UHH Newsletter

März 2016, Nr. 83

FOR­SCHUNG

Von den Ergebnissen des Forschungsprojekts werden u.a. Fischfangbetriebe profitieren. Foto: pixabay.com

Von den Er­geb­nis­sen des For­schungs­pro­jekts wer­den u.a. Fisch­fang­be­trie­be pro­fi­tie­ren. Foto: pix­a­bay.com

Ins­ge­samt 5,6 Mil­lio­nen Euro für Vor­her­sa­ge­sys­tem zu Fisch­po­pu­la­tio­nen – Wis­sen­schaft­ler der Uni­ver­si­tät Ham­burg ko­or­di­niert For­schungs­pro­jekt mit 26 eu­ro­päi­schen Part­nern

Um eu­ro­päi­sche Ge­wäs­ser und Fisch­ar­ten vor Über­fi­schung zu schüt­zen, legt die Eu­ro­päi­sche Union (EU) jähr­lich Fang­quo­ten fest. Trotz­dem sind zum Bei­spiel im Mit­tel­meer und im Schwar­zen Meer die Be­stän­de stark ge­fähr­det. In einem eu­ro­päi­schen For­schungs­pro­jekt unter Lei­tung von Prof. Dr. Myron Peck soll jetzt ein Vor­her­sa­ge­sys­tem für die Ver­än­de­run­gen der wich­tigs­ten Fisch­po­pu­la­tio­nen ge­schaf­fen wer­den.

Prof. Peck vom In­sti­tut für Hy­dro­bio­lo­gie und Fi­sche­rei­wis­sen­schaft sowie Cen­trum für Erd­sys­tem­for­schung und Nach­hal­tig­keit wird kon­kret den Auf­bau eines Vor­her­sa­ge­sys­tems für die Po­pu­la­ti­ons­ver­än­de­run­gen von Fisch­ar­ten wie Dorsch, He­ring und Sprot­te in Nord- und Ost­see oder An­cho­vis, Sar­di­nen und Thun­fisch in Mit­tel­meer und At­lan­tik ko­or­di­nie­ren.

Auch die Zu­kunft der Aqua­kul­tur wird eine große Rolle spie­len. Des­halb wird ein Fokus der For­schung auch auf Mies­mu­scheln, Aus­tern, Lachs, Do­ra­de und an­de­ren kom­mer­zi­ell ge­nutz­ten Arten lie­gen.

Prof. Peck hat dafür bei der EU im Rah­men von Ho­ri­zon 2020 ein For­schungs­pro­jekt ein­ge­wor­ben: CERES – „Cli­ma­te chan­ge and Eu­ro­pean aqua­tic RE­Sour­ces”, das im März 2016 ge­star­tet ist und mit rund 5,6 Mil­lio­nen Euro ge­för­dert wird.

For­schung und In­dus­trie aus dem „Blue Growth“-​Sek­tor ko­ope­rie­ren

Ins­ge­samt wer­den 26 eu­ro­päi­sche In­sti­tu­tio­nen aus For­schung und In­dus­trie zu­sam­men­ar­bei­ten, al­le­samt aus dem so­ge­nann­ten „Blue Growth“-​Sek­tor (ein An­satz der EU für zu­künf­ti­ges wirt­schaft­li­ches Wachs­tum in Eu­ro­pa durch in­no­va­ti­ve Nut­zung von Aqua­kul­tur und Fi­sche­rei).

Die Part­ner kom­men unter an­de­rem aus Deutsch­land (Thü­nen In­sti­tut für See­fi­sche­rei), Groß­bri­tan­ni­en (Cent­re for En­viron­ment, Fis­he­ries and Aqua­cul­ture Sci­ence , Uni­ver­si­ty of Hull) Spa­ni­en (Spa­nish Na­tio­nal Re­se­arch Coun­cil), den Nie­der­lan­den (Agri­cul­tu­ral Re­se­arch Ser­vice), Ru­mä­ni­en (Na­tio­nal In­sti­tu­te for Re­se­arch and De­ve­lop­ment) und der Tür­kei (Mer­sin Uni­ver­si­ty).

Warn­sys­te­me für Ver­än­de­run­gen bei ge­fähr­de­ten Fisch­po­pu­la­tio­nen

Die For­sche­rin­nen und For­scher von CERES wol­len in den kom­men­den vier Jah­ren Warn­sys­te­me für kurz-, mit­tel-​ und lang­fris­ti­ge Ver­än­de­run­gen in­ner­halb der ge­fähr­de­ten Fisch­po­pu­la­tio­nen ent­wi­ckeln, deren Daten ein ef­fi­zi­en­tes und wis­sen­schafts­ba­sier­tes Ri­si­ko­ma­nage­ment er­mög­li­chen.

„Von die­sen de­tail­lier­ten In­for­ma­tio­nen und Pro­gno­sen pro­fi­tie­ren nicht nur Fisch­fang-​ und Zucht­be­trie­be, son­dern auch Po­li­tik­ver­ant­wort­li­che, die die Fang­quo­ten oder an­de­re Maß­nah­men für die Fi­sche­rei­wirt­schaft fest­le­gen“, er­klärt Prof. Peck.

Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Prof. Dr. Die­ter Len­zen dazu: „Ich gra­tu­lie­re Prof. Peck zu die­sem Er­folg. Hier wird ein­mal mehr deut­lich, dass die Uni­ver­si­tät Ham­burg im Be­reich der ma­ri­nen Wis­sen­schaf­ten aus­ge­zeich­net auf­ge­stellt ist und mit ihrer For­schung wich­ti­ge Bei­trä­ge zur nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung un­se­res Pla­ne­ten leis­ten kann.“

PM/Red.
 
 
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