, auch wenn sich dort kein Mitarbeiter aufhielt. Um dies zu ändern, entwarfen wir farbige ‚Licht-Aus‘-Aufkleber. In einer gemeinsamen Aktion brachten wir diese Aufkleber in allen uns zugänglichen Räumen und Toiletten an“, so Dr. Ralf Wanker aus dem Zoologischen Institut.
Das UmweltTeam Informatik:
„Als erste Aktion hat sich das UmweltTeam Informatik an die von Frau Litke initiierte Stromsparaktion angeschlossen. Ziel war, über die Weihnachtsfeiertage möglichst viele Geräte vom Netz zu nehmen. In einem Aufruf wurden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angeschrieben mit der Bitte um Beteiligung und um weitere Vorschläge, wie der Stromverbrauch noch zusätzlich abgesenkt werden kann und welche Gebäudeteile beispielsweise nicht geheizt werden müssen. Auch Mensa und Serviceteam wurden mit einbezogen.
Das UmweltTeam Informatik plant für das nächste Jahr eine Kooperation mit Professor Dr. Arno Rolf, in der in Seminaren der Umweltinformatik Ökobilanzen für die in der Informatik am häufigsten genutzten Geräte mit Hilfe von Stoffstromanalysen (siehe Grafik) erarbeitet.
Diese werden auf der Webseite des UmweltTeams veröffentlicht und sollen der Universität als Kriterien für die Beschaffung dienen“, so Dr. Kerstin Fischer.
Als übergeordnetes Forum zum Austausch zwischen den Teams trifft sich halbjährlich der Arbeitskreis für Energie und Umwelt.
P. Litke/GW