Kontakt:
Christiane Kuhrt
Referentin des Präsidenten für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
t. 040.42838-1804
e. Christiane.kuhrt-at-hvn.uni-hamburg.de
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In der Begründung des Hauptausschusses der DFG wird betont, Prof. Dr. Röders Arbeit im Bereich der Psychologie und Neurowissenschaften zeichne sich nicht nur „durch hohe Kreativität und vielfältige Verbindungen von psychologischen und psychophysiologischen Experimenten, Blickbewegungsmessungen und Bildgebungsverfahren“ aus, sondern gehe auch über die Grundlagenforschung hinaus. Prof. Dr. Röder forscht und lehrt im Bereich der Schnittstellen von Kognitionspsychologie, Entwicklungspsychologie und kognitiver Neurowissenschaft. Sie beschäftigt sich unter anderem mit der Frage, wie und in welchem Maß das Gehirn fähig zur Anpassung ist.
Der Präsident der Universität Hamburg, Prof. Dr. Dieter Lenzen: „Ich gratuliere Frau Professor Röder zu dieser herausragenden Auszeichnung. Neben der Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Leistungen zeigt diese Ehrung auch, dass hier erfolgreich ein neuer wissenschaftlicher Weg in der Psychologie eingeschlagen wurde. Diese neurowissenschaftliche Ausrichtung der Psychologie, die künftig mit der Bewegungswissenschaft eine eigene Fakultät an der Universität Hamburg bilden wird, wird so ebenfalls gewürdigt.“
Der Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vergeben und zeichnet herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ihre Forschungen auf allen Gebieten der Wissenschaft aus.
Vielfach ausgezeichnete Wissenschaftlerin
Prof. Dr. Röder folgte 2003 einem Ruf als Professorin für Biologische Psychologie und Neuropsychologie an die Universität Hamburg und wurde bereits mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Ihre psychologischen und neurowissenschaftlichen, zum Teil in den USA durchgeführten Studien zur kompensatorischen Plastizität bei geburtsblinden und spät erblindeten Menschen – also der Anpassungsfähigkeit des Gehirns an den Ausfall eines Sinneskanals wie des Sehens – wurden unter anderem mit dem Preis für Biologie der Göttinger Akademie der Wissenschaften und dem Publikationspreis der Deutschen Gesellschaft für Psychologie ausgezeichnet.
Die 46 Jahre alte Wissenschaftlerin, die Mitglied der Deutschen Nationalakademie (Leopoldina), der Wilhelm-Wundt-Gesellschaft und der Akademie der Wissenschaften in Hamburg ist, studierte von 1986 bis 1991 Psychologie in Marburg, wo sie bei Prof. Dr. Frank Rösler 1995 im Bereich der Kognitiven Neurowissenschaften promovierte und sich 2002 habilitierte. Von 1995 bis 1997 forschte sie mithilfe eines Forschungsstipendiums der DFG an der University of Oregon (Eugene/USA). Von 2000 bis 2003 war sie zudem Leiterin einer der ersten Emmy-Noether-Nachwuchsgruppen in Deutschland und erhielt 2010 einen ERC Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats.
Einsatz für die Nachwuchsförderung
Neuroplastizität, also die neuronalen Prozesse des Lernens, steht im Fokus ihrer Forschung. So untersucht Prof. Dr. Röder etwa die Veränderungen in der Lernfähigkeit des menschlichen Gehirns im Laufe der Entwicklung. Ihre Arbeit sei, so die DFG, „für die Entwicklung von Bildungs- und Rehabilitationsprogrammen von hoher Bedeutung“. In ihrem Arbeitsbereich setzt sich Prof. Dr. Röder zudem intensiv für die Nachwuchsförderung ein, was sich in den unter ihrer Betreuung abgeschlossenen 16 Dissertationen zeigt.