UHH Newsletter

Oktober 2015, Nr. 78

Personalia

Nachrufe

Die Universität Hamburg trauert um

Univ.-Prof. em. Dr. Theodor Ahrens

* 30. April 1940
† 16. September 2015

Der Fachbereich Evangelische Theologie der Fakultät für Geisteswissenschaften an der Universität Hamburg trauert um Prof. Dr. Theodor Ahrens, der am 16. September 2015 im Alter von 75 Jahren verstorben ist. Er war von 1987 bis 2005 Professor für Missionswissenschaft und ökumenische Beziehungen der Kirchen am Fachbereich Evangelische Theologie. Seit seiner Berufung an die Universität Hamburg war er auch Vorsitzender des Vorstands der Missionsakademie und Mitglied in zahlreichen Gremien u. a. des Evangelischen Missionswerks in Deutschland. Auch nach seiner Emeritierung blieb Theodor Ahrens dem Fachbereich Evangelische Theologie eng verbunden.

Themen und Texte der weltweiten christlichen Ökumene hat Ahrens stets mit scharfem theologischem Blick und Kritikfähigkeit wahrgenommen und kommentiert. Seine Hauptarbeitsgebiete waren die Kontextualisierungsproblematik christlicher Theologie, Theologie der Mission, Religion und Gewalt, Kultur- und Christentumsgeschichte Ozeaniens. Die Fragen nach dem Verstehen über Kulturgrenzen hinweg und nach der Kontextualität von Lebensäußerungen waren ein Lebensthema von Theodor Ahrens, das er u. a. unter der Thematik und Problematik teilnehmender Beobachtung reflektierte. Der Horizont seines Denkens war weit, trotzdem gelang ihm zu jedem Thema die Auslotung in einer gedanklichen Tiefe, die ihn immer wieder zum wichtigen und hochgeschätzten Gesprächspartner unter Kollegen und Kolleginnen machte.

Der Fachbereich Evangelische Theologie gedenkt seiner als eines herausragenden Wissenschaftlers, wunderbaren Kollegen und guten Freundes in Dankbarkeit und tiefer Trauer.

Prof. Dr. Christine Gerber
Fachbereich Evangelische Theologie
Prof. Dr. Ulrich Dehn
Institut für Missions-, Ökumene- und Religionswissenschaften


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Die Universität Hamburg trauert um

FH-Ing. Norbert Schirm

* 8. September 1943
† 23. September 2015

Am 23. September 2015 verstarb Norbert Schirm, technischer Mitarbeiter im Ruhestand des Instituts für Experimentalphysik der Universität Hamburg, nach langer, schwerer Krankheit.

Seit August 1967 bis zu seiner Pensionierung 2008 arbeitete er als technischer Angestellter am Institut für Experimentalphysik.

1968 wurde das Hamburger Isochronzyklotrons HAIZY am Institut für Experimentalphysik aufgebaut. Norbert Schirms erste Aufgaben waren die Mitarbeit an der Installation des Zyklotrons, der Aufbau der Technischen Betriebsgruppe und der Betrieb sowie die Weiterent-wicklung des Beschleunigers und der Experimente. Außerdem wurde er mit der Leitung der mechanischen Werkstatt betraut. Zu den zahlreichen kernphysikalische Experimenten, die in den Jahren 1970–1986 am Zyklotron durchgeführt wurden, hat Norbert Schirm durch seine technische Kompetenz, seinen persönlichen Einsatz, seine Sorgfalt und seine hohe Verlässlichkeit ganz wesentlich beigetragen.

Auch außerhalb des Instituts für Experimentalphysik wurden Norbert Schirms Leistungen anerkannt. Auf Initiative von Björn Wiik, Projektleiter von HERA und später Vorsitzender des DESY-Direktoriums, wurde er 1984 für drei Jahre an das DESY abgeordnet, um an der Entwicklung des HERA-Injektors mitzuarbeiten. Anschließend hat er im Rahmen der internationalen H1-Kollaboration zur Entwicklung, zur Konstruktion und zum Bau des Rückwärtskalorimeters maßgeblich beigetragen. Diese Komponente des H1-Detektors war für die wichtigsten physikalischen Ergebnisse des HERA-Speicherrings, die Präzisionsbestimmung der Protonstruktur und der Eigenschaften der starken Wechselwirkung, von zentraler Bedeutung. In der Folge beteiligte sich das Institut für Experimentalphysik im Rahmen internationaler Kollaborationen an Experimenten, die in Uppsala, Berlin und Jülich durchgeführt wurden. Auch zu diesen Experimenten hat Norbert Schirm mit der Entwicklung und dem Aufbau von Präzisionsdetektoren wichtige Beiträge geleistet.

Exzellente Werkstätten sind eine wesentliche Voraussetzung für exzellente experimentelle Forschung. Norbert Schirm hat die Initiative ergriffen, dass sich die Werkstätten des DESY und der Universität bei der Anschaffung von Maschinen im gemeinsamen Interesse abstimmen. Außerdem hat er am Standort Bahrenfeld federführend mit großer Weitsicht und Beharrlichkeit den Neubau der mechanischen Werkstatt geplant und betreut. Sie ermöglicht nun den Universitätsinstituten, aber im Rahmen des CFEL-Verbundes auch Gruppen der Max Planck Gesellschaft, Spitzentechnologien für die Entwicklung innovativer Experimente einzusetzen.

Norbert Schirms Fähigkeit, Mitarbeiter zu führen, war vorbildlich. Mit großem Engagement hat er sich für die Belange des technischen Personals der Universität eingesetzt, war jederzeit bereit mit Rat und Tat zu helfen und hat auch viel erreicht. In zahlreichen Gremien der akademischen Selbstverwaltung, wie dem Akademischen Senat, den Personal-, Fachbereichs- und Institutsräten, hat er mit großem Sachverstand, Sorgfalt und Pflichtbewusstsein mitgearbeitet und viel bewirkt. Auch hier genoss er höchste Wertschätzung.

Mit Norbert Schirm haben wir einen Kollegen und Freund verloren, der viel bewirkt hat, mit dem wir sehr gerne zusammengearbeitet haben, und dem wir viel zu verdanken haben.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Experimentalphysik der Universität Hamburg

 
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